DAAD veranstaltet Deutsch-Polnisches Seminar in Warschau
Auf dem Weg in die Europäische Union nimmt Polen wie die anderen Beitrittskandidaten Mittel- und Osteuropas bereits seit 1998 an den EU-Bildungsprogrammen teil. Im Rahmen des EU-Hochschulprogramms SOKRATES/ERASMUS hat sich die Zusammenarbeit mit Deutschland hervorragend entwickelt: Die deutschen Universitäten und Fachhochschulen sind europaweit die gefragtesten Partner der polnischen Hochschulen. Dies gilt vor allem für den Studentenaustausch. Rund 1.000 polnische Studierende schrieben sich allein im Hochschuljahr 1999/2000 mit dem EU-Programm für ein mehrmonatiges Teilstudium in Deutschland ein. Im genannten Zeitraum gingen aber nur 118 deutsche Studierende, meist aus den Fächern Geographie, Jura und Kommunikationswissenschaften, an polnische Gasthochschulen. Um die deutsch-polnischen Hochschulbeziehungen weiter zu intensivieren und gerade den West-Ost-Austausch zu verbessern, führte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) als nationale Agentur für SOKRATES/ERASMUS gemeinsam mit der polnischen Partneragentur vom 24. bis 26.März 2001 ein deutsch-polnisches Seminar in Warschau durch.
Die Bestandsaufnahme zu den bisherigen Kooperationsbeziehungen der rund 80 Hochschullehrer und Vertreter von Akademischen Auslandsämtern aus Polen und Deutschland zeigte, dass es bereits zahlreiche gut funktionierende SOKRATES/ERASMUS-Hochschulpartnerschaften gibt.
Die institutionelle Zusammenarbeit erleichtert den Austausch von Studierenden und Hochschullehrern und hat in manchen Fällen sogar zu gemeinsamen Lehrplanentwicklungen geführt. Dennoch fehlt es auf beiden Seiten oft noch an Informationen über die Hochschulen und ihre Studienangebote bzw. -bedingungen. Zunehmend häufiger erstellen jedoch die deutschen und polnischen Hochschulen im Zusammenhang mit der Einführung des European Credit Transfer System (ECTS) zur Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen zweisprachige Informations- und Präsentationsbroschüren, die auch auf den Internet-Seiten der jeweiligen Hochschule einsehbar sind. Noch zu wenig bekannt ist, dass eine Reihe von polnischen Hochschulen auch fremd- (meist englisch-) sprachige Studiengänge anbieten. Dies könnte gerade für deutsche Studierende, die nicht Slawistik studieren, ein Studium in Polen interessant machen, da fehlende Polnischkenntnisse, wie die Seminarteilnehmer übereinstimmend betonten, oft ein Haupthindernis für ein Studium in Polen sind. Zudem bietet das ERASMUS-Programm unmittelbar vor Beginn des Auslandsstudiums Intensivsprachkurse in Polen an.
Wer den Weg nach Polen gewagt hat, bereut es in keinem Fall, wie die Berichte von Studenten zeigten. Trotz einiger Schwierigkeiten zu Beginn des Auslandsstudiums würde jeder von ihnen wieder nach Polen kommen.
Um noch mehr deutsche Studierende für ein Studium in Polen zu gewinnen, schlugen die Seminarteilnehmer vor, verstärkt kurzfristige Informations- oder Studienaufenthalte durchzuführen. Der Besuch in Polen könnte dabei im Rahmen von Exkursionen, aber auch durch vom DAAD geförderte Gruppenreisen und Sommerschulen oder mit den Intensivprogrammen des SOKRATES/ERASMUS-Programms ermöglicht werden.
Informationen zu SOKRATES/ERASMUS bzw. zu Studienaufenthalten in Polen sind bei den Akademischen Auslandsämtern der Hochschulen oder beim DAAD (www.daad.de) erhältlich.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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