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01.07.1997 00:00

Forschungsinstitut für Musiktheater 20 Jahre

Ursula Küffner Pressestelle
Universität Bayreuth

    Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 35/97, 1. Juli 1997

    FIMT-Jubilaeum mit mehreren Veranstaltungen

    BEREITS 20 JAHRE SYNTHESE VON MUSIK UND THEATERFORSCHUNG IN SCHLOSS THURNAU

    Sechster Werkband der Enzyklopaedie des Musiktheaters fertiggestellt

    Bayreuth (UBT). Wer in der Welt des Musiktheaters ein wenig tiefgruendiger zu Hause ist, der wird an ihm kaum vorbeikommen: Dem Forschungsinstitut fuer Musiktheater (FIMT) der Universitaet Bayreuth. Wer sich vor allem mit der Gesamtschau des Musiktheaters in Form der vom Muenchner Piper-Verlag herausgegebenen Enzyklopaedie beschaeftigt, wird die Musik- und Theaterspezialisten ebenfalls kennen, die 20 km von Bayreuth entfernt im idyllischen Marktflecken Thurnau im gleichnamigen Schloss forschen. Denn die Enzyklopaedie ist ihr bisheriges Hauptbeschaeftigungsfeld.

    20 Jahre ist es nun her, seitdem das FIMT im Thurnauer Schloss seiner wissenschaftlichen Arbeit nachgeht. Ein Jubilaeum, das man nun mit fuenf Veranstaltungen in Bayreuth, Muenchen und Thurnau begehen will. Dazu passt, dass der sechste und abschliessende Werkband der Enzyklopaedie des Musiktheaters just vollendet wurde.

    1976 in Bayreuth gegruendet, wurde das Institut ein Jahr spaeter als einer von damals vier Forschungsschwerpunkten der noch jungen Universitaet in den bayerischen Hochschulgesamtplan aufgenommen. Im Jahr 1983 ging die Institutsleitung von Dr. Dietrich Mack auf Professor Dr. Sieghart Doehring ueber, der seit 1987 zugleich Inhaber des neugegruendeten Lehrstuhls fuer Theaterwissenschaft unter besonderer Beruecksichtigung des Musiktheaters ist.

    Die Tatsache, dass das FIMT seit mehr als 20 Jahren in Thurnau angesiedelt ist, soll als Jubilaeum sowohl den Anlass zur Bilanz der bisherigen Musiktheaterforschung bilden, als auch zur Diskussion neuer Perspektiven, die vor allem in einer Zeit fortschreitender Mittelkuerzungen im Bereich der Kultur die Berechtigung geisteswissenschaftlicher Forschung herausstellen sollen.

    Ansatzpunkt der FIMT-Forschung ist die Zusammenfuehrung der beiden gewoehnlich getrennt behandelten Bereiche Musik und Theater, die auf Schloss Thurnau in ihren vielfaeltigen Erscheinungsformen, d. h. die Dramaturgie, die Produktionsprobleme, die Rezeption aller Formen des Musiktheaters vom Musical bis zur Oper, erforscht werden. Besondere Beachtung findet auch die Wagner-Forschung. Zentraler und langfristiger Arbeitsbereich war bisher die zunaechst als Handbuch konzipierte, dann jedoch stark erweiterte Enzyklopaedie des Musiktheaters. Inzwischen ist aber das Rahmenthema "Paris als Drehscheibe des 19. Jahrhunderts" und die Beschaeftigung mit dem in der Forschung bisher vernachlaessigten Komponisten Giacomo Meyerbeer hinzugetreten.

    Daneben erschienen seit 1978 in der Reihe "Thurnauer Schriften zum Musiktheater" in loser Folge bisher 15 Baende zu unterschiedlichen Themen des Metiers, u. a. Berichte zu Symposien, die von dem Institut veranstaltet wurden. Teils als unabhaengige Projekte, teils in Verbindung mit Kongressen entstanden mehrere Ausstellungen, die in verschiedenen Theatern und Instituten gezeigt wurden.

    Das Forschungsinstitut fuer Musiktheater hat sich inzwischen als einzige derartige Einrichtung und aufgrund umfangreicher Bibliotheks- und Archivbestaende als gefragte Anlaufstelle fuer wissenschaftliche Recherchen etabliert. Es verfuegt ueber eine einzigartige, ueber EDV abrufbare Dokumentation internationaler Urauffuehrungen und deutschsprachiger Neuauffuehrungen des Musiktheaters (Tandem). Darueber hinaus fungiert es als internationales, zwischen Wissenschaft und Praxis vermittelndes Diskussions- und Kommunikationsforum. Dieses wird auch dadurch deutlich, dass Institutsleiter Professor Doehring gleichzeitig Praesident der Europaeischen Musiktheater-Akademie ist, zu der sich mehrere Forschungsinstitute europaeischer Laender zusammengeschlossen haben.

    Die zunehmende Bedeutung der Lehre angesichts wachsender Studentenzahlen praesentieren einige der Jubilaeumsveranstaltungen, in denen unter der Leitung von Professor Dr. Susanne Vill sowie der Choreographin Krisztina Horvath verschiedene szenische Projekte der Studierenden zu sehen sein werden.

    Den Auftakt der Jubilaeumsveranstaltungen bildet am kommenden Freitag (4. Juli 1997) ein Empfang im Kutschenhaus des Schlosses als interne Veranstaltung. An gleicher Stelle, bloss eine Woche spaeter (11. Juli 1997) gibt es dann eine Theaterwerkstatt: Christoph Willibald Gluck, Anton Tschechow usw.

    Am 26. und 27. Juli (jeweils 20.00 Uhr) findet dann im Theaterraum des Audimax der Universitaet Bayreuth ein Tanz-theaterwerkstatt zu Igor Strawinsky mit Krisztina Horvath statt. Fuer den 9. August (18.00 Uhr) ist im Kutschenhaus des Schlosses das traditionelle Sommerkonzert angesagt, zu dem es den Thurnauer Wissenschaftlern immer wieder gelingt, weltweit angesehene Interpreten nach Oberfranken zu bringen. Den Abschluss der Jubilaeumsveranstaltungen bildet am 18. November im Muenchner Prinzregententheater die Eroeffnung der Ausstellung "Buehnen. Theaterspiel zwischen Repraesentation und Praesentation". Bei dieser Gelegenheit werden dann auch gleich vom Piper-Verlag die sechs Werkbaende der Enzyklopaedie des Musiktheaters vorgestellt.

    Weitere Informationen bei: Professor Dr. Sieghart Doehring Forschungsinstitut fuer Musiktheater Tel. (0 92 28) 9 54-0


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