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27.04.2009 09:55

Patienten auf eigener Station

Kay Gropp Pressestelle
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Bundesweit erste Ausbildungsstation geht im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke am 30. April in den Regelbetrieb

    Die Universität Witten/Herdecke und das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke eröffnen am 30. April von 11 bis 15 Uhr die bundesweit erste Ausbildungsstation. Dort betreuen vier Medizinstudierende im praktischen Jahr etwa zehn Patienten unter enger ärztlicher Aufsicht. "Die Studenten lernen am Krankenbett Verantwortung zu übernehmen und fundierte Entscheidungen zu treffen", erklärt Dr. Christian Scheffer, Internist und verantwortlich für das Ausbildungsprojekt, "mit einer guten ärztlichen Supervision sorgen wir sowohl für eine gute Behandlungsqualität als auch für einen guten Lernerfolg und eine gute Dosis Praxiserfahrung."

    Und daran mangelt es den angehenden Ärzten in Deutschland mehr als im internationalen Umfeld: Nach einer Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (www.che.de/downloads/AP57_Anhang_213.pdf) gaben im Bundesdurchschnitt die Ärzte ihren Universitäten rückblickend für die Vermittlung praktischer ärztlicher Fähigkeiten die Schulnote 4,4. "Ähnlich wie beim Problemorientierten Lernen, das wir als eine der ersten Universitäten eingeführt haben, wollen wir durch solche Modelle Motor für eine besseres und patientennahes Studium sein", erläutert die Dekanin der Medizin der UWH, Prof. Dr. Susanne Schwalen. Die Ausbildungsstation wird entwickelt im Begleitstudium Anthroposophische Medizin, einem optionalen Studienschwerpunkt an der UWH.

    "Solche Stationen sollte es eigentlich an allen Unis in Deutschland geben", fordert Prof. Dr. Eckhart Hahn, der Schirmherr des Projektes und Vorsitzender der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. "Unsere jungen Ärzte fallen regelmäßig in einen Praxisschock, wenn sie die Unis verlassen. Unser Gesundheitssystem muss sparen und da fällt die Ausbildung im Krankenhaus zu allererst hinten runter. Wir brauchen dringend Modelle, in denen Patientenversorgung und Lehre sich nicht ausschließen sondern sich gegenseitig unterstützen." Die Studierenden jedenfalls sind angetan von ihrer Station. So sagt Miriam Bräuer: "Durch die Verantwortung für die eigenen Patienten steigt das Interesse zu lernen." Und Ihre Kommilitonin Maxie Bovelet ergänzt: " Ich lerne einfach am besten, wenn ich weiß, dass dadurch meine Patienten profitieren." Offenbar stößt dieses Projekt auch bei den Patienten auf Anerkennung. In der wissenschaftlichen Befragung gaben 80% der behandelten Patienten an, dass sich die Arbeit der Studierenden positiv auf ihre Versorgung ausgewirkt habe. Insbesondere die Zeit für Gespräche und das hohe Engagement der angehenden Ärzte wurde als Vorteil gegenüber normalen Stationen genannt.

    "Wir sind stolz auf diese Station", meint Dr. Schmidt-Troschke, ärztlicher Direktor am Gemeinschaftskrankenhaus, in dem die Ausbildungsstation realisiert wird. "Als kooperierendes Lehrkrankenhaus und Partner der Universität wollen wir solche Projekte nutzen, um nicht nur in der Patientenversorgung, sondern auch in der Ausbildung unserer Ärzte Vorreiter zu sein."

    Weitere Informationen bei Dr. Christian Scheffer, 02330/62-3468 und unter www.ausbildungsstation.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ausbildungsstation.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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