idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
01.04.2009 08:37

Heike Geißler wird Stipendiatin der Sinecure Landsdorf

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Poetikvorlesung an der Universität Rostock im Sommersemester 2009

    In Kooperation mit dem Institut für Germanistik der Universität Rostock vergeben Angela und Gerd Schäfer (Landsdorf) ihr Literaturstipendium in diesem Jahr an die in Leipzig lebende Schriftstellerin Heike Geißler. Der dreimonatige Aufenthalt in Landsdorf bei Tribsees im Frühjahr 2009 wird mit ca. 4.000 Euro gefördert.
    Für das Sommersemester (Ende Juni) plant Heike Geißler eine Poetikvorlesung an der Universität; ein Seminar in Kooperation mit dem Institut für Germanistik und der Seniorenakademie sind für den 8. Juni vorgesehen. Am 6. Juni 2009 liest Heike Geißler in der Anderen Buchhandlung.

    Rosa ist eine junge Mutter, "die zu ihrem Kind gehört", aber ihre Flucht vor der Familie provoziert einen Reigen der Begegnungen, alle spitz auf Knopf genäht: riskant, beschämend, panisch, gleitet Rosa "durch einen Strudel". Überfordert mit dem Leben, dem Kind, dem Freund flüchtet sie in ein neues Leben. Halb Jugendliche, halb Erwachsene, findet sie eine Bleibe in Berlin. Sie putzt den Vormieter aus ihrer neuen Wohnung und findet einen Job als Kellnerin. Sie pumpt die überschüssige Milch ab, die in ihre Brüste schießt, sie erlebt ihren die Mutterschaft beweisenden Körper als Zumutung. Nichts ist ihr ein Trost.

    Heike Geißler, Jahrgang 1977, Autorin aus Leipzig, wurde für ihr beklemmendes Roman-Debüt 2001 mit dem Alfred-Döblin-Förderpreis ausgezeichnet.

    Der Lebenswechsel entspricht einem Grundthema ihrer Prosa, denn Heike Geißler konfrontiert ihre Figuren bewusst mit "flirrender" Offenheit und Ungewissheit. Alle Identität, alle Normalität wird irritiert, ja abserviert: schöne, grausame neue Welt.
    Heike Geißler ist eine reflektierte junge Autorin. Ihr Werk bleibt auf die Moderne bezogen, in der das Erzählen nicht mehr selbstverständlich ist und erkämpft werden muss: "Nichts, was tragisch wäre", denn wie ihr gleichnamiges zweites Buch belegt, gehört die Selbstthematisierung des Schreibens und der Autorschaft zu den spannendsten Motiven der Gegenwartsliteratur. "Nichts, was tragisch wäre" (2007) sei ein "höchst faszinierendes Vexierspiel", hieß es von seiten der Kritik: "Daß beim Schreiben über Schreibblockaden oft ganz wunderbare Bücher entstehen, beweist Heike Geißler mithin ein weiteres Mal", urteilte die Stuttgarter Zeitung.

    Diese Prosa, beseelt von einer Mischung aus Emotion und Kalkül, Witz und Tragik, Schmerz und Lust steuert auf ein drittes Buch zu. Jetzt bezieht die Autorin mit Mann und Kind die Sinecure Landsdorf (bei Tribsees), um an einem neuen Roman zu arbeiten.Ein "Zwischenstand" ist erreicht, die abschließende Arbeit am Manuskript soll in Landsdorf ermöglicht werden, in der stillen Abgeschiedenheit Vorpommerns, in der Mitte zwischen Rostock, Stralsund und Greifswald.
    Die Gastgeber, Gerd und Angela Schäfer sorgen mit dem Aufenthaltsstipendium in ihrem Landsdorfer Gutshaus (Gesamtvolumen von Sachkosten und Geldausstattung ca. € 4.000) für die notwendige Arbeitsruhe. In der dreimonatigen Verweildauer sind von Professor Dr. Hagestedt außerdem unter Teilnahme der Autorin ein Seminar und eine Poetikvorlesung an der Universität Rostock eingeplant.

    Das Künstlerstipendium Sinecure (lat. ?Ohne Sorge?) wird seit 2008 in enger Abstimmung mit dem Institut für Germanistik der Rostocker Alma Mater vergeben. Pflichten sind damit nicht verbunden, doch impliziert das Angebot neben der Poetikvorlesung und dem Begleitseminar auch eine Lesung in einer örtlichen Buchhandlung (bzw. im Literaturhaus Kuhtor) und eine Begegnung im Gutshaus Landsdorf. Dort werden in diesem Jahr Studierende der Germanistik und Studierende der Seniorenakademie das Gespräch mit Heike Geißler suchen. Auch Pressekontakte sollen ermöglicht werden.

    Kontakt:
    Dr. Gerd und Angela Schäfer
    Dorfstr. 63
    18465 Landsdorf
    T: (038320) 71821
    F: (038320) 71822
    eMail: schaefer@landsdorf.de

    Prof. Dr. Lutz Hagestedt
    Universität Rostock
    Institut für Germanistik
    August-Bebel-Str. 28
    18051 Rostock
    Tel: (0381) 498-2569
    eMail: lutz.hagestedt@uni-rostock.de

    http://www.heikegeissler.de
    http://www.netzwerk-literaturkritik.de/wiki/index.php/Hauptseite
    http://www.landsdorf.de/Aktuelles.html


    Bilder




    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).