Das Uniklinikum Tübingen (UKT) erhielt heute, am 19.5.2009, das begehrte KTQ-Zertifikat nach dem neuen, verbesserten Anforderungskatalog und ist damit das erste Krankenhaus in Deutschland, das nach den neuen Anforderungsrichtlinien "KTQ 2009" bewertet und geprüft wurde. Damit sind inzwischen drei Universitätskliniken - Tübingen, Freiburg und Mannheim - von insgesamt 34 deutschen Universitätskliniken KTQ-zertifiziert. Mit 899 von 1413 möglichen Punkten wurde ein sehr gutes Ergebnis erzielt.
Einige hundert Mitarbeiter waren in Workshops und Projektgruppen über zwei Jahre engagiert aktiv. Die Themen Patientenorientierung, Mitarbeiter, Hygiene, Datenschutz, IT, Risikomanagement, Führung, Qualitätsmanagement und viele andere wurden in über hundert Einzelprojekten bearbeitet. Dabei wurden zahlreiche Verbesserungspotenziale erkannt und umgesetzt. Die gesamten Ergebnisse stehen den Beschäftigten des Tübinger Uniklinikums in einer UKT-weiten Wissensbank zur Verfügung.
Prof. Friedrich-Wilhelm Kolkmann, Ehrenvorsitzender der KTQ-Gesellschafterversammlung übereichte die Urkunde für das nach seiner Aussage in "Rekordzeit" erreichte Ergebnis und wies vor allem auf das sehr gute Abschneiden des UKT bei der Patientenorientierung hin. Prof. Michael Bamberg, Ärztlicher Direktor des UKT bedankte sich bei allen Beteiligten und betonte: "Wir freuen uns über die sehr gute Bewertung und werden den kontinuierlichen Verbesserungsprozess zum Wohle unserer Patienten fortsetzen. Oberstes Gebot dabei ist die weitere Optimierung der Behandlungsqualität".
Die erfolgreiche Zertifizierung bedeutet aber nicht, dass sich das Klinikum auf dem erreichten Stand ausruhen wird. Die Zertifizierung stellt einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess dar. Das Erreichte muss weiterentwickelt werden, es sind noch bessere Abläufe gefragt. Alle drei Jahre wird im Rahmen der Re-Zertifizierung überprüft, wo Fortschritte zu verzeichnen sind.
Was ist das KTQ-Verfahren?
Das KTQ-Verfahren ist ein speziell von Praktikern aus Krankenhäusern für den Einsatz in Krankenhäusern entwickeltes freiwilliges Verfahren zur Überprüfung der Qualität der Prozesse und Leistungen eines Krankenhauses.
Mit dem KTQ-Zertifizierungsverfahren wird nicht nur die Qualität einzelner Fachabteilungen bewertet und zertifiziert, sondern prozessorientiert die gesamte Leistung von der Vorbereitung des stationären Aufenthaltes eines Patienten bis zu den Entlassungsmodalitäten.
Am Anfang des KTQ-Prozesses steht eine Selbstbewertung durch das Krankenhaus: Dabei nimmt das Krankenhaus das eigene Qualitätsmanagement unter die Lupe. Im Anschluss wird eine Fremdbewertung vorgenommen, für die sich das Krankenhaus bei einer der KTQ-Zertifizierungsstellen anmeldet. Dabei besuchen Experten, die selbst im Gesundheitswesen in leitender Position in den Berufsgruppen Ärzte, Pflege und Verwaltung arbeiten, die so genannten KTQ-Visitoren, das Haus. Sie kontrollieren durch Stichproben das Qualitätsmanagement sowie die Prozesse zur kontinuierlichen Verbesserung (KVP), indem die Selbstbewertung des Krankenhauses vor Ort hinterfragt wird. Hierzu dienen Begehungen in verschiedenen Bereichen des Krankenhauses und Dialoge zwischen Mitarbeitern und dem KTQ-Visitoren-Team. Erst aufgrund dieser Ergebnisse kann das KTQ-Visitorenteam ein Krankenhaus für die KTQ-Zertifikatsvergabe empfehlen.
Den Abschluss bildet die Veröffentlichung des KTQ-Qualitätsberichtes für das Krankenhaus. Dieser ist unbedingt notwendig für den Erhalt des KTQ-Zertifikats und ist nach festen Kriterien zu verfassen. Er macht die gesamten Leistungen des Krankenhauses transparent. Damit ist das KTQ-Zertifikat zugleich ein Gütesiegel, das das Krankenhaus im eigenen Sinne nutzen kann.
Ansprechpartner für nähere Informationen
Universitätsklinikum Tübingen
Dr. Stefan Palm
Stabsstelle Qualitätsmanagement des Klinikumsvorstandes
Tel. 0 70 71 / 29-8 73 45, Fax 0 70 71 / 29-46 35
stefan.palm@med.uni-tuebingen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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