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15.07.2009 10:00

Anspruch und Markenzeichen - die "Individualisierte Medizin" wird in Greifswald zum Leitbild erhoben

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Greifswald beschließen Strategiepapier "Universitätsmedizin 2014"

    Nach einem einjährigen intensiven Diskussionsprozess haben Vertreter der Medizinischen Fakultät der Universität Greifswald sowie des Universitätsklinikums gestern das Strategiepapier "Universitätsmedizin 2014" verabschiedet. Darin wird die "Individualisierte Medizin" zum Leitbild erhoben.

    In den nächsten fünf Jahren soll die Universitätsmedizin Greifswald darüber hinaus als der führende forschende und lehrende Gesundheitsanbieter in der Region etabliert werden.

    "Mit einer zukunftsorientierten, selbständigen und innovativen Strategie wollen wir unseren Anspruch der "Individualisierte Medizin - der Mensch im Mittelpunkt" in allen Bereichen mit Leben erfüllen", betonte Prodekan Prof. Reiner Biffar. "Der Einklang von Lehre, Forschung und Krankenversorgung ist dabei von grundsätzlicher Bedeutung."

    Individualität als Richtschnur

    Über ein Jahr haben Mitarbeiter des Uniklinikums und der Fakultät quer durch alle Berufe über die Zukunft der Greifswalder Universitätsmedizin diskutiert und an einer wegweisenden Strategie für die kommenden Jahre gearbeitet, informierten heute der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende, Prof. Marek Zygmunt, und Pflegedirektor Peter Hingst. Höhepunkt war eine Großgruppenkonferenz mit rund 200 Teilnehmern am 19. Mai dieses Jahres, auf der in 25 Workshops die Visionen und Ziele beraten wurden. Im Zuge des Diskussionsprozesses wurde aus Hunderten von Gesprächen, Vorschlägen, Ideen und Hinweisen eine kompakte Zukunftsstrategie entwickelt, die nun die Richtung und Inhalte für die kommenden Jahre vorgibt.

    "Die Individualität zieht sich wie ein roter Faden durch all unsere Aktivitäten", so Prof. Marek Zygmunt. "Das fängt bei unseren Mitarbeitern an und setzt sich bei unseren Patienten und Studenten sowie in der Forschung und Krankenversorgung fort. Die individuelle Herangehensweise an alle wesentlichen Prozesse in einem hoch modernen Umfeld soll unser unverwechselbares Markenzeichen werden."

    Neben Vision und Leitbild enthält das Strategiepapier "Universitätsmedizin 2014" neun Top-Ziele sowie zehn Top-Themen (s. Anlage), die jeweils mit einem eigenen umfassenden Maßnahmepaket untersetzt sind. Während die Hauptziele den Anspruch an eine erfolgreiche Universitätsmedizin auf allen Ebenen und in Norddeutschland verkörpern, werden in der Prioritätenliste, beispielsweise mit der Verbesserung der Patientenfreundlichkeit, der Ablaufoptimierung und gezielten Personalentwicklung, ganz konkrete Schwerpunkte gesetzt. "Die Umsetzung und Anpassung der strategischen Handlungsfelder sind ein fortlaufender Prozess", unterstrichen Zygmunt und Hingst, "in den wir auch künftig möglichst viele engagierte Mitarbeiter einbeziehen wollen."

    Konzentration als Erfolgsmodell

    In Forschung und Lehre knüpft die strategische Ausrichtung der Universitätsmedizin an die Entwicklungen der letzten Jahre an. "Die praxisnahe Medizinerausbildung und persönliche Betreuung durch die Dozenten hat einerseits dazu geführt, dass sich Greifswald inzwischen nach der Charité Berlin bundesweit als beliebtester Studienort einen Namen gemacht hat. Andererseits haben wir durch eine stringente Konzentration der wissenschaftlichen Kapazitäten die Spitzenforschung in Greifswald wieder fest verankert", erklärte der Prodekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Reiner Biffar.

    "Als kleiner Universitätsstandort können wir nicht alle Wissenschaftsbereiche auf gleich hohem Niveau abdecken. Deshalb war es konsequent, frühzeitig unsere Forschungscluster abzustecken." Diese liegen unter anderem in der Community Medicine, der bevölkerungsnahen Versorgungs- und Gesundheitsforschung, die mit der Gesundheitsstudie SHIP (Study of Health in Pomerania) fortgesetzt wurde und jetzt im millionenschweren Zukunftsprojekt GANI_MED (Greifswald Approach to Individualized Medicine) gipfelt. Bei dem Bundesforschungsprojekt geht es vorrangig um maßgeschneiderte Diagnose- und Behandlungsstrategien für einzelne Menschen und spezielle Patientengruppen.

    Den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit, Selbständigkeit und Innovationskraft im Zeichen enormer globaler und regionaler Umbrüche bezeichnete der Kaufmännische Direktor Gunter Gotal als größte Herausforderung. "Neue Strukturen müssen wir transparent machen und erklären, damit sie von allen verstanden und mitgetragen werden. Motivierte Fachkräfte sind unser wichtigster Erfolgsfaktor, um trotz wirtschaftlich enger Spielräume die angestrebte Qualitätsführerschaft zu erreichen."

    Top-Ziele "Universitätsmedizin Greifswald 2014"

    Die Universitätsmedizin Greifswald ist als Teil der Ernst-Moritz-Arndt-Universität ein selbständiges Unternehmen mit den Aufgaben Forschung, Lehre und Patientenbehandlung.

    Die Universitätsmedizin Greifswald ist wirtschaftlich erfolgreich und investiert eigene Unternehmenserträge in ihre strategischen Ziele.

    Die Universitätsmedizin Greifswald ist als norddeutscher Qualitätsführer (HH, SH, M-V) mit ihren Angeboten und Leistungen auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen ausgerichtet. Dazu gehören gleichermaßen Studenten, Patienten und Angehörige, Zuweiser sowie Forschungsförderer und Kooperationspartner.

    Qualitätsparameter, Lehr- und Lernziele, Leistungen, Kosten und Erlöse sind nachvollziehbar und transparent.

    Die Prozesse sind in allen Leistungsbereichen klar strukturiert, aufeinander abgestimmt und unterliegen einer ständigen Verbesserung.

    Motivierte, gut ausgebildete und engagierte Mitarbeiter sind der wichtigste Erfolgsfaktor.

    Eine professionelle Führung ist in allen Bereichen etabliert.

    Die Forschung der Universitätsmedizin Greifswald ist thematisch fokussiert und international wettbewerbsfähig.

    Die Lehre der Universitätsmedizin befindet sich qualitativ bundesweit im oberen Drittel und stärkt den eigenen Standort.

    Hintergrund Individualisierte Medizin

    Anfang 2008 wurde das Pilotprojekt der "Individualisierten Medizin" im Rahmen der Bevölkerungsstudie SHIP (Study of Health in Pomerania) in Greifswald gestartet. Die Individualisierte Medizin geht davon aus, dass jeder Mensch einzigartig ist und auch so diagnostiziert und behandelt werden sollte. Aus komplexen medizinischen, genetischen und bildgebenden Verfahren sowie Millionen an Informationen werden völlig neue Strategien in Diagnostik und Therapie entwickelt. Die anonymisierten Datensätze stehen der nationalen und weltweiten Forschung zur Verfügung.

    Universitätsklinikum Greifswald
    Ärztliche Direktor/Vorstandsvorsitzender
    Prof. Dr. med. Marek Zygmunt
    Fleischmannstraße 8, 17475 Greifswald
    T +49 3834 86-50 13
    F +49 3834 86-50 10
    E aerztliches.direktorat@uni-greifswald.de
    www.klinikum.uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    regional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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