Das Museum Koenig und die Universität Bonn haben soeben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Bewilligung für ein großes Verbundprojekt für Biodiversitätsforschung im Umfang von 8,7 Millionen Mark für drei Jahre erhalten. Ziel des Vorhabens ist es, den Wandel der organismischen Vielfalt Afrikas durch Umwelt- und Nutzungswandel mit einem neuartigen integrativen Ansatz zu erforschen und, zugleich, auch zur praxisorientierten Entwicklung eines nachhaltigen Biodiversitätsmanagements beizutragen.
Worum geht es? Die Menschheit ist derzeit Zeuge eines durch sie selbst verursachten dramatischen Rückganges der biologischen Vielfalt, also der Diversität an Arten und ihrer Lebensräume, aber auch an genetischen Strukturen in den einzelnen betroffenen Populationen von Pflanzen und Tieren. Zugleich entstehen stark verarmte, in der Regel wenig leistungsfähige und störungsanfällige sekundäre Lebensräume. Die Bonner Forscher beteiligen sich nun im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgeschriebenen Projektes "BIOLOG" an der Entwicklung neuartiger Methoden des Biodiversitäts-Monitoring. Die Grundidee dieses Ansatzes ist es, mit standardisierten Methoden im Rahmen einer Gradienten-Analyse Methoden zu entwickeln, die eine quantitative Beobachtung der Veränderungen der Biodiversität und - langfristig - darauf basierende Vorhersagen ermöglichen.
Die Forschungsarbeiten sollen im Kakamega Forest in Nordwest-Kenia durchgeführt werden, wo Mitarbeiter des Museum Koenig in den letzten Jahren den Grundstein für das jetzige Vorhaben legten. In enger Zusammenarbeit mit kenianischen Forschern sollen exemplarisch neuartige Methoden des Biodiversitäts-Monitoring ausgearbeitet und erprobt werden. Auf deutscher Seite sind nicht weniger als zehn Universitäten und Forschungseinrichtungen an dem Projekt beteiligt. Die Teilprojekte reichen von der Analyse der Veränderungen im Gasaustausch zwischen Bio- und Atmosphäre bis zur Untersuchung der Veränderung von Photosynthese-Systemen, Blüten-Bestäuber-Interaktionen und einer sorgfältigen Erforschung der an Dungkäfergemeinschaften gebundenen Abbauprozesse in den oberen Bodenschichten. Vergleichbare Vorhaben einer gradientengebundenen Biodiversitätsanalyse unter Berücksichtigung unterschiedlicher Nutzungsaspekte werden von den Universitäten Hamburg und Würzburg im südlichen und westlichen Afrika durchgeführt. Vor Ort soll am schrittweisen Aufbau der erforderlichen Forschungsinfrastruktur gearbeitet werden. Professor Clas M. Naumann vom Museum Koenig wird Anfang April zu Abstimmungsgesprächen mit kenianischen Einrichtungen nach Nairobi fliegen.
Universitätskanzler Dr. Reinhardt Lutz und Professor Clas M. Naumann vom Zoologischen Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig (Bonn) freuen sich über den erfolgreichen Forschungsantrag, der erneut belegt, dass sich in Bonn ein besonders aktives Umwelt für eine vielseitige, zukunftsorientierte Biodiversitätsforschung entwickelt hat.
Weitere Informationen:
Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig
Abteilung für Ausstellungs- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0228/9122-215
Telefax: 0228/216979
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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