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15.12.1997 00:00

GUS-Staaten brauchen weniger Nahrungsmittelhilfe

Erwin Northoff Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen

    VERSORGUNG DER ARMEN ABER WEITER SCHLECHT

    Rom, 15. Dezember - Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) benötigt wegen einer allgemein besseren Versorgungslage deutlich weniger Nahrungsmittelhilfe. Dies geht aus einem neuen Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hervor, der am Montag veröffentlicht wurde. Im Zeitraum 1995/96 betrug die Nahrungsmittelhilfe für die GUS-Staaten noch über 1,3 Millionen Tonnen, für 1997/98 rechnet die FAO dagegen mit rund 550 Millionen Tonnen.

    Das höhere Bruttosozialprodukt und bessere Nahrungsangebot komme allerdings nicht allen Bevölkerungsgruppen zugute, betonte die FAO. Viele Menschen seien arbeitslos und lebten von sehr geringen Einkommen. In sieben GUS-Staaten mit einer Bevölkerung von 53 Millionen Menschen betrage das Pro-Kopf-Bruttosozialprodukt jährlich nur 1 465 Dollar, das seien 28 Dollar in der Woche.

    Schwierig bleibt nach FAO-Angaben weiterhin die Lage in Tadschikistan, wo 16 Prozent der Bevölkerung weiter auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen seien. Auch der Nordkaukasus benötige internationale Hilfe.

    Die Erzeugung von Getreide und Hülsenfrüchten in den GUS-Staaten wird 1997 schätzungsweise bei 150 Millionen Tonnen liegen, im Vergleich zu 127 Millionen Tonnen 1996 (plus 18 Prozent). Im kommenden Jahr könne die GUS sogar 166 Millionen Tonnen produzieren.

    Besonders in der Russischen Föderation, der Ukraine und Moldawien wurde nach der Trockenheit 1996 in diesem Jahr deutlich mehr geerntet. Die FAO schätzt die diesjährige GUS-Weizenproduktion auf 81 Millionen Tonnen, das sind 13 Millionen Tonnen mehr als 1996.

    Trotz eines allgemein höheren Angebots gebe es in den einzelnen Ländern allerdings weiter krasse Unterschiede bei der Versorgung. Die Preise für Nahrungsmittel seien im Vergleich zu Löhnen und Gehältern immer noch sehr hoch. Nur ein kleiner, aber wachsender, Teil der Bevölkerung könne sich eine gute und ausgewogene Ernährung leisten. Die Preise überstiegen meistens die Kaufkraft der mehrheitlich arbeitslosen Bevölkerung.

    In den Städten gebe es zwar auf den Märkten genug zu kaufen. Auf dem Land und in den grossen Industriezentren aber sei das Angebot an Nahrung deutlich zurückgegangen. Benachteiligt seien besonders Rentner, Behinderte, Flüchtlinge und Vertriebene, Alleinerziehende und grosse Familien.

    GUS-Getreideproduktion 1996 und 97 (000 Tonnen)

    Land 1996 (geschätzt) 1997 (geschätzt) Plus (%)

    Armenien 328 337 3 Aserbeidschan 1095 1155 5 Weissrussland 5792 6157 6 Georgien 688 820 19 Kasachstan 11237 12173 8 Kirgisien 1424 1700 19 Moldawien 1898 3014 59 Russische Föderation 73946 84590 14 Tadschikistan 543 600 10 Turkmenistan 535 741 38 Ukraine 26118 34940 34 Usbekistan 3561 3918 10

    GUS-Insgesamt 127165 150145 18


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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