Gutachten für Bundesnotarkammer öffnet den Weg zu neuem Sicherheiten-Konzept für Erwerber
Eine Studie von Prof. Dr. Michael Westendorf vom IFQ-Institut an der Universität Witten/Herdecke öffnet den Weg zu einer neuen und für den Verbraucher sichereren Zahlungsweise beim Kauf einer Eigentumswohnung. "Meine Studie zeigt, dass, anders als bisher, Erwerber nicht mehr unbedingt in Vorkasse treten müssen", erklärt Westendorf seine Erkenntnisse aus einer Studie für die Bundesnotarkammer, die heute in Berlin vorgestellt wird.
Zum Hintergrund: Wer bisher eine Eigentumswohnung kaufte, musste an den Bauträger "Zug um Zug" bezahlen, also in mehreren Teilen etwa bei Baubeginn, zum Richtfest und bei Fertigstellung. Dennoch wurde der Kunde erst nach der letzten Zahlung per Gesetz Eigentümer und hatte bei einer Pleite des Bauträgers das Nachsehen - kein Geld UND keine Wohnung. "Das ist wenig verbraucherfreundlich und das zu ändern war der Hintergrund der Studie", schildert Westendorf den Ursprung seines Auftrages, "es gibt grundsätzlich mehrere Wege die Zahlung abzuwickeln. In meinen Augen ist es aber am vertretbarsten, wenn die Kunden beim Bauträger nicht mehr in Vorkasse treten müssen." In der Vergangenheit haben die hohen Zinsen, die die Banken verlangten, diesen Weg verhindert." Die Banken hätten das Risiko bisher für die Bauträger als sehr hoch eingestuft, heute seien aber viele schwarze Schafe schlicht Pleite und die Branche hoch professionell organisiert. "Allerdings müßte der Käufer einer Eigentumswohnung z.B. mit einer Bürgschaft garantieren, dass er nicht mitten im Bau einfach abspringt", erläutert Westendorf sein Modell weiter. Das schütze den Bauträger davor, dass ein Käufer es sich ohne Konsequenzen "anders überlegt".
Und die Kosten für eine solche Änderung der Sicherheiten sind kaum höher als die bisherigen: Bezogen auf ein Durchschnittsobjekt von 205.000 Euro entstehen nach der Studie von Prof. Westendorf zwischen 700 und 1240 Euro Mehrkosten für den Verbraucher. "Der trägt damit aber nicht mehr das Risiko am Ende mit ganz leeren Händen da zu stehen", rechtfertigt Westendorf seine jetzt vorgeschlagene Neuregelung der Sicherheiten beim Kauf einer Eigentumswohnung.
Prof. Dr. Michael Westendorf leitet an der Universität Witten/Herdecke das Institut für Finanzmarktforschung und Qualitätssicherung. Er ist als renommierter Gutachter in zahlreichen Gerichtsverfahren tätig und der erste in Nordrhein-Westfalen öffentlich bestellte und vereidigte Gutachter auf dem Gebiet der Immobilienfinanzierung. "Dieses Grenzgebiet von Rechtsprechung und Wirtschaft ist in Deutschland sehr schlecht geregelt. Finanzierungsberater darf sich jeder nennen, ganz gleich, welchen Wissenshintergrund er hat. Da müßte es klare Gesetze geben", fordert Westendorf. Er entwickelte an der Universität Witten/Herdecke das erste Gutachterstudium: Bis zu 25Teilnehmer können in 11 Modulen und mit 24 Präsenztagen in zwei Semestern zum "Sachverständigen für die Bewertung von Investition und Finanzierung" werden. Weitere Informationen zum Studiengang unter www.ifq-institut.de.
Weitere Informationen zur Studie bei Prof. Dr. Michael Westendorf 02302/926-396, info@ifq-institut.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).