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21.03.2001 12:54

Externer Sachverständigenrat begleitet Reformen

Marietta Fuhrmann-Koch Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Die Fakultäten Physik und Sozialwissenschaften stellten sich der Diskussion. / Neue Zeitung informiert intern über das Reformprojekt

    Der externe Sachverständigenrat, der das Reformprojekt der Universität Göttingen begleitet, tagte am Montag zum zweiten Mal. Prof. Dr. Andrea Polle, Dekanin der Forst-Fakultät, begrüßte die Gäste im Dekanatsgebäude der Fakultät im Uni-Nordbereich. Dann übergab sie den Vorsitz der Sitzung an Prof. Dr. Horst Kern und Vizepräsidentin Prof. Dr. Carola Lipp. Anwesend waren als Mitglieder des Sachverständigenrates Dr. Hildegard Bußmann (Programmchefin SWR2), Dr. Utz Claassen (Sartorius AG), Prof. Dr. Siegfried Großmann (Marburg), Prof. Dr. Karl-Peter Grotemeyer (Bielefeld), Prof. Martha Jansen (Präsidentin der Klosterkammer Hannover), Prof. Dr. Dr. h.c. Ralf Reichwald (TU München), Minister a.D. Walter Remmers (MdL) und Dipl. Ing. Klaus Thimm (THIMM Holding). Als Diskussionspartner standen ihnen die Dekane der fünf Pilotfakultäten, zum Teil mit ihren jeweiligen NachfolgerInnen in der Position, die FakultätsentwicklerInnen sowie die Projektleitung mit Dr. Dorothea Mey und Prof. Dr. Hubert Goenner zur Verfügung.

    Der Sachverständigenrat steht den fünf Pilotfakultäten Jura, Physik, Forst, Wirtschaftswissenschaften und Sozialwissenschaften beim Reform-Projekt mit Unterstützung und Problemlösungsvorschlägen zur Seite. Er firmiert unter dem Titel "Rückgekoppelte Autonomie" und wird von der VolkswagenStiftung finanziell gefördert. Das Gremium ist für die Dauer von drei Jahren vom Senat der Universität gewählt worden. Universitätspräsident Prof. Horst Kern: "Der Rat hat eine Schnittstellenfunktion. Projekte und Konzept, die in den einzelnen Fakultäten auf den Weg gebracht werden, müssen daraufhin geprüft werden, ob sie mit den langfristigen Zielen unserer Universität übereinstimmen.

    Über die Ziele und Inhalte des Projekts informiert jetzt auch eine vierseitige Publikation, die Prof. Kern in der ersten Ausgabe präsentierte. Unter dem Titel "unireform" wurde ein Medium zur internen Information in der Universität geschaffen, in dem die fünf Pilotfakultäten über die Fächergrenzen hinaus über den Fortgang der Reformen berichten.

    Am Montag präsentierten sich die Fakultäten Physik und Sozialwissenschaften mit ihren Reformansätzen. Prof. Dr. Reiner Kree, Dekan der Fakultät für Physik, stellte Optionen vor, die alle zum Ziel haben, den Rückgang an Studierenden in der Physik aufzuhalten, der in Göttingen dem bundesweiten Trend in den naturwissenschaftlichen Fächern weitgehend entspricht. Um die nicht ausgelasteten Kapazitäten der traditionell breiten und über lange Jahre vorbildhaften Göttinger Physik zu füllen, soll das Studienangebot forschungsnäher und moderner werden. Mehr Angebote für Studierende anderer Fächer, eine Vernetzung mit anderen Forschungseinrichtungen, der Aufbau einer Physik-Informatik sowie eine verstärkte Ausbildung von Lehrern waren weitere Optionen. Bei grundsätzlich positiver Resonanz auf die Reformideen der Fakultät warnte der Sachverständigenrat davor, zu sehr die Studierendenzahlen zum Maß aller Dinge zu machen oder als kurzfristige Reaktion auf Trends physikalische Grundlagenforschung zu vernachlässigen.

    Prof. Dr. Wolf Rosenbaum, Dekan der Sozialwissenschaftlichen Fakultät, stellte den neuen Studiengang für Medienwissenschaften und die Neustrukturierung des Grundstudiums zur Diskussion. Dem enormen Andrang von Studierenden und den häufig falschen Erwartungen an den Studiengang Medienwissenschaft als Ausbildung zum Journalisten begegnet man hier durch NC-Regelungen einerseits und ein primär wissenschaftliches Angebot an Lehrveranstaltungen andererseits. Die Mitglieder des Sachverständigenrats bestätigten diese Sichtweise und forderten die Fakultät auf, ein "spezifisches, wissenschaftsorientiertes Profil der Göttinger Medienwissenschaften" zu erarbeiten. Die Sozialwissenschaften sollen den Reformkurs in Richtung einer schärferen Profilbildung der Fakultät konsolidieren - so äußerten sich die Fachleute auch zum zweiten Thema, der Neustrukturierung des Grundstudiums in den Sozialwissenschaften. Hier soll den Studierenden mehr Orientierung gegeben werden, wobei die Lehrform des Seminars beibehalten werden soll. Problemlösungskompetenz, nicht abfragbares Wissen soll vermittelt werden. Prof. Rosenbaum dazu: "Wir möchten die Studierenden auch zwingen, sich zu entscheiden und in der heterogenen Struktur des Faches zurechtzufinden."

    Weitere Informationen:
    Dr. Dorothea Mey (Leitung Reformprojekt "Rückgekoppelte Autonomie)
    Tel: 0551/ 39-2100
    Prof. Dr. Hubert Goenner (Projektkoordination)
    0551/ 39- 7689


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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