Rund 300 Patienten und 45 Arztpraxen beteiligen sich am brandenburgischen Demenznetzwerk - Greifswalder Studie wertet Ergebnisse aus
Das Risiko an Demenz zu erkranken, steigt im Alter deutlich an. Viele Patienten und Angehörige wenden sich in Verdachtsfällen meist viel zu spät an den Hausarzt. Oftmals ist die Angst vor der Diagnose, die das "große Vergessen" bestätigen könnte, zu groß und die Verdrängung siegt. Dabei kann eine frühzeitige Diagnosestellung helfen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und abzumildern. Haus- und Fachärzte bieten daher Früherkennungstests als Vorsorgeleistung an. So können alle Beteiligten, insbesondere auch die Angehörigen, rechtzeitig aktiv handeln und sich in speziellen Demenznetzen langfristige Unterstützungsleistungen sichern. Die unabhängige Lebensführung kann so häufig über einen wesentlich längeren Zeitraum gewährleistet werden.
Wie effektiv neuartige Demenznetzwerke für Betroffene und ihre Familien arbeiten, untersuchen gegenwärtig Wissenschaftler des Instituts für Community Medicine in einer Studie. Im Mittelpunkt steht dabei das seit 2004 wachsende Demenznetzwerk im brandenburgischen Landkreis Uckermark unter Federführung des Krankenhauses Angermünde und des Asklepios Klinikums Uckermark in Schwedt. Das komplexe Behandlungs- und Beratungsangebot wird in enger Kooperation mit Medizinern, Psychologen, Pflegekräften und Sozialarbeitern kontinuierlich weiter entwickelt. Die IDemUck-Studie (Interdisziplinäres Betreuungs- und Behandlungsnetz für Demenzpatienten im Landkreis Uckermark) unter Leitung von Prof. Wolfgang Hoffmann vom Institut für Community Medicine der Universität Greifswald wird als eines von bundesweit 14 "Leuchtturmprojekten" durch das Bundesministerium für Gesundheit unterstützt. Erste Ergebnisse sollen Anfang 2010 vorgestellt werden.
Die Studie soll vor allem die Wirksamkeit des Betreuungsnetzes in Brandenburg aufzeigen und ausloten, in welchen Bereichen gezielt nachgesteuert werden muss. Ziel ist eine optimale Hilfestellung für die Familien, um möglichst lange ein eigenständiges Leben im gewohnten Umfeld zu sichern. Im Rahmen der Studie werden Patienten und deren Angehörige von Studienmitarbeiterinnen im Krankenhaus Angermünde und im Asklepios Klinikum Schwedt eingehend befragt. Der behandelnde Arzt des Patienten führt dazu im Vorfeld einen Test durch, der die Gedächtnisleistungen misst. Die Teilnahme an der IDemUck-Studie erfolgt auf freiwilliger Basis und ist kostenfrei. Jeder Teilnehmer der Studie trägt dazu bei, die Betreuungs- und Unterstützungsangebote für Demenzpatienten und deren Angehörige zu verbessern. Aktuell nehmen rund 300 Probanden, 45 Hausarztpraxen und 13 Sozialeinrichtungen im Landkreis Uckermark an der Studie teil, die noch bis Ende Februar 2010 läuft.
Interessenten können sich jederzeit an ihren Hausarzt im Landkreis Uckermark oder an die Kliniken in Angermünde und Schwedt wenden. Nähere Informationen werden auch im Internet (http://www.idemuck.de) bereit gestellt.
Ansprechpartner Universitätsklinikum Greifswald
Institut für Community Medicine
Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health
Ellernholzstraße 1-2, 17475 Greifswald
Projektleitung: Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann, MPH
T +49 3834 86-77 50
E wolfgang.hoffmann@uni-greifswald.de
Wissenschaftliche Leitung: Konstanze Fendrich
T +49 3834 86-77 55
E konstanze.fendrich@uni-greifswald.de
Wissenschaftliche Koordination: Dr. Stefan Weiß/Romy Heymann
T +49 3834 86-77 53
E romy.heymann@uni-greifswald.de
http://www.community-medicine.de
http://www.klinikum.uni-greifswald.de
Das Studienteam mit Prof. Wolfgang Hoffmann (mi.)
Foto: Uni
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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