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10.07.2009 10:04

Im Spiegel des anderen: Wie sich Christen und Muslime sehen

Dr. Ute Schönfelder Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Ehrenpromotion von Prof. Dr. Dr. Dr. Jacques Waardenburg am 15. Juli an der Universität Jena

    Jena (10.07.09) "Der Islam unterstützt Terroristen." "Er befürwortet Ehrenmorde und Zwangsehen." Nicht erst seit dem 11. September 2001 bestimmen Vorurteile und Klischees wie diese das Bild vieler Menschen in der westlichen Welt gegenüber dem Islam. Umgekehrt prägen antiwestliche Stereotype, wie das der eigennützigen Imperialmächte, die Sicht vieler Muslime auf christlich geprägte Gesellschaften. Doch wo haben die Bilder, die den Blick auf die jeweils andere Religion gegenwärtig bestimmen, ihre Wurzeln? Welche Sichtweisen hat es in unterschiedlichen Epochen und in verschiedenen Regionen der Welt auf Islam und Christentum gegeben?

    Diesen Fragen geht der niederländische Religionswissenschaftler Prof. Dr. Dr. Dr. Jacques Waardenburg seit den 1960er Jahren intensiv nach: Für seine großen Verdienste um die historische Aufarbeitung der islamisch-christlichen Beziehungen würdigt die Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena Waardenburg jetzt mit der Ehrenpromotion. Zur feierlichen Übergabe der Promotionsurkunde am 15. Juli um 19 Uhr in der Aula der Universität ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

    "Prof. Waardenburg gehört zu den bedeutendsten Religionswissenschaftlern weltweit", begründet Prof. Dr. Martin Leiner von der Jenaer Universität die Entscheidung. Neben seinem Wirken als Islamwissenschaftler seien vor allem Waardenburgs Impulse für die Religionswissenschaft - insbesondere die "Neustil-Religionsphänomenologie" - wegweisend, so der Dekan der Theologischen Fakultät weiter. Waardenburg habe den religiösen Menschen in den Mittelpunkt der religionsphänomenologischen Betrachtung gerückt, der eingebunden in das religiöse Umfeld seiner Zeit Religion innerhalb einer Gemeinschaft erlebt. Waardenburg habe die Religionsphänomenologie zum Gesprächspartner für die Sozialwissenschaften und Theologie gemacht. Von Waardenburg könne man lernen, dass Theologie und Religionswissenschaft aufeinander angewiesen sind, so Dekan Leiner. Prof. Waardenburg hat zahlreiche wissenschaftliche Schriften veröffentlicht. Sein zweibändiges Werk "Classical Approaches to the Study of Religion" zählt heute weltweit zu den Standard-Lehrbüchern.

    Jacques Waardenburg wurde am 15. März 1930 in Haarlem in den Niederlanden geboren. Er studierte Jura, Theologie, Religionswissenschaft und Arabisch in den Niederlanden und Frankreich. Waardenburg lehrte u. a. an den Universitäten in Los Angeles, Utrecht und - bis zu seiner Emeritierung 1995 - in Lausanne. Zahlreiche Reisen, Lehr- und Forschungsaufenthalte führten ihn in meist islamisch geprägte Länder wie den Iran, Ägypten, die Türkei, den Libanon, Jordanien, Pakistan oder Indonesien.

    Auch von den Jenaer Kollegen und Studierenden wird Prof. Waardenburg als inspirierender Wissenschaftler und Lehrer geschätzt: Während seines letzten Aufenthalts an der Friedrich-Schiller-Universität im Juli 2008 hielt er nicht nur einen viel beachteten Vortrag, sondern suchte auch hier den Fächer und Religionen übergreifenden Dialog und stand für eine Vielzahl von Gesprächen zur Verfügung.

    Die feierliche Ehrenpromotion von Prof. Dr. Dr. Dr. Jacques Waardenburg findet statt am

    15. Juli um 19 Uhr in der Aula der Universität Jena (Fürstengraben 1).

    Den Festvortrag hält Prof. Dr. Dr. Manfred Hutter von der Universität Bonn.
    Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Martin Leiner
    Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Fürstengraben 6, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 941000
    E-Mail: dekanat.theologie[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Religion
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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