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15.03.2001 10:54

Gen-Forschung bei Rheuma

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Vor kurzem wurde der Magdeburger Arzt Dr. med. Thomas Pap von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in das Emmy Noether-Programm aufgenommen. Dieses noch recht junge Sonderprogramm der DFG hat zum Ziel, Nachwuchswissenschaftler gezielt zu fördern.

    Das DFG-Programm besteht aus zwei Phasen, einem Auslandsaufenthalt über mindestens zwei Jahre (Phase I) und der Phase II, in der eine eigene Forschergruppe aufgebaut wird. Dr. Pap hatte sich direkt für die Phase II beworben, da er bereits von 1997 bis 2000 an der Universität Zürich tätig war. Ziel der zweiten Phase, die sich über einen Zeitraum von drei Jahren erstreckt, ist es, durch "eigenverantwortliche Forschungstätigkeit im Inland, verbunden mit der Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe sowie qualifikationsspezifischen Lehraufgaben in angemessenem Umfang, die Voraussetzungen für eine Berufung als Hochschullehrer/in zu erlangen. "

    Dr. med. Thomas Pap, Jahrgang 1966, hat Humanmedizin an der Otto-von-Guericke-Universität studiert. Als bester Absolvent der Medizinischen Fakultät schloss der gebürtige Magdeburger sein Studium mit dem Prädikat "Auszeichnung" ab und wurde 1994 für seine Studienleistungen mit dem Fakultätspreis geehrt. Ein Jahr darauf folgte die Promotion. 1996 erhielt Thomas Pap den Sandoz-Preis für Therapeutische Forschung. Bis 1997 war Dr. Pap als Assistenzarzt an der Klinik für Rheumatologie, Vogelsang, tätig. Ein DFG-Stipendium ermöglichte ihm anschließend einen zunächst zweijährigen Forschungsaufenthalt am Universitätsspital Zürich, den Dr. Pap mit Hilfe des Schweizerischen Nationalfonds um ein weiteres Jahr verlängern konnte. Im vergangenen Jahr wurde Dr. Pap in Philadelphia, USA, Preisträger des Akademischen Austauschprogramms zwischen der Amerikanischen Gesellschaft für Rheumatologie und der Europäischen Liga gegen Rheumatismus.

    Derzeit ist der 34-jährige Nachwuchswissenschaftler als Assistenzarzt am Zentrum für Innere Medizin der Magdeburger Universität tätig und leitet daneben ein rheumatologisches Forschungslabor. Hervorheben möchte Dr. Pap in diesem Zusammenhang die Unterstützung seitens der Medizinischen Fakultät Magdeburg bei der Beantragung des Emmy Noether-Programms sowie bei der Geräteausstattung für die Etablierung dieser Forschergruppe.

    Das wissenschaftliche Interesse des Arztes richtet sich auf die Entwicklung neuer Therapiestrategien für die rheumatoide Arthritis (RA), nicht nur eine der häufigsten, sondern auch folgenschwersten Gelenkerkrankung. In vielen Fällen führt diese durch chronisch fortschreitende Gelenkzerstörung zur Invalidität der Betroffenen. Fasst man die Aufwendungen für Diagnose, Behandlung und Rehabilitation mit den verursachten Einkommensverlusten zusammen, gehört die rheumatoide Arthritis zu den teuersten Krankheiten. Berechnungen des National Health Interview Survey aus den USA gehen beispielsweise von jährlichen Kosten in Höhe von 8,74 Mrd. US Dollar bzw. 0,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Auch aus diesem Grunde sind in den vergangenen Jahren weltweit erhebliche Anstrengungen unternommen worden, die Entstehung und die Entwicklung dieser Gelenkerkrankung aufzuklären.

    Die Gruppe von Dr. Pap beschäftigt sich vor allem mit Möglichkeiten, durch die Übertragung von Genen in erkrankte Zellen von Rheuma-Patienten, die fortschreitende Gelenkzerstörung aufzuhalten. Obwohl es bis zur klinischen Anwendung solchen Gentransfers noch ein weiter, beschwerlicher Weg ist, belegen erste experimentelle Studien das große Potential dieses Ansatzes. Die neu zu etablierende Forschergruppe wird vor allem untersuchen, wie der programmierte Zelltod aggressiver Zellen der Gelenkinnnenhaut bei Rheuma duch Genübertragung beeinflusst werden kann. Das Ziel besteht darin, die Grundlage für Therapieansätze zu schaffen, die zu einer spezifischen Entfernung dieser zerstörerischen Zellen aus dem Gelenk erkrankter Patienten führt.

    e-mail: Thomas.Pap@Medizin.Uni-Magdeburg.De


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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