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28.03.2001 00:00

Neues Patientenangebot für Südbaden

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Neurogeriatrie und Memory-Ambulanz am Universitätsklinikum Freiburg

    Das Zentrum für Geriatrie und Gerontologie Freiburg (ZGGF) hält ein neues Patientenangebot für die Region Südbaden bereit: Die "Neurogeriatrie und Memory-Ambulanz" entstand als gemeinsame Initiative der Neurologischen und Psychiatrischen Universitätskliniken am Universitätsklinikum Freiburg, um Patienten mit Gedächtnisstörungen, Demenzerkrankungen oder geistigen Leistungsstörungen sowie Patienten mit neurologischen Erkrankungen des Alters, beispielsweise mit Parkinson, Normaldruckhydrozephalus, Durchblutungsstörungen des Gehirns oder Schlaganfällen, zu behandeln.

    Zum Team der Ambulanz, das Privatdozent Dr. Klaus Schmidtke gemeinsam mit Privatdozent Dr. Michael Hüll leitet, gehören Neurologen, Psychiater und eine Psychologin. Von Fall zu Fall ergänzen Ergo- und Physiotherapeuten sowie eine Sozialarbeiterin das Team. Die Anmeldung von Patienten erfolgt in der Regel durch die überweisenden Ärzte. Die enge Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten ist eine Grundlage der Tätigkeit der Neurogeriatrie und Memory-Ambulanz am Freiburger Universitätsklinikum. Konkret bedeutet dies, dass Sie Patienten auf Überweisung anderer Ärzte annimmt, diese in der Regel einmal untersucht und dann an den Nervenarzt oder Hausarzt rücküberweist. Je nach Schweregrad und Problematik der Erkrankung kann die Ambulanz auf ergänzende Spezialuntersuchungen am Universitätsklinikum Freiburg zurückgreifen, etwa eine Untersuchung des Gehirnstoffwechsels mit dem Positronen-Emissions-Tomogramm. Auch eine stationäre Aufnahme in die Neurologische oder Psychiatrische Universitätsklinik kann zu ergänzenden Untersuchungen angeraten werden. Langfristig soll das neue Versorgungsangebot der Neurogeriatrie und Memory-Ambulanz auch dazu beigetragen, stationäre Aufenthalte zu verkürzen oder zu vermeiden. Dies kommt den Interessen sowohl von Patienten als auch von Krankenkassen entgegen.

    Das Leistungsangebot der Ambulanz umfasst die Diagnostik und medizinische Therapieempfehlungen. Eine ergänzende soziale Beratung, falls gewünscht, ist aber ebenso im Leistungsangebot enthalten, wie eine zweiwöchig stattfindende Fördergruppe für Demenz-Patienten, die eine parallel stattfindende Gesprächs- und Beratungsgruppe ihrer Angehörigen einschließt. Über dieses Leistungsangebot hinaus bildet die Ambulanz den organisatorischen Rahmen für die Grundlagenforschung, Diagnostik und Therapie dementieller und neurogeriatrischer Erkrankungen.
    So werden in Kürze Studien zur Wirksamkeit neuer Medikamente bei der Alzheimer'schen Erkrankung und bei Demenzen infolge von Schlaganfällen und Hirndurchblutungsstörungen beginnen. Weiterhin haben über 50-jährige Personen, die ein deutliches Nachlassen des Gedächtnisses beobachtet haben, die Möglichkeit an einer Studie teilzunehmen, die ein Fortschreiten der Merkfähigkeitsstörung zu verhindern sucht.

    Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Untersuchung und Diagnostik bisher unklarer geistiger Leistungsstörungen und der zugrundeliegenden Erkrankungen. Dazu bedient sich die Ambulanz der Eigen- und Fremdanamnese, der neurologischen und psychiatrischen Untersuchung, der Auswertung von Computer- und Kernspintomographien und der Anwendung weiterer apparativer Verfahren. Eine "Spezialität" der Ambulanz ist die detaillierte Analyse geistiger Leistungsstörungen mit Hilfe psychologischer Testverfahren sowie die Zuordnung der Testergebnisse zu Krankheitsprofilen und wahrscheinlichen Grunderkrankungen. Beispiele sind die Alzheimer-Krankheit, aber auch andere, in der Öffentlichkeit weniger bekannte Demenzen und geistige Leistungsstörungen infolge psychischer Erkrankungen. Zukünftig wird eine verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Ärzten und Einrichtungen der Region angestrebt, wie der MEDIAN-Klinik Freiburg, dem Seniorenbüro, der AOK und der Alzheimer-Gesellschaft. Basis Hierfür kann die deutschlandweite Einrichtung eines "Kompetenznetzwerkes Demenz" sein. Dieses wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung jährlich mit fünf Millionen Mark gefordert werden; die Neurogeriatrie und Memory-Ambulanz ist eines von 13 geforderten Zentren.

    Die neue Einrichtung am Universitätsklinikum Freiburg stellt sich im Rahmen eines Eröffnungssymposiums am Mittwoch, den 28. März 2001, der Öffentlichkeit vor. Im Rahmen des Symposions werden Fachvorträge zur Aufgabe der Gedächtnis-Ambulanzen, zum aktuellen Wissensstand und zur Diagnose und Therapie neurogeriatrischer und dementieller Erkrankungen gehalten. Das Symposion richtet sich an Ärzte und Psychologen sowie im Bereich der Geriatrie tätige Fachleute.

    Kontakt:
    Neurogeriatrie und Memory-Ambulanz
    Zentrum für Geriatrie und Gerontologie Freiburg
    PD Dr. Klaus Schmidtke
    Lehener Straße 88
    79106 Freiburg
    Sprechstunden nach Vereinbarung
    Tel: 0761/270-7098
    Fax: 0761/270-7089
    Mail: schmidtk@zggf.ukl.uni-freiburg.de

    PD Dr. Michael Hüll
    Sprechstunden: nach Vereinbarung
    Tel: 0761/270-6658
    e-mail: michael_huell@psyallg.ukl.freiburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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