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13.05.2009 11:23

Neue Klimavitrine im Phyletischen Museum

Axel Burchardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Eröffnung zur Museumsnacht am 15. Mai

    (Jena) Am kommenden Freitag (15. Mai) wird der Evolutionssaal im Phyletischen Museum der Universität Jena komplett: In einer neuen Vitrine werden Zusammenhänge zwischen Evolution und Klima dargestellt. "Wir zeigen, dass Klimawandel auf der Erde schon immer stattgefunden hat", erläutert Dr. Gunnar Brehm. "Allerdings könnte es innerhalb der nächsten 100 Jahre so warm werden, wie seit 15 Millionen Jahren nicht mehr", sagt der Biologe, der die Vitrine konzipiert hat und selbst an Veränderungen der Vielfalt von Insekten durch den Klimawandel forscht. Es gibt Organismen, die mit dem Wandel zurechtkommen oder sogar davon profitieren. Die meisten Arten, insbesondere in den Tropen, geraten aber durch den schnellen Klimawandel unter erheblichen Druck, weil sie zu spezialisiert sind oder weil ihre Lebensräume durch den Menschen bereits stark verkleinert und isoliert worden sind.

    "Um den stetigen Wandel der Umwelt zu veranschaulichen, zeigen wir Fossilien aus der Umgebung Jenas. Vor rund 245 Millionen Jahren hinterließ beispielsweise hier in der Gegend ein Chiroterium seine Fußspuren im Schlamm", so Brehm. Zu dieser Zeit lag Mitteleuropa in Äquatornähe - also mitten in den Tropen. Viel jünger als das große Handtier Chirotherium, ein Vorläufer der Dinosaurier, ist der Schädel des Wollhaarnashorns, der ebenfalls aus der nahen Umgebung stammt. Noch vor etwa 20.000 Jahren streiften diese Tiere wohl durch das Saaletal, allerdings ist das genaue Alter des Schädels unbekannt. Zum Ende der letzten Eiszeit starben die Wollnashörner aus, wozu der jagende Mensch mutmaßlich beigetragen hatte.

    Große Grafiken in allen drei Teilen der Vitrine zeigen die wechselnden Temperaturen auf der Erde, die man bis zu 540 Millionen Jahre zurückverfolgen kann, wenngleich naturgemäß nicht so genau wie aus jüngerer Zeit. Starke Schwankungen haben die Temperaturen der letzten zwei Millionen Jahre geprägt, in denen es zahlreiche Eiszeiten gab, die teilweise bis nach Thüringen vordrangen.

    Am 15. Mai, zur Jenaer Nacht der Museen, haben die Besucher des Phyletischen Museums nun erstmals die Gelegenheit, die neuen Ausstellungsstücke, Grafiken und Erläuterungen im Evolutionssaal anzuschauen. Zeitgleich dazu werden mitgebrachte Fossilien von Dr. Thomas Voigt bestimmt.

    Kontakt:
    Dr. Gunnar Brehm
    Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie mit Phyletischem Museum
    Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Erbertstraße 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949184
    E-Mail: gunnar.brehm[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/szeb.html


    Bilder

    Die ausgestellten Fußspuren eines Chiroteriums.
    Die ausgestellten Fußspuren eines Chiroteriums.
    Foto: Gunnar Brehm/FSU
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    Der Schädel des Wollhaarnashorns, den das Phyletische Museum ab 15. Mai zeigt.
    Der Schädel des Wollhaarnashorns, den das Phyletische Museum ab 15. Mai zeigt.
    Foto: Gunnar Brehm/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geschichte / Archäologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Die ausgestellten Fußspuren eines Chiroteriums.


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    Der Schädel des Wollhaarnashorns, den das Phyletische Museum ab 15. Mai zeigt.


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