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30.03.2001 13:32

Eckpunkte zur Struktur- und Entwicklungsplanung der Universitaet Potsdam

Andrea Benthien Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Eckpunkte zur Struktur- und Entwicklungsplanung
    der Universitaet Potsdam

    Im Januar 2000 veroeffentlichte der Wissenschaftsrat sein Gutachten ueber die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fakultaeten der Universitaet Potsdam. Auf dieser Grundlage und auf der Grundlage eigener UEberlegungen hat das Rektorat der Universitaet Potsdam den Fakultaeten nun ein Eckpunktepapier zur Struktur- und Entwicklungsplanung vorgelegt. Mit dem Eckpunktepapier sollen langfristig die Bedingungen dafuer geschaffen werden, dass an der Universitaet Potsdam auch in Zukunft national und international konkurrenzfaehige Forschung und Lehre betrieben werden kann.

    Im Ergebnis belegt das vorliegende Papier, dass die Empfehlungen des Wissenschaftsrates vom Rektorat als Ausgangspunkt fuer die UEberlegungen zur weiteren Struktur- und Entwicklungsplanung angesehen wurden. Die Universitaet hat die Moeglichkeiten weitgehend ausgeschoepft, die konkreten Empfehlungen des Wissenschaftsrates umzusetzen. Sie entspricht damit insbesondere der Forderung nach Konzentration und Buendelung der Ressourcen, um Gestaltungsspielraeume fuer die Sicherung und den Ausbau besonders innovativer Forschungsstrukturen und Studienangebote zu schaffen.

    Insgesamt beinhaltet das Eckpunktepapier die folgenden umzusetzenden Masznahmen:

    1. Rahmenbedingungen und Strukturvorschlaege des Rektorats
    Die Universitaet Potsdam wurde 1991 gegruendet. In ihrem Gruendungskonzept war ein Ausbau auf 263 Professuren festgelegt. Aufgrund von Stellenreduzierung, die das Land Brandenburg der Universitaet abverlangte, ist die Professorenzahl inzwischen strukturell auf 190 abgesenkt worden. Im Ergebnis sind Verwerfungen in der Struktur entstanden, die jetzt bereinigt werden sollen. Als stellenmaeszigen Rahmen legt das Rektorat ein Ausbauziel von 190 plus zwei Professuren (fuer die neuen Fachgebiete Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik sowie Bioinformatik) fest. Innerhalb der Struktur von 190 Stellen sollen insgesamt 17 Professorenstellen umgewidmet werden, so dass die Universitaet mittelfristig, also etwa in einem Zeitraum von acht Jahren, die neue Struktur umgesetzt haben wird.

    Insgesamt acht Profilbereiche sieht das Eckpunktepapier zur Strukturentwicklung der Universitaet vor. Es sind dies im Einzelnen die Bereiche:
    * Erdwissenschaften
    * Erziehungswissenschaften/Lehrerbildung
    * Kognitionswissenschaft
    * Komplexe Systeme
    * Kulturen im Vergleich
    * Lebenswissenschaften
    * Weiche Materie
    * Wirtschaft - Institutionen - Verwaltung

    Im Rahmen des geplanten Umbaus sollen wesentliche, auf dieses Profil zugeschnittene Fachgebiete durch die Einrichtung neuer Professuren aufgebaut oder gestaerkt werden, dies sind beispielsweise die Verwaltungswissenschaft, die Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik, die Kunstgeschichte, die Kognitionswissenschaft, die Erziehungswissenschaft (hier speziell die Grundschulpaedagogik), die Bioinformatik und die Erdwissenschaften.

    Die Umsetzung der Struktur hat unter anderem die UEberpruefung der Studiengaenge zur Folge. Im Ergebnis soll auch die Einstellung einer Reihe von Studiengaengen beschlossen werden. Dazu zaehlen nach den Vorstellungen der Universitaetsleitung:
    * Diplom-Soziologie
    * Magisterstudiengang Griechisch
    * Bohemistik im Rahmen der Slavistik
    * Sonderpaedagogik (Verlagerung nach Berlin gemaesz Laendervereinbarung)
    * Diplom-Studiengang Musikerziehung
    * Lehramtsstudiengang Musik fuer die Sekundarstufe I und Primarfach ("groszes Fach")

    Darueber hinaus sind die Fakultaeten aufgefordert, ihre Studiengaenge kritisch zu ueberpruefen und auch ueber die Einrichtung innovativer Studiengaenge wie Bachelorstudiengaenge, Masterstudiengaenge oder Weiterbildungsstudiengaenge nachzudenken.

    2. Zielvorgaben
    Mit diesem festgelegten qualitativen und quantitativen Eckpunktepapier erhalten die Universitaet als Ganze und die Fakultaeten als Einzelne eine klare Vorstellung ueber die weitere Entwicklung, die in Zielvereinbarungen zwischen Rektorat und Fakultaeten festgeschrieben werden sollen. Das Rektorat geht davon aus, dass die Zielvereinbarungen voraussichtlich fuer einen Zeitraum von sechs Jahren festgelegt werden, wobei auch an eine zweimal dreijaehrige Frist gedacht wird.

    3. Steuerungsinstrumente
    Der Prozess der Struktur- und Entwicklungsplanung soll durch eine Reihe von internen Steuerungsinstrumenten unterstuetzt werden.
    * Das Rektorat beabsichtigt, die Profilbereiche der Hochschule besonders zu foerdern. Dabei ist unter anderem an die Zuwendung zusaetzlicher saechlicher oder personeller Ressourcen gedacht.
    * Die hochschulinternen Zielvereinbarungen definieren nicht nur die mittelfristigen Ziele. Sie sind auch ein Steuerungsinstrument, aus dem Konsequenzen aus der Zielerreichung abgeleitet werden koennen. Sie sehen die Zuweisung der Haushaltsmittel als Gegenleistung vor.
    * Die Verteilung der finanziellen Mittel der Universitaet soll in noch staerkerem Masze als bisher nach modernen Modellen der formelgebundenen Mittelverteilung erfolgen. Dabei sollen sowohl Leistungskriterien als auch Belastungskriterien Beruecksichtigung finden.
    * Serviceleistungen fuer andere Fakultaeten sollen staerker gefoerdert werden und auch Beruecksichtigung bei der Mittelverteilung finden.

    Forderungen an das Land Brandenburg

    Insgesamt gelingt die Umsetzung dieser Struktur- und Entwicklungsplanung nur, wenn das Land Brandenburg das Eckpunktepapier auch fuer sich als ein langfristig wirkendes Planungsinstrument anerkennt. Das bedeutet, dass das Land die Voraussetzungen fuer die Umsetzung der Konzeption schaffen muss, indem es den notwenigen Umbaukorridor anerkennt. Erst recht gefaehrdet jede weitere Stellenkuerzung oder Reduzierung des Finanzrahmens der Universitaet Potsdam die erfolgreiche Umsetzung der hier vorgelegten Planungen. Die Universitaetsleitung betont weiter, dass die vom Wissenschaftsrat geforderten 190 Professuren als Mindestausstattung fuer die Wahrnehmung der von der Universitaet erwarteten Angebotsstruktur unerlaesslich sind und dass die Universitaet fuer den erforderlichen Strukturumbau den ebenfalls vom Wissenschaftsrat geforderten Stellenkorridor dringend benoetigt. Es ist unabdingbar fuer den geplanten Ausbau der Universitaet Potsdam, dass dieser Bewegungsspielraum verbindlich gewaehrleistet wird. Das Rektorat hofft insofern, auf der Grundlage dieses Planungspapieres auch mit dem Land Brandenburg eine Zielvereinbarung unterzeichnen zu koennen.

    Das Eckpunktepapier zur Struktur- und Entwicklungsplanung ist inzwischen den Fakultaeten vorgelegt worden und soll nun mit ihnen diskutiert werden, bevor es verabschiedet werden soll. Das Rektorat ist bei den jetzt anstehenden Verhandlungen bestrebt, mit den Fakultaeten der Universitaet zu einem moeglichst breit getragenen Modell zu gelangen, wobei sicherlich eine Reihe von Differenzen nicht aufgeloest werden koennen. Diese werden im Wesentlichen dort bestehen, wo sich schmerzhafte Einschnitte in die Struktur nicht vermeiden lassen. Spaetestens zum Ende des Sommersemesters soll die abschlieszende Positionierung des Rektorats zur kuenftigen Struktur der Universitaet vorgelegt werden.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Fuer weitere Rueckfragen steht Janny Glaesmer, Leiterin des Referates fuer Presse-, Oeffentlichkeits- und Kulturarbeit der Universitaet Potsdam, telefonisch unter 0331/977-1496, E-Mail: presse@rz.uni-potsdam.de gern zur Verfuegung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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