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16.03.2001 11:59

Nachbau der Leibniz-Rechenmaschine übergeben

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Zum Gedenken an den Mathematiker und Computerpionier Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. N. Joachim Lehmann (1921 - 1998) fand am 16. März an der TU Dresden ein Gedächtniskolloquium mit über 100 Teilnehmern aus ganz Deutschland statt. Im Rahmen der Eröffnung wurde im Beisein des Rektors der TU Dresden, Prof. Dr. Achim Mehlhorn, der gerade fertiggestellte jüngste Nachbau der Leibniz-Rechenmaschine von den Feinmechanikermeistern Manfred Goebel und Klaus Rühle an den Prodekan der Mathematik, Prof. Dr. Volker Nollau, übergeben. In mühseliger Kleinarbeit und unzähligen Arbeitsstunden haben die beiden langjährigen Lehmann-Mitarbeiter auch noch im Ruhestand an dieser Maschine gefeilt und getüftelt, bis sie "nicht mehr klemmte".

    Der große Mathematiker und Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz hatte beinahe 50 Jahre lang nebenbei an seiner Rechenmaschine gebastelt, deren Unzulänglichkeit auf Grund mechanischer Toleranzprobleme ihm bis zu seinem Tode 1716 Kummer bereitete. Erst N. J. Lehmann gelang es nach eingehenden Studien und Untersuchungen der Originalmaschine, den bei Restaurierungs-arbeiten im Jahre 1894 begangenen Denkfehler zu finden und den problematischen Mechanismus des Zehnerübertrags so zu konstruieren, dass er nicht mehr klemmte. Nach seinen Plänen wurden inzwischen drei voll funktionsfähige Leibniz-Rechenmaschinen an der TU Dresden gebaut, von denen eine im Deutschen Technikmuseum Berlin zu sehen ist. Der jüngste Nachbau wird in Dresden verbleiben und demnächst in den Technischen Sammlungen der Stadt Dresden ausgestellt.

    Mit der Leibniz-Rechenmaschine kann man bis zu 8-stellige Zahlen an beliebiger Stelle auf ein 16-stelliges Ergebnisregister addieren oder von diesem subtrahieren und durch wiederholtes "Kurbeln" und "Verschieben des Wagens" auch multiplizieren und dividieren. Dies war Ende des 17. Jahrhunderts absolut neu und einmalig.

    In den Kolloquiumsvorträgen wurden die vielfältigen wissenschaftlichen Beiträge N. J. Lehmanns zur Mathematik und zur Informatik eingehend gewürdigt. Insbesondere konzipierte und baute Lehmann an der TU Dresden in den 50er und 60er Jahren die ersten in der DDR konstruierten Elektronenrechner D1 und D2 sowie den sogar in Serie hergestellten Tischrechner D4a, einen Vorläufer des modernen PCs.

    Das Gedächtniskolloquium wurde freundlicherweise finanziell unterstützt von AMD Saxony Manufaturing GmbH Dresden, Siemens AG München und der BFI Bank AG Dresden.

    Ein digitales Foto von der heutigen Übergabe der Rechenmaschine kann in der TU-Pressestelle (pressestelle@mailbox.tu-dresden.de) angefordert werden.

    Dresden, 16. März 2001
    Prof. Wolfgang Walter, Institut für Wissenschaftliches Rechnen, Telefon (03 51) 4 63-42 66


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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