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22.04.2009 12:38

RUB-Publikation: Sultan Mehmet II als Kunstfreund

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    Mehr als nur Eroberer Konstantinopel
    Bochumer Publikation mit fälliger Revision des Geschichtsbildes

    "Fatih der Eroberer" - diesen klangvollen Beinamen trägt Mehmet II (1431 - 1481), weil ihm am 29. Mai 1453 gelungen ist, Konstantinopel einzunehmen. Die Geschichtsschreibung hat bisher die kriegerischen Aspekte Mehmets II betont und dabei verschwiegen, dass er ein großer Förderer der Künste und Wissenschaften gewesen ist, dass er gar "ein humanistisch gebildeter Renaissancefürst war, der darauf hinarbeitete, einen modernen, multikulturell ausgerichteten Staat zu errichten."

    Diese längst fällige Korrektur vollzieht das Buch "Sultan Mehmet II Eroberer Konstantinopels - Patron der Künste", das der Bochumer Kunsthistoriker Prof. Dr. Ulrich Rehm zusammen mit Neslihan Asutay-Effenberger soeben herausgegeben hat. Das Buch ist das Ergebnis eines internationalen Kolloquiums, das die beiden Herausgeber im April 2007 in Berlin veranstalteten.

    Als "Kaiser der gesamten christlichen Welt" im Gespräch

    Mit der Eroberung Konstantinopels, das nur wenig später inoffiziell den Namen Istanbul zu tragen beginnt, endet das Byzantinische Reich. Das Ende ist zugleich der Beginn des ruhmreichen Osmanischen Reiches. An diesem Beginn hat Mehmet II deutliche Zeichen gesetzt, die wesentliche Elemente westlicher Kunst der Zeit transportierten. Mehmet II interessierte sich vor allem für die italienischen Künstler, und er sorgte dafür, dass auch seine Söhne entsprechend kulturübergreifend erzogen wurden. Er nahm Kontakte zu italienischen Malern und Architekten auf, und ließ Bauten errichten, die osmanische und westeuropäische Baustile verschmolzen, so etwa die 1766 von einem Erdbeben zerstörte Fatih-Moschee. Er holte auch westliche Gelehrte an seinen Hof. An der Megale Ekklesia (Hagia Sophia), wo er sein erstes Gebet nach der Eroberung verrichtete, ließ er lediglich ein Minarett errichten, so dass sie ein "Brückenmonument zwischen Christentum und Islam bildete". Damals sind diese positiven Eigenschaften Mehmets im Westen wahrgenommen worden; so soll Papst Pius II beabsichtigt haben, Mehmet II als "Kaiser der gesamten christlichen Welt" anzuerkennen, falls er zum Christentum überträte.

    Themen des Buches

    Das Buch von Rehm und Asutay-Effenberger herausgegebene Buch informiert über verschiedene Aspekte des Kunst- und Kulturschaffens um Mehmet II, von seiner Darstellung durch zeitgenössische byzantinische Geschichtsschreiber, über seine Beziehungen zu den Naturwissenschaften, den Vergleich osmanischer mit italienischer Renaissance bis hin zu westlichen Reaktionen auf die Eroberung Konstantinopels.

    Titelaufnahme

    "Sultan Mehmet II. Eroberer Konstantinopels - Patron der Künste", herausgegeben von Neslihan Asutay-Effenberger und Ulrich Rehm, Köln, Weimar, Wien 2009 (ISBN 978-3-412-20255-2)

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Ulrich Rehm, Ruhr-Universität Bochum, Kunstgeschichtliches Institut, Tel. 0234/ 32-27930, ulrich.rehm@rub.de

    Redaktion: Dr. Josef König


    Bilder

    Cover des Buchs
    Cover des Buchs

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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