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20.05.2009 12:12

Neue Fraunhofer-Projektgruppe in Augsburg

Stefanie Heyduck Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

    Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen ist für alle Unternehmen von zunehmender Bedeutung. Fraunhofer-Wissenschaftler arbeiten jetzt in Augsburg an der effizienten Nutzung der wertvollen Rohstoffe in der Produktion.

    Rasche und nachhaltige Lösungen für die Unternehmen in Deutschland sind gefragt, denn die Schere zwischen Ressourcenvorkommen und -verbrauch wird immer größer. Die Fraunhofer-Projektgruppe "Ressourceneffiziente mechatronische Verarbeitungsmaschinen RMV" hat ihre Arbeit als Außenstelle des Chemnitzer Fraunhofer- Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU aufgenommen. Sie hat das Ziel, den Energie- und Materialverbrauch von Verarbeitungsmaschinen um 20 - 30 Prozent zu senken.

    Durch gemeinsame Anstrengungen und intensive Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen kann es gelingen, den notwendigen Technologievorsprung in der ressourceneffizienten Produktion zu erreichen. Denn nur dann können sich die Firmen in Deutschland im globalen Wettbewerb behaupten. "Wir setzen auf das Prinzip 'Kräfte bündeln - Stärken stärken'. Ausgehend von den jeweiligen Kompetenzen in den Hochschulen und der regionalen Wirtschaft fokussieren wir neue Forschungsaktivitäten auf Erfolg versprechende Zukunftsthemen. Wenn wir die vorhandenen Stärken nutzen und zu leistungsfähigen Kompetenzzentren ausbauen, erreichen wir die kritische Masse, die nötig ist, um im globalen Wettbewerb der Regionen und Länder die Nase vorn zu haben", erklärt Dr. Alfred Gossner, Finanzvorstand der Fraunhofer-Gesellschaft.

    Federführend in Augsburg ist Professor Gunther Reinhart, einer der beiden Leiter des Instituts für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) an der TU München. Sein Team nimmt Papier-, Textil-, Lebensmittel-, Druck- oder Verpackungsmaschinen genau unter die Lupe und entwickelt energie- und ressourcensparende Lösungen für alle Prozessschritte. So nutzen die Wissenschaftler beispielsweise Verfahren der weißen Biotechnologie, entwickeln neuartige mechatronische Maschinen, Komponenten und Bauteile und versehen diese mit mehreren Funktionen. Es geht darum, technologisch hochentwickelte Sensorik mit innovativer Aktorik und künstlicher Intelligenz innig zusammenwirken zu lassen. Mechatronik hilft dabei, Energie und Rohstoffe zu sparen.

    Nur durch die ganzheitliche Betrachtung der Produktion können die wertvollen Rohstoffe effizient genutzt werden. "Bei genauer Analyse eines typischen Produktlebenszyklus fällt auf, dass in vielen Produkten ein wesentlich größerer Anteil an Ressourcen steckt, als ihr Gewicht erahnen lässt. Für die Erzeugung und den Transport der Produkte ist Energie notwendig, die hauptsächlich über den Einsatz von Brennstoffen zur Verfügung gestellt wird. Rechnet man auch die Gewinnung der Rohstoffe, die Herstellung und das Recycling dazu, bekommt jedes Produkt ganz neue Ausmaße: Für diesen Ressourcenverbrauch gibt es ein Bild - den ökologischen Rucksack. So wiegt nach diesem Modell eine Armbanduhr 12,5 kg und ein Notebook mehrere Tonnen", sagt Reinhart.

    Die Forscherinnen und Forscher der neuen Fraunhofer-Projektgruppe arbeiten eng vernetzt mit dem iwb Anwenderzentrum Augsburg der Technischen Universität München und sind damit in die regionalen Netzwerke von Forschungseinrichtungen und Unternehmen integriert. Untergebracht ist das zunächst sechsköpfige Team, das in den nächsten fünf Jahren auf über 20 Mitarbeiter anwachsen soll, vorübergehend in den Räumen des iwb Anwenderzentrums Augsburg. Die Arbeitsgruppe ist vorerst auf fünf Jahre befristet. Für den Aufbau werden vom Land Bayern fünf Mio Euro aus dem Programm Bayern 2020 bereitgestellt. Wenn die Projektgruppe erfolgreich ist, kann sich daraus mittelfristig ein eigenständiges Fraunhofer-Institut in Augsburg entwickeln.

    Die Erfolge der Fraunhofer-Institute zeigen, welch herausragende Rolle sie in der regionalen Innovationslandschaft spielen. Als leistungsfähige Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sorgen sie für raschen Technologietransfer - insbesondere für die regionalen Unternehmen. So entstehen im Umfeld von Fraunhofer-Instituten häufig Netzwerke, die andere Firmen anziehen und aus denen neue Unternehmen gegründet werden - fruchtbare Orte der Ideen, die dem Standort Zukunft geben.


    Weitere Informationen:

    http://www.fraunhofer.de/presse/presseinformationen/2009/05/Pressinformation2005...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Energie, Maschinenbau, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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