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16.06.2009 10:15

Internationaler biomedizinischer Kongress "cGMP2009" in Regensburg

Dr./M.A. Rudolf F. Dietze Referat II/2, Pressestelle
Universität Regensburg

    Der Botenstoff cyclisches Guanosinmonophosphat, kurz cGMP, steht im Brennpunkt des wissenschaftlichen Interesses bei Fachleuten aus der ganzen Welt. Vom 19. - 21. Juni 2009 findet zum vierten Mal die internationale Konferenz rund um das Thema cGMP mit ca. 250 Teilnehmern im Kolpinghaus in Regensburg statt. Dieser Kongress wird seit 2003 alle 2 Jahre in jeweils wechselnden deutschen Städten (Leipzig 2003, Potsdam 2005, Dresden 2007) organisiert. Es werden hochrangige Referenten erwartet u.a. der Nobelpreisträger Ferid Murad. Bei "cGMP2009" werden Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten in den unterschiedlichsten Bereichen entlang des Signalwegs des Botenstoffes cGMP gewährt. Neue genetische und experimentelle Modelle werden vorgestellt, die erlauben, die im Körper ablaufenden Prozesse noch besser zu verstehen. Neben der Rolle von cGMP im Herz-Kreislauf-System gibt es viele neue Erkenntnisse zu dessen Funktion in anderen Bereichen, etwa im zentralen Nervensystem. Es wird die Bedeutung des zellulären Botenstoffs cGMP von der molekularen Funktion bis zur klinischen Anwendung dargestellt. cGMP-Pharmaka werden schon zur Behandlung von Herzerkrankungen (Nitroglycerin, Natrecor) und der erektilen Dysfunktion (Viagra, Levitra) eingesetzt. Mit Spannung werden auch die Präsentationen mit vielversprechenden Ergebnissen über cGMP-Pharmaka mit einem völlig neuartigen Mechanismus erwartet. Diese befinden sich derzeit in der klinischen Entwicklung zur Behandlung der akuten Herzinsuffizienz (Cinaciguat, Phase IIb) und verschiedenen Formen des Lungenhochdrucks (Riociguat, Phase III).

    Was hat es auf sich mit diesem Molekül, dass mehr als 200 Experten aus aller Welt nach Regensburg anreisen und sich drei Tage lang über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber austauschen? cGMP ist ein Botenstoff in einer Signalkaskade, die eine zentrale Bedeutung bei der Regulation einer Vielzahl physiologischer Prozesse hat. Einer, der dieser Forschungsrichtung erheblichen Auftrieb gegeben hat, ist Nobelpreisträger Professor Ferid Murad von der University of Texas im amerikanischen Houston. Der Mediziner und Pharmakologe hatte 1998 gemeinsam mit Robert F. Furchgott und Louis J. Ignarro den Nobelpreis für Medizin erhalten. Die Wissenschaftler hatten einen zentralen Signalweg im Herz-Kreislauf-System aufgeklärt: Das Signalmolekül Stickstoffmonoxid (NO) aktiviert das Enzym lösliche Guanylatcyclase (sGC), diese bewirkt die Bildung von cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP). Dieser Botenstoff cGMP agiert als so genannter Second Messenger und führt beispielweise zur Erweiterung von Gefäßen, wirkt blutdrucksenkend und vermittelt gewebsschützende Effekte. Entsprechend der nahezu universellen Bedeutung dieses Signalweges im Körper sind auch die Auswirkungen vielseitig, wenn er beeinträchtigt ist, was für zahlreiche Erkrankungen belegt wurde. Deshalb konzentrieren sich vielerorts Forschungsaktivitäten auf gezielte therapeutische Ansätze, solche krankheitsbedingten Fehlregulationen positiv zu beeinflussen beziehungsweise auszugleichen. Die Teilnahme von Vertretern aus vielen Pharmafirmen spiegelt die Aktualität des Forschungsschwerpunkts wider. "Diese Konferenzserie", so Murad, der von Anfang an dabei war, "ist ein ideales Forum, um die dynamisch zunehmenden Erkenntnisse über cGMP aus den verschiedensten Bereichen zusammenzuführen".


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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