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26.06.2009 12:41

Festakt 250 Jahre Bayerische Akademie der Wissenschaften/Heubisch: "Glanzlicht der bayerischen Wissenschaftslandschaft"

Dr. Ellen Latzin Pressestelle
Bayerische Akademie der Wissenschaften

    Die Bayerische Akademie der Wissenschaften feierte ihr 250-jähriges Bestehen am 27. Juni 2009 mit einem Festakt im Herkulessaal der Münchner Residenz / Wissenschaftsminister Heubisch gab Finanzierung des Förderkollegs für den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs Bayerns bekannt / Den mit 25.000 Euro dotierten Schelling-Preis erhielt der Hamburger Buddhismusforscher Lambert Schmithausen / Weitere Preisverleihungen im Gesamtwert von 30.000 Euro.

    Im Mittelpunkt des Festaktes standen die künftige Aufgabe und Funktion der Akademie in einer Gesellschaft, die zunehmend Orientierung in der Wissenschaft sucht. "Die Wissenschaftsakademien sind herausragende Symbole der Wissenschaft und haben deren Prestige verantwortlich zu verwalten", erklärte Akademiepräsident Dietmar Willoweit in seiner Rede. "Sie sind daher geradezu verpflichtet, in der jetzigen Situation ihre traditionellen Aufgaben neu zu interpretieren." Die Wissenschaftsentwicklung der Gegenwart aufmerksam und kritisch zu begleiten, sei ebenso eine zentrale Aufgabe der Akademie wie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

    Wissenschaftsminister Heubisch stellte in diesem Zusammenhang das neue "Förderkolleg" der Akademie vor, dessen Finanzierung das Ministerium künftig dauerhaft zur Hälfte tragen wird. Das Kolleg wird kreative Vorhaben des wissenschaftlichen Nachwuchses fördern und den Kollegiaten Horizonte weit über das eigene Fach hinaus eröffnen. "Damit", so Heubisch, "eröffnet sich die Möglichkeit, die hohe internationale Reputation der Akademie und der ihr angehörenden Gelehrten für diese bedeutende Aufgabe der Nachwuchsgewinnung und Nachwuchsförderung einzusetzen".

    Nach Grußworten vom Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, Peter Graf Kielmansegg (Union der deutschen Akademien der Wissenschaften) und Godehard Ruppert (Uni Bayern e.V.) verlieh Willoweit die Wissenschaftspreise des Jahres 2009.

    Schelling-Preis 2009
    Der Friedrich Wilhelm Joseph Schelling-Preis, der mit 25.000 Euro höchstdotierte Preis der Akademie, wurde dieses Jahr zum zweiten Mal verliehen. Der Indologe Lambert Schmithausen (Universität Hamburg) erhielt die Auszeichnung für seine Forschungen über die Geistesgeschichte des Buddhismus, die er zu modernen gesellschaftlichen Herausforderungen in Bezug setzt.

    Weitere Preisträger 2009
    o Max Weber-Preis
    PD Dr. Melanie Wald-Fuhrmann, geb. 1979, Wiss. Assistentin am Musikwiss. Institut der Uni Zürich, für ihre Dissertation "Welterkenntnis aus Musik. Athanasius Kirchers "Musurgia universalis" und die Universalwissenschaft im 17. Jahrhundert". Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.
    o Arnold Sommerfeld-Preis
    Dr. Stephan A. Sieber, geb. 1976, Leiter einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe am Department Chemie und Biochemie der LMU München, für seine Arbeiten zur Identifizierung neuer therapeutischer Angriffsziele in pathogenen Bakterien. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.
    o Preis der Peregrinus-Stiftung
    Dr. Guido Möllering, geb. 1972, wiss. Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung Köln, für seine Arbeiten über das Problemfeld des Vertrauens innerhalb von sowie zwischen Organisationen. Der Preis ist mit 5.100 Euro dotiert.
    o Preis des Rotary-Clubs München-Friedensengel
    Drs Marijke Ottink, geb. 1972, wiss. Mitarbeiterin des Thesaurus linguae Latinae, für ihre außergewöhnlichen Leistungen bei der Bearbeitung und Redaktion der Wörterbuchartikel. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
    o Preis des Rotary-Clubs München-Hofgarten
    Dr. Christof Völksen, geb. 1964, organisatorischer Leiter der Bayerischen Kommission für die Internationale Erdmessung, für seinen Beitrag zum Aufbau des Langzeitbeobachtungsnetzes im Mittelmeerraum im Rahmen des EU-Projekts ALPS-GPS QUAKENET und dessen Erweiterung auf den Alpenraum und Island. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
    o Akademiepreis
    Dr. Prof. Dr. Lenz Meierott, ehem. Professor für Musikpädagogik und Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik in Würzburg, für seine außerordentlichen Verdienste um die Erforschung der Flora Unterfrankens und
    Dr. Karl Bayer (?), Ministerialrat a.D. im Kultusministerium, für sein editorisches Werk auf dem Gebiet der Klassischen Philologie. Beide Preise sind mit 5.000 Euro dotiert.

    Verleihung der Medaille "Bene merenti" in Gold
    Das Leibniz-Rechenzentrum entwickelte sich zwischen 1989 und 2008 unter der langjährigen Leitung von Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering zu einem der größten Wissenschaftsrechenzentren Europas. Für seine herausragenden Verdienste erhält Hegering, derzeit Vorstand des Gauss Centre for Supercomputing, die Medaille Bene merenti in Gold, die zuletzt 2004 vergeben wurde.

    Festvortrag 2009
    Den Festvortrag hielt Professor Dr. jur. Dr. h.c. mult. Claus-Wilhelm Canaris, em. Ordinarius für Bürgerliches Recht, Handels- und Arbeitsrecht sowie Rechtsphilosophie an der LMU München und seit 1990 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Der renommierte Jurist erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Leibniz-Preis der DFG (1989), und ist Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst. Sein Thema lautete:

    "Die Europäische Union als Gemeinschaft des Rechts -
    von Athen und Rom über Bologna nach Brüssel"

    Professor Canaris arbeitete zunächst in einem Rückblick, beginnend mit einer Interpretation der "Eumeniden" des Aischylos und mündend in die Errungenschaften der "Aufklärung", spezifische Charakteristika europäischen bzw. "westlichen" Rechtsdenkens heraus. In den Mittelpunkt stellte er sodann die Eigentümlichkeit der Europäischen Union als einer Organisation, die ihre Macht allein aus der Kraft des Rechts gewinnt. In dessen evolutionärer Entwicklung stellt sie eine kühne Innovation mit großen Chancen, aber auch mit Risiken dar. Insbesondere befasste er sich mit der demokratischen Legitimation der Europäischen Union und plädierte für eine Stärkung des Prinzips der "Subsidiarität" im Verhältnis zwischen dieser und den Mitgliedstaaten, wobei er vor allem den Europäischen Gerichtshof in der Pflicht sah.

    Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist eine der größten und ältesten Akademien in Deutschland. Sie ist zugleich Gelehrtengesellschaft und Forschungseinrichtung von internationalem Rang. In 41 Kommissionen und zwei Arbeitsgruppen mit rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreibt sie Grundlagenforschung in den Geistes- und Naturwissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und die kulturelle Überlieferung sichern, darunter kritische Editionen, wissenschaftliche Wörterbücher sowie exakt erhobene Messreihen. Sie ist Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Deutschlands, und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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