Der Krebsforscher Prof. em. Peter Langen vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch ist am 22. Mai diesen Jahres 80 Jahre alt geworden. Prof. Langen arbeitete über 40 Jahre in Berlin-Buch und war bis zu seiner Emeritierung 1995 in der Krebsforschung tätig. Er lebt heute in Bernau, im Nordosten Berlins.
Der Schwerpunkt von Prof. Langens Forschungen lag auf der Entwicklung neuer Strategien gegen Krebs. Dabei verfolgte er verschiedene Wege. In den 60er Jahren hatte er Konzepte zur Gewinnung neuer Krebsmedikamente und antiviraler Stoffe erarbeitet. In seinem Labor in Berlin-Buch entwickelte er mit seinen Mitarbeitern rund 60 neue Substanzen, von denen eine seit Jahren zur Behandlung von Herpesinfektionen eingesetzt wird. In den 70er Jahren galt sein Interesse natürlichen Wachstumshemmern von Tumoren. 1975 entdeckte er einen Faktor, der das Wachstum gesunder und bösartiger Brustepithelzellen hemmt, den "Mammary Derived Growth Inhibitor" (MDGI). Zu Beginn der 90er Jahre widmete er sich den blutbildenden (hämatopoetischen) Stammzellen und ihrem Einsatz bei Patienten nach Chemo- und Strahlentherapie zum Wiederaufbau des Knochenmarks und des Immunsystems.
Peter Langen wurde am 22. Mai 1929 in Greifswald geboren. Sein Vater war an der dortigen Universität Juraprofessor, seine Mutter Schriftstellerin und Journalistin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Peter Langen im Alter von 16 Jahren Ende August 1945 von den Sowjets unter falschen Anschuldigungen verhaftet und fast drei Jahre in Lagern interniert. Nach seiner Freilassung im Juni 1948 holte er in Greifswald sein Abitur nach und begann dort 1950 Biologie zu studieren. 1952 setzte er sein Studium in Berlin an der Humboldt-Universität fort.
1953 ging er an die damaligen Akademieinstitute für Biologie und Medizin nach Berlin-Buch zu Prof. Karl Lohmann, dem Entdecker des Energiemotors der Zelle (ATP). (Aus den Bucher Akademieinstituten ging 1992 das MDC hervor). Nach Diplom und Promotion (1958) wandte sich Peter Langen der Erforschung der Nukleinsäuren zu und war viele Jahre Leiter der Abteilung "Nukleinsäureforschung" in Berlin-Buch. Nach seiner Habilitation (1963) wurde er 1970 zum Professor ernannt.
Anfang der 60er Jahre hatte Peter Langen eine Einladung von Prof. Charles Heidelberger zu einem einjährigen Forschungsaufenthalt an das McArdle Laboratory for Cancer Research in Madison, Wisconsin, USA erhalten, die ihm die Behörden der DDR jedoch nicht genehmigten. Erst in den 70er Jahren durfte er in das westliche Ausland reisen, was man ihm Mitte der 80er Jahre wieder verwehrte, nach seinem Protest dann wieder erlaubte.
Prof. Langen erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter 1969 die Leibniz-Medaille der Deutschen Akademie der Wissenschaften, 1973 den Rudolf-Virchow-Preis (Ministerium für Gesundheit der DDR) und 1989 den Robert-Rössle-Preis der Gesellschaft für Geschwulstbekämpfung. Für seine besonderen Verdienste um die Krebsforschung wurde Prof. Langen von der Deutschen Krebsgesellschaft 2001 in Heidelberg mit der Karl-Heinrich-Bauer-Medaille geehrt. Erst kürzlich erhielt er von Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie eine Urkunde für 50jährige Mitgliedschaft.
Barbara Bachtler
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Medizin
regional
Personalia
Deutsch
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