Die Museumsfamilie der Universität Bonn hat Nachwuchs bekommen, und der hat das Zeug zum Star: Am 17. März öffnet das Ägyptische Museum im ehemaligen Fechtsaal über dem Koblenzer Tor seine Pforten. Die Sammlung umfasst zur Zeit rund 3.000 Originalobjekte aus dem pharaonischen Ägypten und ist somit die größte derartige Sammlung in Nordrhein-Westfalen.
Die drei Ausstellungsbereiche Grab, Tempel und Haus sollen nicht nur einen Eindruck von den religiösen Vorstellungen geben, sondern auch das Alltagsleben in der ägyptischen Kultur veranschaulichen.
Stellvertreterfiguren des Verstorbenen im Jenseits sind die farbigen Uschebti. Sie sollten für ihn im Jenseits alle anfallenden Arbeiten verrichten. Im Idealfall finden sich in einem einzigen Grab 365 dieser Arbeiterfiguren - für jeden Tag des Jahres einer - und ihre dazugehörigen Aufseher. Auch um das leibliche Wohl des Verblichenen zeigten sich seine Hinterbliebenen besorgt. Behälter für Speisen, Scheingefäße und Opfertafeln, auf denen solche Gaben dargebracht wurden, sollten auch im Jenseits die Versorgung der Verstorbenen mit Essen und Trinken sicherstellen. Viele Gräber enthielten zudem eine sogenannte Scheintür, durch die der Verstorbene aus dem Jenseits heraustreten und seine Opfergaben in Empfang nehmen konnte, die ihm vor der Tür dargebracht wurden.
Das größte Ausstellungsobjekt ist der fast 20 Quadratmeter große Gips-Abguß einer Wand des Karnak-Tempels mit der Darstellung einer Schlacht. Der Restaurator Rheinhold Keller hat das Wandrelief liebevoll restauriert. Da eine Gipsplatte verlorengegangen war, musste sie in Berlin nachbestellt werden. Der strahlend weiße Abguß hob sich jedoch unschön von den anderen Platten ab. In mühevoller Kleinarbeit musste Keller sie daher mit dem Pinsel nachdunkeln.
Zwar stammen auch die in dem Bereich Haus ausgestellten Objekte mehrheitlich aus Gräbern, sie geben aber dennoch Einblick in das Alltagsleben der Alten Ägypter, in Arbeitsleben, Mode und den Ablauf von Festen. Koch- und Reinigungsutensilien gehörten damals ebenso in jeden Haushalt wie Schmuck, Amulette und Kosmetika. Gefeiert wurde auch schon im Alten Ägypten, und das gar nicht mal so anders als heute. Man kleidete sich besonders schön und brachte sich zu musikalischen Klängen mit Bier und Wein in Stimmung. Kleidung diente wie heute nicht nur als Schutz vor Kälte, sondern war auch Statussymbol. Ob heute die Markenjacke von Versace oder damals das plissierte Leinenkleid - Kleidung wurde immer schon besonders durch eine Tatsache attraktiv: Dadurch, dass sie sich nicht jeder leisten konnte.
Weitere Informationen:
Ägyptisches Museum der Universität Bonn
Regina-Pacis-Weg 7, 53113 Bonn
Tel.: 0228/73-9710 oder -7587; Fax: 0228/73-7360
Öffnungszeiten:
Di, Mi + Fr 10-14 Uhr, Do 14-18 Uhr sowie am 1. Samstag im Monat 13-17 Uhr, andere Wochenenden nur nach Absprache
vom 15. Dezember bis 15. Januar und vom 15. August bis 15. September geschlossen
Eintritt:
Erwachsene 5,- DM, ermäßigt 3,- DM
Angemeldete Gruppen ab 10 Personen 3,- DM, ermäßigt 2,- DM
Führungen (nur nach Vereinbarung) 50,- DM zzgl. ermäßigtem Eintritt
http://www.verwaltung.uni-bonn.de/presse/Bildgalerie/aegyptologie/aegyptologie.h...
Stellvertreter im Jenseits: die farbigen Uschebti. Bilder zu dieser Pressemitteilung erhalten Sie un ...
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
Stellvertreter im Jenseits: die farbigen Uschebti. Bilder zu dieser Pressemitteilung erhalten Sie un ...
None
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).