Appell an Bundesministerin Aigner - Initiative des Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG) findet breite Unterstützung
Frankfurt/Main, 07. April 2009 - In einem offenen Brief http://www.gruene-gentechnik-online.de appellieren mehr als 1.600 Unterzeichner an Bundesministerin Aigner, eine mit großen Potentialen ausgestattete Zukunftstechnologie wie die Grüne Gentechnik nicht kurzfristigen politischen Interessen zu opfern. Vielmehr bitten sie die Ministerin nachdrücklich, wissenschaftliche Erkenntnisse zur Grundlage ihrer politischen Entscheidungen zu machen und für die Aufklärung der Bevölkerung zu nutzen.
Auch die wissenschaftlich nicht nachvollziehbaren Forderungen aus den Reihen der CSU zur Sicherheit, die Untersuchungen im Freiland komplett unterbinden wollen, stoßen bei den Unterzeichnern auf große Verwunderung und bedeuteten nichts anderes, als eine massive Blockade der Forschung im Bereich der Grünen Gentechnik. Es ist allerdings kein neues Phänomen, dass Politiker die Ergebnisse der hierzulande umfänglich praktizierten und von der Bundesregierung geförderten Sicherheitsforschung ignorieren. In der Öffentlichkeit herrscht nicht zuletzt deshalb unverändert die Meinung vor, die möglichen Folgen des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen seien weitgehend unerforscht. "Anstatt dieser Annahme mit den entsprechenden Fakten zu entgegnen, soll aber nach Maßgabe von CSU-Politikern gerade die Sicherheitsforschung zukünftig behindert werden, mit der Begründung, sie sei zu riskant", heißt es in dem vom Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG) initiierten Aufruf.
Kritisiert wird des Weiteren, dass die vielfältigen Chancen zur Aufklärung über die Grüne Gentechnik von politischer Seite bislang ungenutzt geblieben sind. Zwar hat sich an der Faktenlage zur Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen nichts geändert - sie stellen nach aktuellem Stand der Wissenschaft kein größeres Risiko dar, als herkömmlich gezüchtete Pflanzen - doch bestätigen manche Politiker durch ihre vagen und bisweilen populistischen Aussagen lieber die in der Bevölkerung vorherrschenden Ängste und daraus resultierenden Zweifel. "Zweifel ernst zu nehmen heißt aber nicht, Ängste zu bestätigen, für die es keinen nachvollziehbaren Grund gibt. Zweifel ernst zu nehmen heißt in erster Linie, für Aufklärung zu sorgen!"
Noch vor einem Jahr lobte der damalige Landwirtschaftsminister Seehofer, ebenfalls CSU, die besonders guten rechtlichen Voraussetzungen, unter denen hierzulande geforscht werden könne. "Was aber", so die in dem Schreiben formulierte Frage, "nutzen die besten rechtlichen Rahmenbedingungen, wenn sie nicht einmal vor Politikern selbst Bestand haben? Und was", so weiter, "nutzen noch so seriöse wissenschaftliche Erkenntnisse, wenn sie ignoriert werden, weil sie nicht ins politische Bild passen?" Die Antwort: "Nichts."
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany, 1.Vorsitzender
Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG)
mobil: 0171-4232957
e-mail: zentrale@wgg-ev.de
http://www.wgg-ev.de weitere Informationen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Politik, Umwelt / Ökologie
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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