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09.03.2001 10:29

Trocken und rein, so kann die Fassade sein

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Auch moderne, wärmeisolierte Gebäude können schmuddelige Fassaden bekommen. Mit Hilfe spezieller Pigmente lassen sich neue Fassadenfarben herstellen, die die Wärmeabstrahlung deutlich reduzieren: Sie sorgen für sauberes und trockenes Mauerwerk.

    Trotz moderner Bautechnik - feuchte und schmutzige Fassaden sind oft nicht zu verhindern. Denn paradoxerweise werden gut isolierte Wände leichter feucht als klassisches Mauerwerk. Grund: Die Isolierung behindert den Wärmeaustausch und sorgt so für geringere Temperaturen der Fassadenoberflächen. Besonders in der nassen und kalten Jahreszeit kann die Luftfeuchtigkeit an den Wänden kondensieren - ein Nährboden für Pilze und Algen. Im Projekt »Innovative Fassadenbeschichtungen« entwickelten mehrere Fraunhofer-Institute Fassadenfarben mit Doppelwirkung: Sie sorgen dafür, dass Mauern weniger verschmutzen oder Schimmel ansetzen und reduzieren die Heizenergie um bis zu zehn Prozent.

    Der Trick: Die neue Farbe reduziert die Wärmeabstrahlung deutlich. So wird verhindert, dass die Wand schnell auskühlt und sich Tauwasser niederschlägt. Wie dies geschieht, erläutert Dr. Karl-Heinz Haas vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg: »Die Farben enthalten spezielle Pigmente, die einen sehr hohen Anteil der Wärmestrahlung reflektieren - bis zu siebzig Prozent. Unser Anteil an dem Projekt ist es, Bindemittel für diese Pigmente zu finden. Sie müssen elastisch sein und dürfen selbst keine Wärme aufnehmen. Besonders gut sind Hybridpolymere (ORMOCER®e) geeignet, für diesen Anwendungsfall eine wasserlösliche Mischung von organischen Polymeren und organisch modifizierten Silikaten.« Wenn die Farbe getrocknet ist, wird sie zudem wasser- und schmutzabweisend. Ob in Innenräumen oder an Fassaden: Feuchtigkeit dringt schlechter ein, Schmutz und Mikroorganismen finden schwerer Halt und die Oberflächen bleiben länger sauber.

    Welches Pigment zu welchem Bindemittel passt, wählt das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg aus. Michael Köhl erklärt: »Als Pigmente setzen wir kommerziell erhältlichen Flitter aus Aluminium ebenso ein wie Glimmer oder keramische Hohlkugeln. Im Computer berechnen wir die Eigenschaften der unterschiedlichen Pigment-Bindemittel-Kombinationen. Die Mischungen, die am meisten Wärmestrahlung reflektieren, analysieren und testen wir in unserem Prüflabor.«

    Ihre reflektierenden Fassadenfarben und das zugehörige Know-how bieten die Fraunhofer-Institute vom 3. bis 5. April auf der Messe »European Coatings Show« in Nürnberg an (Halle 1, Stand 264).

    Ansprechpartner:
    Dr. Karl-Heinz Haas
    Telefon: 09 31/41 00-5 00
    Fax: 09 31/41 00-5 59
    haas@isc.fhg.de

    Michael Köhl
    Telefon: 07 61/4 01 66-82
    Fax: 07 61/4 01 66-81
    mike@ise.fhg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.isc.fhg.de/
    http://www.ise.fhg.de/
    http://www.fraunhofer.de/german/press/md/index.html


    Bilder

    Die neuartigen Wandfarben nehmen den Wassertropfen kaum an. Die in ihnen enthaltenen Pigmente reflektieren die Wärmestrahlung in das Gebäude zurück. ©Fraunhofer ISC
    Die neuartigen Wandfarben nehmen den Wassertropfen kaum an. Die in ihnen enthaltenen Pigmente reflek ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die neuartigen Wandfarben nehmen den Wassertropfen kaum an. Die in ihnen enthaltenen Pigmente reflektieren die Wärmestrahlung in das Gebäude zurück. ©Fraunhofer ISC


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