Bei der Stromproduktion entsteht Wärme, die sich problemlos für Heizzwecke einsetzen lässt. Das macht sich die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu Nutze und leistet einen interessanten Beitrag zur Vermeidung weiterer Klimakatastrophen, weil damit der Kohlendioxidausstoß gesenkt werden kann. Möglichkeiten und Perspektiven der KWK werden in dem Symposium "Kraft-Wärme-Kopplung, die wichtigste Säule im Klimaschutz" am Dienstag, 3. April, an der Mercator-Universität vorgestellt. Veranstalter sind der im Januar gegründete Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) und das Fachgebiet Energietechnik der Duisburger Hochschule.
Das Symposium richtet sich an Interessenten aus Politik, Verwaltung, Industrie/Gewerbe, Wissenschaft, Öffentlichen Einrichtungen und Medien. Diskutiert werden wird insbesondere über die Zukunft der KWK. Denn der Ausbau der Anlagen stagniert trotz vorhandener technischer und wirtschaftlicher Möglichkeiten, "weil starke Interessenverbände durch gezielte Desinformation den Fortgang blockieren", beklagt der Bundesverband KWK. Ein Streitpunkt ist die geplante gesetzliche Quote für KWK-Strom.
Wie es für die kommunalen und industriellen KWK-Betreiber weiter gehen wird, darüber referieren neben Vertretern von Kraftwerkbetreibern und dem NRW-Wirtschaftsministerium u.a. der Präsident des B.KWK Johannes van Bergen, der Energiepolitische Sprecher des BUND, Prof. Dr.-Ing Klaus Traube, sowie Prof. Dipl.-Ing. Volker Sperlich von der Duisburger Hochschule (Fachgebiet Energietechnik).
Eröffnet wird das Symposium um 9.30 Uhr vom Rektor der Mercator-Universität, Prof. Dr. Ingo Wolff. Entgegen einer früheren Ankündigung der Veranstalter wird Bundesumweltminister Jürgen Trittin nicht am Symposium teilnehmen, sondern von einem Referenten vertreten. Anmeldung sind noch möglich unter www.bkwk.de/Tag-Anmeldung.htm.
Zum Hintergrund: In KWK-Anlagen verpufft die bei der Stromerzeugung produzierte Abwärme nicht in der Atmosphäre, sondern wird als Heizwärme an die Verbraucher weitergeleitet. Die effektive Ausschöpfung der eingesetzten Energieträger (meist Kohle oder Erdgas) schont nicht nur die Ressourcen, sondern verringert auch den Ausstoß von Kohlendioxid erheblich.
Nun hat sich bekanntlich die Bundesregierung in ihrem Klimaschutzprogramm eine Reduzierung der CO2-Emissionen zum Ziel gesetzt. In der KWK sieht sie eine hervorragende Möglichkeit zur Umstrukturierung der derzeitigen Energieversorgung. Deshalb will sie den Anteil der Stromerzeugung aus KWK-Anlagen bis 2010 von 10 auf 20 Prozent der gesamten national erzeugten Strommenge verdoppeln. Dies soll mit Hilfe eines KWK-Ausbaugesetzes geschehen.
Fraglich ist aber, ob das Gesetz überhaupt je verabschiedet wird. Große deutsche Energiekonzerne haben sich bislang erfolgreich gegen eine Quote für KWK-Strom gewehrt. Darin sehen sie einen Widerspruch zum liberalisierten Strommarkt und zum Wettbewerbsprinzip.
Demgegenüber betrachten Wissenschaftler, Umweltorganisationen wie der BUND und der B.KWK eine Quotenregelung sehr wohl als effektives marktwirtschaftliches Instrument. Doch zumindest der B.KWK scheint sich nun dem Zeitdruck zu beugen. Denn ohne zügige, verlässliche Rahmenbedingungen würde auch nicht weiter in die KWK-Anlagen investiert werden, weitere Stillegungen und Arbeitsplatzabbau drohten, befürchtet der Bundesverband und steigt deshalb in die Diskussionen um ein Bonus-System anstelle einer Quote ein. Es sieht vor, das KWK-Anlagen je Kilowattstunde einen Bonus von bis zu 2,5 Pfennig erhalten.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Elektrotechnik, Energie, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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