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13.05.2009 08:59

Schilf ist als Brennstoff geeignet

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    In einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt konnte nachgewiesen werden, dass Niedermoor-Biomasse grundsätzlich als Brennstoff genutzt werden kann. Allein in Mecklenburg-Vorpommern kommen mehr als 50.000 Hektar als Paludikultur (Sumpfkultur)-Flächen zur Gewinnung von Energie-Biomasse in Frage. Auf der Abschlussveranstaltung des Projektes am 18. Mai 2009 werden die Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt.

    Im Nordosten Deutschlands existieren ausgedehnte Niedermoorflächen, die zu über 95 % entwässert sind. Somit wird die Torfmineralisation gefördert und große Mengen des Klimagases CO2 werden freigesetzt. Rund 30 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen der deutschen Landwirtschaft bzw. 4 % der Gesamt-Treibhausgas-Emissionen Deutschlands werden durch die Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung von Moorflächen verursacht. Das Projekt "ENIM - Energiebiomasse aus Niedermooren" erforscht die Möglichkeit einer Nutzung von Mooren nach Wiedervernässung. Die als Paludikultur [palus (lat.): Sumpf] bezeichnete nasse, standortgerechte Bewirtschaftung vereinbart Moor- sowie Klimaschutz mit einer landwirtschaftlichen Wertschöpfung.

    Das 2007 bis 2009 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt umfasst folgende Aspekte:
    - landtechnische und agrarökonomische Fragen der Gewinnung von Niedermoor-Biomasse
    - Charakterisierung der Brennstoffeigenschaften von Schilf und Rohrglanzgras
    - Verbrennungsversuche im Labor
    - versuchsweiser Dauereinsatz in verschiedenen Mischungsverhältnissen mit Holz im Blockheizkraftwerk Friedland
    - Bewirtschaftung nasser Niedermoore aus Sicht von Naturschutz und Landwirtschaft.

    Die Abschlussveranstaltung des ENIM-Projektes richtet sich an landwirtschaftliche Betriebe mit hohem Biomasseanfall aus Niedermooren und/oder hohem Wärmebedarf (Schweinezucht, Aquakultur usw.), Unternehmen mit großem Wärmebedarf (zum Beispiel Gartenbau, Kleinindustrie), Kommunen und öffentliche Einrichtungen, die in eine CO2-neutrale Wärmeversorgung aus regionaler Biomasse investieren wollen sowie Naturschutzvertreter, die eine sinnvolle Verwertung von Landschaftspflegematerial suchen.

    Neben der Vorstellung der Projektergebnisse werden externe Referenten über praxisrelevante Fragen wie Brennstoffeigenschaften halmgutartiger Biomasse, Technologien und Anlagenalternativen sowie Finanzierungsmöglichkeiten informieren. Erfahrungen aus Fallbeispielen veranschaulichen Potentiale und mögliche Schwierigkeiten der Verbrennung von halmgutartiger Biomasse.

    "Heizen mit Schilf - Möglichkeiten dezentraler Wärmeenergieversorgung"
    18. Mai 2009, 09:30 - 16:30 Uhr
    Internationales Begegnungszentrum "Felix-Hausdorff"
    Bahnhofstraße 2/3, 17489 Greifswald

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Dr. Wendelin Wichtmann
    Geschäftsführung
    Institut für dauerhaft umweltgerechte Entwicklung von Naturräumen der Erde (DUENE) e.V.
    c/o Institut für Botanik und Landschaftsökologie
    Grimmer Straße 88, 17487 Greifswald
    Telefon 03834 86-4143
    Telefax 03834 86-4107
    docuu@gmx.de


    Weitere Informationen:

    http://duene.botanik.uni-greifswald.de/ - Veranstaltungsprogramm
    http://paludiculture.botanik.uni-greifswald.de/ - Paludikultur-Konzept


    Bilder

    Schilfernte in Neukalen
    Schilfernte in Neukalen
    Foto: Dr. Wendelin Wichtmann, Greifswald
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Schilfernte in Neukalen


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