Kompetenznetze in der Medizin ziehen anlässlich des zehnjährigen Jubiläums positive Bilanz
Seit 1999 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) überregionale medizinische Netzwerke zu verschiedenen Krankheitsbildern - mittlerweile sind es 21 Kompetenznetze in der Medizin. Sie ermöglichen exzellente Gesundheitsforschung und bringen Forschungsergebnisse schneller in die Patientenversorgung. "Die Kompetenznetze in der Medizin leisten einen wichtigen Beitrag für den medizinischen Fortschritt in Deutschland", so der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel vom BMBF anlässlich des zehnjährigen Jubiläums in Berlin. Deshalb fördert das BMBF die Forschungsnetze bis 2020 mit weiteren 300 Millionen Euro.
Erfolge in der multizentrischen Therapieforschung
Das Tätigkeitsspektrum der Kompetenznetze in der Medizin reicht von der Grundlagenforschung über die klinische und epidemiologische Forschung bis zur Einrichtung von Registern und Biomaterialbanken. Durch die Vernetzung führender Experten wurden herausragende Ergebnisse in der klinischen Forschung erzielt. Alle 36 Universitätskliniken in Deutschland sind an mindestens einem Kompetenznetz beteiligt. Bahnbrechende Erfolge wurden zum Beispiel in der Pädiatrischen Onkologie verzeichnet: Durch die enge Kooperation können heute fast 80 Prozent der rund 2000 Kinder in Deutschland geheilt werden, die jährlich neu von Leukämie oder einer anderen Krebserkrankung betroffen sind.
Von der Forschung in die Versorgung
So verschieden die 21 Kompetenznetze in der Medizin auch sind, eint sie doch ein Ziel: wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die medizinische Versorgung zu bringen. Das gelingt nur, wenn spezialisierte Ärzte aus dem stationären und ambulanten Bereich mit Wissenschaftlern und Patienten kooperieren. Beispielhaft hierfür steht das Kompetenznetz Schizophrenie: gemeinsam mit dem nervenärztlichen Berufsverband und Praxen wurde ein computergestütztes, leitlinienbasiertes System entwickelt, welches Ärzte bei der Entscheidung über die richtige Behandlung schizophrener Patienten unterstützt. Bereits nach 16 Monaten orientierten sich die teilnehmenden Ärzte stärker an den Leitlinien, was sich positiv auf den Therapieerfolg der Patienten auswirkt.
Patienteninformation stärkt den mündigen Patienten
Alle Kompetenznetze in der Medizin stellen auf ihren Internetseiten und in Broschüren wissenschaftlich fundierte und verständliche Informationen für Betroffene zur Verfügung. Die Informationsangebote der Kompetenznetze genießen durch ihre Unabhängigkeit hohes Vertrauen und werden von Patienten und Angehörigen intensiv genutzt. Mit der Aufklärungskampagne "Rheuma ist behandelbar" hat das Kompetenznetz Rheuma die Früherkennung der Erkrankung befördert. Denn: früh erkannt, kann die Krankheit kontrolliert oder zum Stillstand gebracht werden.
Nachhaltige Ergebnisse schaffen
Hinter den Leistungen der medizinischen Kompetenznetze steckt immer eine leistungsfähige Infrastruktur, die auch über die Förderung hinaus von Nutzen sein wird. Datensammlungen, Patientenregister und Biomaterialbanken bleiben langfristig wertvolle Quellen für die Forschung. "Die Kompetenznetze haben einen Kulturwandel der medizinischen Forschung in Deutschland angestoßen", resümiert Dr. Gabriele Hausdorf vom Referat Gesundheitsforschung im BMBF. "Die Wissenschaftler haben gelernt, an einem Strang zu ziehen."
Zum Jubiläum erscheint die Broschüre "10 Jahre Kompetenznetze in der Medizin". Sie kann bestellt werden beim: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Postfach 30 02 35, 53182 Bonn oder per Tel.: 01805 262302, Fax: 01805 262303 (0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz) oder E-Mail: books@bmbf.bund.de
Die komplette Pressemappe zum zehnjährigen Jubiläum der Kompetenznetze in der Medizin kann bestellt werden unter: presse@kompetenznetz-ahf.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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