Deutsche Krebshilfe zeichnet Westdeutsches Tumorzentrum als Onkologisches Spitzenzentrum aus - Drei Mio. Euro Förderung
Das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) am Universitätsklinikum Essen wurde heu-te im Rahmen einer Förderinitiative der Deutschen Krebshilfe als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Es ist nun eines von elf sogenannten Comprehensive Cancer Centers, die über drei Jahre mit drei Mio. Euro von der Deutschen Krebshilfe gefördert werden. Ausgewählt wurden sie von einem internationalen Gutachtergremium.
"Durch das innovative Konzept des WTZ nach dem amerikanischen Vorbild eines Comprehensive Cancer Centers soll die Versorgung krebskranker Menschen in Nordrhein-Westfalen und insbesondere in der Region Rhein-Ruhr grundlegend ver-bessert werden", freut sich Prof. Dr. Gerald Holtmann, Ärztlicher Direktor des UK Essen. Das WTZ bietet einerseits interdisziplinäre Krebsmedizin auf höchstem Niveau mit enger Verzahnung von stationärer und ambulanter Behandlung. Anderer-seits bewirkt die enge Kooperation von klinischer Versorgung und patientenorientier-ter Forschung den schnellen Einzug neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in Behandlungskonzepte für Krebs-Patienten.
"Die Anerkennung als Onkologisches Spitzenzentrum bestätigt uns in dem einge-schlagenen Weg", sagt Prof. Dr. Angelika Eggert, Geschäftsführende Direktorin des WTZ. Die 41-jährige Onkologin mit internationalem Ruf auf dem Gebiet der Neu-roblastom-Forschung wird sich künftig für die konsequente Weiterentwicklung des WTZ als Modelleinrichtung für umfassende Krebsdiagnostik und -therapie einsetzen, um das Essener Krebszentrum zu einer klinischen und wissenschaftlichen Einrich-tung von internationaler Bedeutung weiter auszubauen. Nach Vorstellung von Prof. Eggert sollten die ausgewählten nationalen Onkologischen Spitzenzentren gemein-sam eine übergeordnete Koordinierungsfunktion wahrnehmen, um nationale Netz-werke in der Krebstherapie, der Krebsdiagnostik und der Krebsvorsorge zu etablieren.
Im Mittelpunkt des WTZ steht eine neue Tumorambulanz als zentrale Anlaufstelle für Tumorpatienten. Hier bündelt das WTZ in interdisziplinären Tumorsprechstunden die Expertise seiner Krebsspezialisten mit dem Ziel, allen Patienten eine umfassende Behandlung nach international modernstem Standard anzubieten. Jeder Fall wird der Tumorkonferenz, einer fachübergreifenden Expertenrunde, vorgestellt. Dabei beraten sich maßgeschneidert für jede Tumorart speziell ausgebildete Internisten, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen und legen einen qualitätsgesicherten Diagnostik- und Therapieplan nach den höchsten Standards fest. Darüber hinaus wird den Patienten in der zentralen Tumorambulanz ein umfassendes Informations-, Beratungs- und Unterstützungsprogramm angeboten werden, das u.a. genetische Beratung, Ernährungsberatung, Rauchersprechstunde, Krebsinformation, psychoso-ziale Krebsnachsorge, Schmerztherapie und Palliativtherapie beinhaltet.
Das in das WTZ integrierte Forschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen, sowie Krebsrisikofaktoren und neue Therapiezielmoleküle zu identifizieren. Außerdem wird von den Forscherteams die Interaktion von Tumorzellen mit ihrer Umgebung sowie mit dem Immunsystem analysiert. Die Ergebnisse dieser Forschung sollen zu neuen Ansätzen in der Be-handlung, Diagnose und Vorbeugung von Krebserkrankungen führen. Mit epidemio-logischen Untersuchungen wollen die Wissenschaftler außerdem klären, welche Faktoren aus Umwelt und Ernährung die Entwicklung einer Krebserkrankung fördern und was die individuelle Gen-Ausstattung zu diesem Prozess beiträgt. So soll in Zukunft die persönliche Risikokonstellation jedes Einzelnen besser eingeschätzt werden. Weitere anwendungsorientierte Forschungsschwerpunkte liegen in neuartigen Ver-ahren der Tumorbildgebung und in der Etablierung neuer Behandlungsstrategien, wie beispielsweise einer innovativen Präzisionsstrahlentherapie im integrierten West-deutschen Protonentherapiezentrum.
Bei Rückfragen: Prof. Dr. Gerald Holtmann, Ärztlicher Direktor des UK Essen, Tel. 0201/723-5000.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Organisatorisches, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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