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20.04.2009 11:46

Noble Gespräche in Jena: Komponisten starben an Sepsis

Dr. Michael Ramm Pressestelle
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI)

    Präsident der Leibniz-Gemeinschaft besucht Jena und hält Vortrag auf dem Beutenberg-Campus

    Jena. Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Th. Rietschel, besucht am Donnerstag, 23. April den Beutenberg-Campus in Jena. In der Veranstaltungsreihe "Noble Gespräche" hält er ab 17 Uhr einen Vortrag zum Thema "Unsterbliche Musik und tödliche Blutvergiftung - Vom Sepsistod berühmter Komponisten".

    Bis vor etwa fünfzig Jahren waren bakterielle Infektionen eine Haupttodesursache - auch bei zahlreichen Komponisten. Unter den vielen Opfern der Sepsis - landläufig als Blutvergiftung bezeichnet - finden sich so berühmte Musikschaffende wie Johann Sebastian Bach, Gioacchino Rossini, George Bizet und Gustav Mahler. Krankheit und leidvolles Sterben vieler großer Meister lassen ihre musikalischen Schöpfungen oft als übermenschliche Leistungen erscheinen und haben dazu beigetragen, die Phantasie der Menschen und die Mythenbildung anzuregen.

    Prof. Rietschel ist einer der verdienstvollsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Infektionsforschung. In den Jahrzehnten seiner wissenschaftlichen Tätigkeit gelangen ihm bahnbrechende Entdeckungen zum Aufbau der Zellwand von Bakterien und der Auseinandersetzung mit dem menschlichen Immunsystem. Er wirkte am Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg, an der Universität Lübeck und seit 1980 war er Direktor des Forschungszentrums Borstel - Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften - nahe Hamburg. Für seine Arbeiten erhielt er höchste Preise und Ehrungen im In- und Ausland, darunter den Ordre pour le Merite und das Bundesverdienstkreuz.

    Seit 2005 ist Prof. Rietschel Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, die derzeit 86 Forschungseinrichtungen mit etwa 6.500 Wissenschaftlern aller Disziplinen vereint. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute mehr als 14.000 Menschen bei einem Jahresetat von über einer Milliarde Euro. In Thüringen sind zwei Leibniz-Einrichtungen beheimatet: Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut - in Jena befasst sich mit Infektionen, die durch Pilze ausgelöst werden und sucht neue Substanzen, mit denen solche Krankheiten erforscht und bekämpft werden können. In unmittelbarer Nachbarschaft widmet sich das Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut - den molekularen Grundlagen des Alterns sowie der damit verbundenen Krankheiten.

    Die "Noblen Gespräche" sind eine Veranstaltungsreihe des Beutenberg-Campus e. V., in der Spitzenforscher aktuelle Themen der internationalen Forschung und ihre eigenen Beiträge einer interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 23. April 2009 um 17:00 Uhr (Einlass ab 16:30 Uhr) im Hörsaal des Abbe-Zentrums Beutenberg, Hans-Knöll-Straße 1, statt. Der Eintritt ist frei.

    Im Rahmen dieser Veranstaltung werden auch die diesjährigen "Wissenschaftspreise des Beutenberg-Campus Jena e.V. für Lebenswissenschaften und Physik" verliehen. Die Preisträger kommen diesmal aus dem Hans-Knöll-Institut und dem Max-Planck-Institut für chemische Ökologie.

    Informationen zum HKI http://www.hki-jena.de
    Das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut - wurde 1992 gegründet und gehört seit 2003 zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Wissenschaftler des HKI befassen sich mit der Infektionsbiologie human-pathogener Pilze. Sie untersuchen die molekularen Mechanismen der Krankheitsauslösung und die Wechselwirkung mit dem menschlichen Immunsystem. Neue Naturstoffe aus Mikroorganismen werden auf ihre Wirksamkeit gegen Pilzerkrankungen untersucht und zielgerichtet modifiziert.
    Das HKI verfügt derzeit über fünf wissenschaftliche Abteilungen, deren Leiter gleichzeitig berufene Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) sind. Hinzu kommen fünf Nachwuchsgruppen und fünf Querschnittseinrichtungen mit einer integrativen Funktion für das Institut, darunter das anwendungsorientierte Biotechnikum als Schnittstelle zur Industrie. Zur Zeit arbeiten etwa 280 Menschen am HKI, darunter 93 Doktoranden.

    Informationen zur Leibniz-Gemeinschaft http://www.leibniz-gemeinschaft.de
    Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesamtgesellschaftlich relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen wie Grundlagen-, Groß- und anwendungsorientierter Forschung. Sie legen neben der Forschung großen Wert auf wissenschaftliche Dienstleistungen sowie Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie pflegen intensive Kooperationen mit Hochschulen, Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Das externe Begutachtungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft setzt Maßstäbe. Jedes Leibniz-Institut hat eine Aufgabe von gesamtstaatlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen etwa 14.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind ca. 6.500 Wissenschaftler, davon wiederum 2.500 Nachwuchswissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,1 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen etwa 230 Mio. Euro pro Jahr.


    Weitere Informationen:

    http://www.hki-jena.de
    http://www.beutenberg.de
    http://www.wgl.de


    Bilder

    Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Th. Rietschel
    Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Th. Rietschel
    WGL
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Kulturwissenschaften, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Th. Rietschel


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