idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.04.2001 10:57

Melanome werden oft im Frühstadium erkannt

Dr. med. Eva M. Kalbheim Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Melanome werden oft im Frühstadium erkannt
    Aufklärungskampagne über Schwarzen Hautkrebs zeigt Wirkung

    Göttingen (ek) - Seit 1989 führen die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) gemeinsame Aufklärungskampagnen zur Vermeidung und Früherkennung des Schwarzen Hautkrebses (Malignes Melanom) durch. Diese Kampagnen zeigen Wirkung: Göttinger Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Dr. Klaus Kölmel konnten nachweisen, dass heute zwar mehr Menschen am Melanom erkranken als noch vor zehn Jahren, dass der Hautkrebs jedoch zumeist in einem früheren Stadium erkannt wird. Damit ist die Heilungschance wesentlich größer. Da nach wie vor mehr Männer als Frauen am Melanom erkranken und sterben, muss die Aufklärungsarbeit sich besonders auf die Männer konzentrieren. Bislang hat die Deutsche Krebshilfe insgesamt sieben Millionen Mark in die Hautkrebs-Kampagnen investiert.

    "Achtung, Sonne!" lautet einer der Slogans der Aufklärungskampagnen der Deutschen Krebshilfe und der ADP, mit denen die Bevölkerung dazu aufgerufen wird, sich nicht ungeschützt der Sonnenstrahlung auszusetzen. Die Schutzmöglichkeiten sind vielfältig: Sonnenschutzmittel, richtige Bekleidung, das Meiden der Mittagssonne und insbesondere der Schutz kleiner Kinder stehen bei den Verhaltens-Tipps im Vordergrund. Außerdem klärt die Deutsche Krebshilfe über die Früherkennung von Hautkrebs auf und rät jedem, der eine Hautveränderung an sich wahr nimmt, umgehend zum Arzt zu gehen.

    Seit über zehn Jahren wird so das Bewusstsein der Öffentlichkeit geschult, und diese Arbeit trägt nun Früchte. An Hautkliniken in Göttingen, Münster und Dresden wurden mehr als 10.000 Melanom-Patienten untersucht. Die Experten unter der Leitung von Professor Dr. Klaus Kölmel, Universitäts-Hautklinik Göttingen, wollten wissen, wie sich die Überlebensraten der am Schwarzen Hautkrebs erkrankten Menschen in den letzten 25 Jahren entwickelt haben und welche Faktoren für das Überleben wichtig sind. Dabei kamen sie zu eindeutigen Ergebnissen: Die Häufigkeit des Melanoms nimmt deutlich zu. Insbesondere Männer erkranken heute öfter an Schwarzem Hautkrebs als noch vor zehn Jahren. Frauen mit Melanomen haben eine bessere Überlebenschance.

    Wichtigster Faktor für die Prognose der Erkrankung ist die Tumordicke - dünne Melanome (kleiner als 1,5 Millimeter) haben bessere Heilungsraten als dicke. Obwohl die Häufigkeit des Schwarzen Hautkrebses angestiegen ist, ging die Zahl dicker Melanome zurück. "Es ist nahe liegend, diese Tatsache auf die seit 1989 laufenden Aufklärungskampagnen zur Melanom-Früherkennung zurückzuführen", betont Professor Kölmel. Die Ergebnisse seiner Untersuchung wurden in der März-Ausgabe der großen deutschen Fachzeitschrift "Der Hautarzt" vorgestellt. Die Deutsche Krebshilfe unterstützte die Göttinger Studie mit rund 100.000 Mark.

    Interviewpartner auf Anfrage!

    Info-Kasten: Hautkrebs
    Jährlich erkranken in Deutschland rund 100.000 Menschen an Hautkrebs, 3.000 sterben daran. Die Ärzte unterscheiden drei verschiedene Formen: den Stachelzellkrebs (Plattenepithelkarzinom), den Basalzellkrebs (Basaliom) sowie den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom). Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs ist die UV-Strahlung, sowohl durch die natürliche Sonneneinstrahlung als auch durch die Benutzung künstlicher Besonnungsgeräte. Die Behandlung von Hautkrebs erfolgt operativ; je nach Befund kann auch eine Chemo- oder Immuntherapie nötig werden. Früh erkannt, hat Hautkrebs eine hohe Heilungschance. Die jährliche Untersuchung der Haut gehört bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr und bei Männern ab dem 45. Lebensjahr zum Katalog der kostenlosen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung. Wer eine Hautveränderung an sich bemerkt - insbesondere wenn ein bestehendes Pigment-Mal anfängt zu wachsen oder zu bluten - sollte sofort zum Arzt gehen.

    Projekt-Nummer: 70-2164


    Weitere Informationen:

    http://www.krebshilfe.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).