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Von DFG geförderte Längsschnittstudie gibt Antworten
Bis zu 120.000 Stunden Lebenszeit verbringen Kinder und Jugendliche in der Schule. Schlimm, wenn dies ohne Freude an der Schule und an den Schulfächern geschieht. Wie steht es mit der Einstellung zur Schule bei Berliner Kindern und Jugendlichen?
Innerhalb eines größeren, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts sind Prof. Dr. Renate Valtin vom Institut für Schulpädagogik und pädagogische Psychologie und ihre Mitarbeiterinnen dieser Frage nachgegangen. In einer Längsschnittstudie beantworteten mehrere hundert Kinder vom 2. bis zum 6. Schuljahr jährlich die Frage: "Wie gern gehst du zur Schule?" Dass fast alle Kinder zunächst mit großer Freude zur Schule gehen, ist schon lange bekannt und wurde auch in dieser Studie bestätigt. So gehen im 2. Schuljahr fast alle Kinder sehr gern oder gern zur Schule. Unerwartet aber ist, dass die Schulfreude in den folgenden Schuljahren nur geringfügig abnimmt. Noch über die Hälfte der Sechsklässler besucht gern oder sehr gern die Schule. In allen Schuljahren ist die Anzahl der Kinder, die angeben, gar nicht gern zur Schule zu gehen, erstaunlich gering und liegt unter 5%.
Die Schüler und Schülerinnen wurden auch nach der Beliebtheit der einzelnen Fächer gefragt. Über die Schuljahre hinweg bleibt die Rangreihe stabil: Sport ist bei weitem das beliebteste Fach, das im 6. Schuljahr noch 84% der Schülerinnen und Schüler sehr gern oder gern mögen. Auch Kunst und Lesen stehen hoch in der Gunst der Schülerinnen und Schüler. In der Rangordnung folgen Mathematik mit einem beachtlichen Mittelplatz und - im fünften und sechsten Schuljahr - Englisch; diese Fächer mögen immerhin noch etwas mehr als über die Hälfte der Schüler im 6. Schuljahr gerne bis sehr gerne. Das Schlusslicht stellt das Fach Rechtschreiben dar, das in allen Schuljahren am unbeliebtesten ist und im Verlauf der Grundschulzeit den größten Abwärtstrend in der Beliebtheit zeigt. Allerdings lehnen insgesamt nur wenige Schülerinnen und Schüler die einzelnen Fächer völlig ab, was die Beispiele aus dem 6. Schuljahr zeigen: Nur 2 % Schüler geben an, Lesen und Sport gar nicht gerne zu mögen, 4 % bis 5 % mögen die Fächer Mathematik und Kunst gar nicht, und 6 % bis 7 % mögen Englisch und Schreiben gar nicht.
Mädchen gehen insgesamt lieber zur Schule und haben besondere Vorlieben für Bildende Kunst und die Deutschfächer, Jungen bevorzugen Sport und Mathematik.
Die Ergebnisse belegen eine hohe Schulfreude der Kinder in der sechsjährigen Berliner Grundschule. Nur wenige würden in Rilkes Klagen einstimmen: "Da rinnt der Schule lange Angst und Zeit mit Warten hin, mit lauter dumpfen Dingen. O Einsamkeit, o schweres Zeitverbringen ...".
Infos: Prof. Dr. Renate Valtin, Institut für Schulpädagogik und pädagogische Psychologie, Tel.: (030) 2093-4182.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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