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20.05.2009 15:23

Tagung zum Reichskommissariat Ostland - Tatort und Erinnerungsobjekt

Dr. Helge Möller Rektorat
Universität Flensburg

    Das Institut für Zeit- und Regionalgeschichte veranstaltet von Donnerstag bis Sonntag, 28. bis 30. Mai, eine internationale wissenschaftliche Tagung zum Reichskommissariat Ostland als Tatort und Erinnerungsobjekt. Die Tagung beginnt um 14.30 im Hauptgebäude der Universität, Raum 247 und verfolgt zwei Ziele: Der Forschungsstand zum Reichskommissariat Ostland (RKO) im Baltikum soll gebündelt und das Nachwirken der deutschen Besatzungszeit nach Kriegsende beleuchtet werden. Um Täter- und Opferperspektiven geht es am Donnerstagnachmittag; Prof. Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung, spricht in seinem Abendvortrag ab 19.30 im Hörsaalzentrum über den Holocaust im Baltikum.

    Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion erschufen die deutschen Besatzer aus den eroberten baltischen Staaten sowie Teile Weißrußlands das "Reichskommissariat Ostland". Zu den wesentlichen Funktionen der zivilen deutschen Aufsichtsverwaltung gehörte die Ausbeutung von Land und Menschen für die deutsche Kriegsführung; das Reichskommissariat ist zudem eine Kernregion der Ermordung der europäischen Juden. Bezogen auf die Täter - in erster Linie die deutsche Zivilverwaltung und Polizei im Reichskommissariat - ergibt sich ein enger Bezug zu Schleswig-Holstein: Von hier stammte ein erheblicher Teil des deutschen Personals, zumindest in den höheren und mittleren Führungsschichten. Dieses Personal kam am Ende des Krieges überwiegend nach Schleswig-Holstein zurück und kreierte die Legende von der "sauberen" Zivilverwaltung im Reichskommissariat Ostland.

    Die Tagung will nicht nur das Reichskommissariat Ostland als Tatort deutscher Besatzungspolitik, baltischer Kollaboration oder nationalsozialistischen Genozids behandeln, sondern auch als Gegenstand von Erinnerung, Konstruktion und Erzählung des "Ostlands", also das "Ostland" als Erinnerungsobjekt diskutieren. Auf der Tagung soll die Perspektive der Täter, der Opfer, der Zuschauer, der Justiz, der Wissenschaft sowie die besondere baltische Perspektive untersucht werden. Informationen zum Programm unter http://www.izrg.de. Eine Teilnahme ist möglich und kostenfrei. Anmeldungen unter: 04621/86 1890 oder sekretariat@izrg.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.izrg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    regional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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