Die Magnetresonanzmammographie (MRM) ist die genaueste Methode, wenn es um die Diagnose eines bösartiges Brusttumors geht. Dies fand die Jenaer Gynäkologin Dr. Sabine Malur in einer jetzt veröffentlichten Studie heraus. "Im Vergleich zur Röntgenmammographie oder zur Ultraschalluntersuchung (Sonographie) lieferte die Magnetresonanzmammographie bei einem Verdacht auf Brustkrebs die besten Resultate", fasst die Medizinerin von der Frauenklinik der Friedrich-Schiller-Universität ihre Ergebnisse zusammen.
Jena (02.03.01) Die Magnetresonanzmammographie arbeitet nicht mit Röntgenstrahlen, sondern misst die Energieveränderungen im Gewebe, die unter Einfluss eines von außen angelegten starken Magnetfeldes in Form von elektromagnetischen Wellen aus dem Körper austritt. Mit Hilfe eines Computers lassen sich so zweidimensionale Bilder erzeugen, die mit sehr hoher Auflösung auch die Darstellung kleiner anatomischer Strukturen möglich machen.
"Dennoch", bemerkt die Gynäkologin, "eignet sich die MRM aufgrund der relativ langen Untersuchungsdauer sowie der hohen Kosten derzeit nicht als Vorsorgeuntersuchung, zumal diese auch nicht flächendeckend zur Verfügung steht". In Jena wird die MRM grundsätzlich bei Verdacht auf Vorliegen eines Brustkrebses eingesetzt, um auszuschließen, dass mehrere Krebsherde im Brustgewebe verstreut sind. Zusätzlich liefert die MRM wertvolle Informationen, wenn die Untersuchungen mit der Röntgenmammographie und dem Ultraschall keine klaren Befunde ergeben haben.
Außerdem eignet sich nach Angaben der Autorin die MRM sehr gut zur Kontrolle von Brustimplantaten und für Frauen mit einer sehr dichten oder vernarbten Brustdrüse.
Bei Patientinnen mit Platzangst (Klaustrophobie), einem Körpergewicht von über 100 kg oder metallischen Fremdkörpern, z. B. Herzschrittmachern, künstlichen Herzklappen, kann diese Untersuchung nicht durchgeführt werden. Auch für Frauen, die kurze Zeit vorher eine Nadelpunktion (Stanz- oder Feinnadelbiopsie) oder eine Operation im Brustbereich hatten, kommt die Methode nicht in Frage.
Für die in der Zeitschrift "Breast Cancer Research" veröffentlichte Studie haben Sabine Malur und ihre Kollegen zwischen 1995 und 1998 insgesamt 413 Patientinnen untersucht, die einen verdächtigen Befund in der Brust aufwiesen. Bei allen wurde eine Röntgenmammographie, eine Sonographie, eine MRM und anschließend eine Gewebeuntersuchung durchgeführt.
Die MRM erwies sich als die der Röntgenmammographie und der Sonographie überlegene Methode. Die Röntgenmammographie spürte 84% der bösartigen Tumoren auf, die Ultraschalldiagnose 89% und die MR 95%. Durch Anwendung aller drei Methoden konnte diese Quote auf über 99% gesteigert werden. "Wir werden die MRM deshalb zur sicheren Abklärung bei jedem Verdacht auf einen bösärtigen Brusttumor oder bei unklaren Befunden in der Brust anwenden", betont Sabine Malur.
Ansprechpartnerin:
Dr. Sabine Malur
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Tel.: 03641/ 9 33496
Fax: 9 33064
E-Mail: Sabine.Malur@med.uni-jena.de
Literatur:
Malur S, Wurdinger S, Moritz A, Michels W, Schneider A.: "Comparison of written reports of mammography, sonography and magnetic resonance mammography for preoperative evaluation of breast lesions, with special emphasis on magnetic resonance mammography", Breast Cancer Res. 2001;3(1):55-60.
Susanne Liedtke
Friedrich Schiller Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel: 03641/ 93 10 40
Fax: 03641/ 93 10 42
E-mail: Susanne.Liedtke@uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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