Im Zusammenhang mit der Einstellung von Studiengängen an der Universität-Gesamthochschule Siegen und dem Fortfall der Gesamthochschulanteile der Hochschule hat sich das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung auf Drängen der Vertreter aus Wirtschaft und Politik aus der Region Siegen dazu bereiterklärt, Ausgleichsmaßnahmen für den Fortfall von Studienplätzen vorzusehen.
Wie inzwischen aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle berichtet wird, soll am Rande der kürzlich hinter verschlossenen Türen geführten Verhandlungen mit der Delegation des Ministeriums erörtert worden sein, in Siegen eine Fakultät für 'Interdisziplinäre Veterinärhomöopathie und Angewandte Baumchirurgie' zu errichten. Damit soll die in einer Kabinettsitzung vom 29. Februar diesen Jahres beschlossene Planung der Landesregierung flankiert werden, den Raum Siegen-Wittgenstein-Olpe industriell "rückzubauen" und als FFH-Modellregion Europas zu gestalten.
Dem entspreche das von der Universität bereits vorgelegte Konzept, unter Einbeziehung der geplanten Neuausrichtung der Naturwissenschaften die Veterinärhomöopathie bei weitgehendem Verzicht auf den Einsatz pharmazeutischer Produkte ökologisch und ökonomisch zu erneuern. "Wir wollen eine Low-Budget-Medizin am Beispiel der Veterinärmedizin erproben", hieß es dazu aus dem Ministerium. Die Hochschule in Siegen eigne sich als Modellhochschule, habe sie doch in den vergangenen 28 Jahren bewiesen, daß auch mit geringen Ressourcen eine dem ländlich strukturierten Raum angemessene Lehre und Forschung zu leisten sei. In Siegen könnten zudem auch mit geringerem Risiko medikamentenlose Behandlungsmethoden für BSE und MKS getestet werden. "In den dicht besiedelten Gebieten an Rhein und Ruhr sind die Gefahren für die Menschen unvergleichlich höher einzuschätzen", äußerte sich zustimmend der Präsident des "Landesamtes für epidemische Erkrankungen" in Köln-Nippes.
Auf die Frage nach der Integration der Angewandten Baumchirurgie in diese Fakultät räumten die Hochschulplaner zwar eine gewisse Systemwidrigkeit ein. Anders sei aber die im Abschlußbericht des Expertenrats im Rahmen des Qualitätspakts geforderte Mindestzahl von 70 bis 80 Anfängern in einem Studiengang nicht zu erreichen. Außerdem könnten durch die Zusammenlegung der Fächer Synergieeffekte erreicht werden, denn es sei keineswegs auszuschließen, daß gerade das Baumsterben eine epidemische Sonderform darstelle, ähnlich wie die nun immer bedrohlicher werdenden Tierseuchen. Schließlich entspreche das Land mit der Ansiedlung des in Deutschland leider einzigartigen Studiengangs im waldreichsten Kreis des Bundeslandes dem Bedürfnis nach wissenschaftlicher Begleitung eines der wichtigsten Wirtschaftszweige in Wittgenstein.
Das zu Beginn erforderliche Lehrangebot kann nach Auffassung des Ministeriums durch die Umwidmung besetzter Professuren aus unterausgelasteten Bereichen der Universität bereitgestellt werden. Die Zeit bis zum Beginn des Wintersemesters soll zur qualifizierenden Fortbildung des Lehrkörpers genutzt werden.
Der Studienbetrieb soll zum Wintersemester 2001/02 aufgenommen werden, Einschreibungen sind bereits ab 1. April möglich.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Organisatorisches, Studium und Lehre
Deutsch
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