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13.11.1997 00:00

FAO BEFÜRCHTET MEHR ARMUT IN STÄDTEN

Erwin Northoff Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen

    FAO RECHNET MIT MEHR ARMUT UND UNTERERNÄHRUNG IN DEN STÄDTEN DER ENTWICKLUNGSLÄNDER

    Rom, 13. November - Die Welternährungsorganisation (FAO) befürchtet mehr Armut und Unterernährung in den ständig wachsenden Städten der Entwicklungsländer. Nach neuesten Schätzungen werden im Jahre 2025 rund 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten wohnen, teilte die FAO mit.

    In Lateinamerika wird damit gerechnet, dass dann 85 Prozent der Bevölkerung in Städten leben werden, in Mittel- und Osteuropa werden zwischen 75 und 80 Prozent sein. In Afrika wird mit 60 Prozent gerechnet, verglichen mit 20 Prozent in den 60er Jahren, so die FAO.

    "Das Wachstum der Städte und des Verkehrs, sowie schlecht funktionierende und zunehmend veraltete Vermarktungsstrukturen führen dazu, dass die Verteilung von Nahrung dort schwierig und teuer ist", so die FAO. Der Einkommenszuwachs der städtischen Bevölkerung werde in Zukunft sehr begrenzt sein, die Zahl der Armen weiter ansteigen. Dies bedeute, dass "die Ernährungssicherheit der Mehrheit der Menschen in den Städten in der Dritten Welt weiter sinken wird".

    Die FAO kündigte deshalb an, ihr Aktionsprogramm "Nahrung für die Städte", das 1995 in den frankophonen Ländern Afrikas begann, nun auf Afrika, Asien, Lateinamerika, Mittel- und Osteuropa auszudehnen. Die FAO rief die Geberländer dazu auf, das Programm finanziell zu unterstützen.

    Das FAO-Programm zielt auf die ärmsten Verbraucher in den Städten, denen Zugang zu ausreichend preiswerten und nährstoffreichen Nahrungsmitteln ermöglicht werden solle. Die FAO rief dazu auf, die Märkte für kleine und mittlere Händler und Unternehmer effizienter zu gestalten und den Wettbewerb zu stärken. Eine bessere Vermarktung von Nahrungsmitteln könne zu günstigeren Erzeugerpreisen und zu einer höheren Produktion führen.

    "Es hat sich gezeigt, dass direkte Eingriffe von staatlichen Institutionen untauglich sind. Ein dynamisches und vom Privatsektor betriebenes Nahrungsmittelangebot sowie ein funktionierendes Verteilungssystem sind notwendig, um die Ernährungssicherheit der Verbraucher in den Städten, besonders der Armen, zu verbessern", so die FAO. Für Investitionen seien klare rechtliche und stabile politische und wirtschaftliche Bedingungen erforderlich.

    Die FAO bietet lokalen Behörden, Handels- und Landwirtschaftskammern, Verbrauchern, Händlern, Erzeugern, Transport- und Nichtregierungsorganisationen Informationen, Ausbildung und technische Beratung, um das Nahrungsangebot und die Verteilung von Lebensmitteln in den Städten zu verbessern. "Viele kleine Strassenverkäufer und Geschäfte können mit der Herstellung und dem Verkauf von Lebensmitteln Geld verdienen und für sich und ihre Familien sorgen. Wenn die Qualität ihrer Produkte gesichert ist, bedeutet dies ein preiswertes Nahrungsangebot für viele Menschen in den Städten", betonte die FAO.

    Die FAO hat bislang rund eine Million Dollar für "Nahrung für die Städte" in Afrika ausgegeben und benötigt für die Ausweitung rund zehn Millionen Dollar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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