Bundesweit sind 23 Prozent der Mitglieder von Hochschulräten oder Kuratorien weiblich. Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es jedoch große Unterschiede: So liegt der Frauenanteil am Landeshochschulrat Brandenburg bei fast 43 Prozent; in Niedersachsen sind Frauen zu 39% an den Hochschulräten beteiligt. In einigen Bundesländern liegt der Frauenanteil dagegen unter 15 Prozent.
Diese Angaben erbrachte eine Umfrage des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS der GESIS bei den Hochschulen mit Stichtag 31.12.2008. Die Umfrage wird seit 2003 jährlich durchgeführt. Mit einem Rücklauf von 90 Prozent wurden 2008 fast alle staatlichen, privaten und kirchlichen Hochschulen erfasst. 268 der befragten Hochschulen verfügten über ein Gremium, in dem externe Personen tätig sind, wobei sich die Kompetenzen je nach Bundesland und Trägerschaft unterscheiden.
An staatlichen Hochschulen liegt der Frauenanteil mit 25 Prozent deutlich über dem Anteil an privaten Hochschulen (16%). Künstlerische Hochschulen haben mit 26% einen höheren Frauenanteil als Universitäten (21%) und Fachhochschulen (23%).
An lediglich 5 Prozent der Hochschulen wirkt ein Hochschulrat, in dem mehr Frauen als Männer Mitglied sind. Dagegen leisten es sich 15 Prozent der Hochschulen, auf die Kompetenzen und Fähigkeiten von Frauen gänzlich zu verzichten. In weiteren 21 Prozent ist lediglich eine Frau tätig.
Unterschiedliche gesetzliche Regelungen zur Beteiligung von Frauen an den Hochschulräten bilden den Hintergrund der unterschiedlichen Frauenanteile in den Bundesländern. So legt das niedersächsische Hochschulgesetz fest, dass von sieben stimmberechtigten Mitgliedern eines Hochschulrates mindestens drei Frauen sein sollen. Andere Hochschulgesetze sehen dagegen unverbindlich eine "angemessene Vertretung von Frauen" oder eine "geschlechterparitätische Besetzung" von Gremien vor.
Die Zahlen zu den Hochschulräten veröffentlicht der GESIS-Arbeitsbereich CEWS als Bestandteil des CEWS-Statistikportals "Frauen in der Wissenschaft", das ausgewählte Daten zur Gleichstellung in der Wissenschaft in Deutschland im internationalen Vergleich enthält.
Weitere Informationen:
http://www.cews.org/statistik/gremien-drittmittel.php?aid=62&cid=19
http://www.cews.org
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Das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung, Center of Excellence Women and Science (CEWS) ist Teil von GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Gegründet wurde das CEWS im Jahr 2000. Es steht als wissens- und forschungsbasierte Dienstleistungseinrichtung Wissenschaftlerinnen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Wissenschaftsorganisationen und politischen Gremien mit seinen Angeboten zur Verfügung. Das Kompetenzzentrum bietet zielgruppenadäquate Informations- und Beratungsleistungen zu Fragen der Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung.
Das GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften hat als zentrale Aufgabe die Unterstützung der sozialwissenschaftlichen Forschung. Zu den GESIS-Dienstleistungen gehören der Aufbau und das Angebot von Datenbanken mit Informationen zu sozialwissenschaftlicher Literatur und zu Forschungsaktivitäten sowie die Erhebung, Archivierung und Bereitstellung von Umfragedaten aus der Sozialforschung. Wichtige Funktionen sind weiterhin die Beratung in Methodenfragen, die Entwicklung komplexer Methoden der empirischen Sozialforschung sowie die eigenständige Dauerbeobachtung der gesellschaftlichen Entwicklungen mit Hilfe dieser Instrumente. GESIS ist an den Standorten Bonn, Köln und Mannheim vertreten und unterhält die GESIS - Servicestelle Osteuropa in Berlin.
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