idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.06.2009 12:07

Brennpunkt Darm: Spitzenforschung zu den Ursachen von Darmerkrankungen geht weiter

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Aufklärung von Darmerkrankungen mit weiteren 8,5 Millionen Euro

    Etwa 300.000 Menschen leiden derzeit in Deutschland an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa - Tendenz steigend. Als klassische "Zivilisationskrankheiten" können CED die Lebensqualität Betroffener massiv beeinträchtigen und in schweren Fällen die operative Entfernung ganzer Darmabschnitte notwendig machen. Wie genau diese Darmentzündungen entstehen, und insbesondere welche Rolle das Immunsystem dabei spielt, ist jedoch immer noch weitgehend ungeklärt.

    CED und andere schwere Erkrankungen des Darms besser verstehen und damit effektiver behandeln zu können - das ist seit 2001 das Ziel des Sonderforschungsbereiches (SFB) 621, eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsverbunds in Hannover und Braunschweig. Die DFG fördert den SFB 621 nun mit weiteren 8,5 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre. "Wir freuen uns natürlich sehr über diese Bestätigung unserer bisherigen Arbeit. Die Entscheidung der DFG zeigt einmal mehr, dass aus der intensiven Kooperation von MHH, TiHo und HZI biomedizinische Spitzenforschung in der Region Hannover-Braunschweig hervorgeht", betont Professor Dr. Reinhold Förster, Leiter des Instituts für Immunologie an der MHH und Sprecher des 19 Teilprojekte umfassenden SFB 621.

    Im Rahmen des SFB 621 "Pathobiologie der intestinalen Mukosa" untersuchen Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig gemeinsam die hochkomplexen Prozesse, die zu krankhaften Veränderungen des Darms führen. Professor Dr. Reinhold Förster erklärt: "Als bei weitem größte Grenzfläche zwischen dem Körper und unserer Umwelt muss die Darmschleimhaut wirklich Erstaunliches leisten: Einerseits für die Aufnahme von Nährstoffen sehr durchlässig sein, andererseits krankmachende Mikroorganismen sicher abwehren - und dabei auch noch zwischen Krankheitserregern und den Milliarden von nützlichen Bakterien der Darmflora unterscheiden!"

    Seit 2001 haben die Forscher des SFB 621 zahlreiche wichtige neue Erkenntnisse gewonnen, wie es der Schleimhaut des Darms gelingt, diesen schwierigen Balanceakt zu vollbringen. So konnten unter anderem molekulare "Schlüssel" identifiziert werden, die die normale Funktion des Verdauungstraktes gewährleisten, und deren Fehlfunktion zu Entzündungen führen kann. Und der Erfolg zahlt sich aus: Am 19. Mai hat die DFG mitgeteilt, in den kommenden vier Jahren weitere 8,5 Millionen Euro für den SFB 621 bereitzustellen. Zusätzliche Fördermittel wurden dabei auch für "StrucMed" bewilligt, ein Promotionsprogramm der MHH, das dem besonderen wissenschaftlichen Anspruch in der Ausbildung der Medizinstudenten Rechnung tragen soll.

    Nähere Informationen erhalten Sie vom SFB-Sprecher.
    - Professor Dr. Reinhold Förster, Telefon: (0511) 532-9721, für den SFB "Pathobiologie der intestinalen Mukosa"


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).