Psychologen der Universität Jena erforschen die Balance von Beruf und Partnerschaft
Jena (15.04.09) Was will ich studieren? Nehme ich das Jobangebot weit weg von zu Hause an? Was wird dann aus der Partnerschaft? Fragen, die sich viele junge Erwachsene nach der Schule oder zu Beginn ihres Berufslebens stellen. "Diese Zukunftsplanung ist gerade bei jungen Erwachsenen sehr interessant", sagt Prof. Dr. Peter Noack von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Häufig finde dieser Prozess in einer Phase des Übergangs statt, in der Selbstfindung und Identitätsbildung eine zentrale Rolle spielen, so der Professor für Pädagogische Psychologie weiter. In seinem Bereich soll dieses Thema nun, in Kooperation mit Kollegen der Uni Mainz, in einem neuen Projekt näher beleuchtet werden. "Letztendlich wollen wir die Balance von Beruf und Partnerschaft bei Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren untersuchen", erläutert der Jenaer Psychologe. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Jenaer Projekt für die nächsten drei Jahre mit insgesamt 136.000 Euro.
"Wir wollen ein möglichst vollständiges Bild von denjenigen bekommen, die sich in dieser Planungsphase befinden", erläutert Alexandra Standke, die über das Thema promoviert. Um eine breit gestreute Stichprobe zu erhalten, startet die Doktorandin jetzt eine Online-Befragung. Daran kann jeder im Alter von 20 bis 30 Jahren im Internet unter http://netz-fragebogen.de/pabe teilnehmen und Fragen zu Studium, Beruf, Partnerschaft, Zufriedenheit und Zukunftsplänen beantworten. Die Psychologen interessiert besonders, wie unterschiedlich zum Beispiel Frauen und Männer oder Studierende und Berufstätige die Fragen beantworten. Auch die Herkunft könnte ihrer Meinung nach einen Einfluss haben.
"Von der Befragung erhoffen wir uns Aussagen über Trends zu Beruf bzw. Partnerschaft und Familie in den verschiedenen Personengruppen", sagt Alexandra Standke. "Aus dem hoffentlich großen Kreis der Befragten wollen wir anschließend gezielt kleinere Untergruppen ansprechen und für zwei bis drei weitere Befragungen gewinnen", berichtet die Psychologin vom geplanten Verlauf des Forschungsprojekts. "Später wollen wir aus dieser Stichprobengruppe, in der die verschiedenen Personengruppen repräsentiert sein sollten, nochmals etwa 30 Personen auswählen und mit ihnen persönlich Interviews führen." Das lasse zusätzlich einen subjektiven Eindruck von den Befragten und den jeweiligen Einstellungen zu.
"Die Beobachtung solcher persönlichen Einstellungen ist gerade über einen längeren Zeitraum interessant", sagt Prof. Noack. Die Frage ist, ob und wie sich die Einstellungen und Entscheidungen über eine bestimmte Zeitspanne verändern und wodurch sie beeinflusst werden. "Randbedingungen, die das beeinflussen können, gibt es genügend", so der Jenaer Psychologe. Beispielsweise spiele die Erziehung eine große Rolle. "Auf die Ergebnisse sind wir sehr gespannt."
In drei Jahren werden die Jenaer Psychologen dann sagen können, wohin der Trend bei jungen Erwachsenen geht: Geld und Beruf oder Liebe und Partnerschaft.
Kontakt:
Prof. Dr. Peter Noack / Dipl.-Psych. Alexandra Standke
Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Humboldtstr. 27, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945241
E-Mail: alexandra.standke[at]uni-jena.de
http://netz-fragebogen.de/pabe - Online-Fragebogen
http://www.uni-jena.de/Projekt_Beruf_Partnerschaft.html - weitere Informationen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Psychologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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