Im Jahr 2008 stiegen die Ausgaben aus eingeworbenen Drittmitteln auf 30,6 Mio. € (einschließlich Landes-Exzellenz-Programm). Dies entspricht einer Steigerung um 16 Prozent im Vergleich zu 2007. Den größten Anteil an dieser positiven Bilanz haben die Wissenschaftler der Medizinischen sowie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten. Sie konnten zusammen mehr als 24 Millionen Euro einwerben. Besonders erfreulich ist auch der Zuwachs bei den Mitteln von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Die Universität Greifswald konnte als kleinste Volluniversität ihre Position im harten Wettbewerb um Drittmittel deutlich verbessern. Der Umfang der eingeworbenen Drittmittel stieg vor allem seit Ende der 90er Jahre von damals rund 10 Millionen Euro deutlich an. Im Jahr 2008 konnte auch der bisherige Spitzenwert von 28,1 Mio. Euro im Jahr 2006 übertroffen werden.
Doch nicht nur die reinen Zahlen sprechen für erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen in den vergangenen Jahren. Im internationalen Vergleich zählen auch Vergleichsgrößen. Eine dieser Größen ist das Verhältnis von Drittmitteln je Professur. Im Jahr 2002 waren das 65.000 Euro pro Professor und 2006 bereits 130.000 Euro. Damit konnte die Universität Greifswald im deutschlandweiten Hochschulvergleich von Platz 65 auf Platz 51 aufrücken. Dabei konnte Greifswald etliche andere renommierte Universitäten hinter sich lassen.
Im Rahmen der Drittmitteleinwerbungen konnte auch mehr Geld bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben werden. Dort werden Anträge auf Forschungsmittel besonders streng begutachtet. Konnten im Jahr 2005 rund 3,3 Mio. Euro bei der DFG eingeworben werden, waren es im vergangenen Jahr 7 Mio. Euro. D.h. die Summe hat sich innerhalb von drei Jahren mehr als verdoppelt.
"Die weitere Steigerung der eingeworbenen und ausgegebenen Drittmittel ist sehr erfreulich. Ich danke allen Mitgliedern der Universität, die sich die erheblichen Mühen bei Antragstellungen und Begutachtungen auf sich nehmen. Mir ist es sehr wichtig, forschungsstarke Persönlichkeiten für Greifswald zu gewinnen bzw. hier zu halten. Es war auch richtig, ein Zentrum für Forschungsförderung aufzubauen, das alle Disziplinen in der Drittmittelforschung unterstützt", so Rektor Prof. Dr. Rainer Westermann.
Die positive Bilanz bei den Drittmitteln verdankt die Universität nicht Zuletzt der engagierten Arbeit der Einrichtungen und dem persönlichen Einsatz einzelner Mitglieder. So konnte beispielsweise im Wettbewerb um eine Förderung von Forschungsbauten an Hochschulen die Antragsskizze der Universität Greifswald für das zukunftsorientierte interdisziplinierte Forschungsprojekt C_DAT (Center of Drug Absorption and Drug Transport) den Deutschen Wissenschaftsrat überzeugen. Der Antrag auf Bundesmittel für den Forschungsneubau für die Pharmakologie und Pharmazie wurde nach einer mehrstufigen wissenschaftlichen Begutachtung als national bedeutsam und uneingeschränkt förderungswürdig bewertet und bewilligt. Trotz starker Konkurrenz hat Mecklenburg-Vorpommern (Rostock/Greifswald) eine Satelliteneinrichtung des Deutschen Helmholtz-Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen zugesprochen bekommen. Nach Abschluss des zweistufigen Begutachtungsverfahrens hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung zwei weitere Zentren für Innovationskompetenz (ZIK) in Greifswald bewilligt. Im Projekt HIKE geht es um Humorale Immunreaktion bei kardiovaskulären Erkrankungen und im Projekt PLASMATIS die Wechselwirkung zwischen physikalischem Plasma und lebender Materie untersucht werden. Außerdem fördert das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung eines von sechs Pilotprojekten der Spitzenforschung und Innovation in den neuen Ländern den Campus PlasmaMed in Greifswald. Das Projekt wurde unter Federführung von Prof. Klaus Dieter Weltmann (Institut für Physik und Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie) beantragt und umfasst Arbeitsgruppen der Universitäten Greifswald und Rostock sowie der Fachhochschulen Stralsund und Neubrandenburg.
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Jan Meßerschmidt
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