Das Ende Februar von einem Expertenrat vorgelegte Gutachten zur Evaluierung an nordrhein-westfälischen Hochschulen im Fach Informatik verkenne völlig die Realität, kritisiert der Präsident der Gesellschaft für Informatik, Prof. Dr. Heinrich C. Mayr.
Als "katastrophal und die Realität völlig ignorierend" hat Prof. Dr. Heinrich C. Mayr, Präsident der Gesellschaft für Informatik (GI), die Empfehlungen des Expertenrates zur Evaluierung an nordrhein-westfälischen Hochschulen für das Fach Informatik bezeichnet.
In seinem Ende Februar vorgelegten Gutachten spreche sich der Expertenrat dafür aus, die Kerninformatik an Hochschulen in NRW nicht weiter auszubauen, so Mayr. "Damit konterkariert diese Gruppe alle Bemühungen von Politik und Wissenschaft, den volkswirtschaftlich schädlichen Mangel an Informatik-Fachkräften abzubauen und damit den Standort Deutschland wettbewerbsfähig zu halten", befürchtete Mayr.
Auch die Argumentation des Expertenrates, die Informatik an den Hochschulen in NRW sei gut ausgebaut, entbehre jeder Grundlage. "Bei einer Betreuungsrelation von 135, d. h. auf eine Professur kommen 135 zu betreuende Studierende, kann man wohl kaum von einer gut ausgebauten Informatik sprechen", kritisierte Mayr.
"Eine Umsetzung der vorgelegten Empfehlungen würde zwangsläufig zu massiven Zulassungsbeschränkungen in der Informatik führen", erläuterte Mayr. Dies dürfe jedoch auf keinen Fall geschehen: "Zulassungsbeschränkungen gerade in dem Fach einzuführen, dessen Absolventen die meistgesuchten Fachkräfte sind, entbehrt jeder Logik".
"Wohin Warnungen vor dem Informatikstudium führen, wie sie Mitte der neunziger Jahre unisono verkündet wurden, lässt sich an dem eklatanten Informatik-Fachkräftemangel ablesen", so Mayr. Es gehe deshalb nicht an, dass ein Expertenrat dieselben Fehler wiederhole, statt auf die Erfordernisse des Arbeitsmarktes zu reagieren.
Auch Unternehmen und Forschungseinrichtungen forderten nachdrücklich einen massiven Ausbau insbesondere der Ausbildung in der Softwaretechnik und der Wirtschaftsinformatik, so Mayr.
"Deshalb fordere ich das Land Nordrhein-Westfalen nachdrücklich auf, dem vorherrschenden Fachkräftemangel durch einen angemessenen Ausbau der Informatik und der Wirtschaftsinformatik zu begegnen", betonte Mayr.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
regional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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