idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.07.2009 13:13

Zwei Mathematiker - zwei Schicksale

Dr. Kristina R. Zerges Presse- und Informationsreferat
Technische Universität Berlin

    Mit der Verleihung des Itô-Preises am 28. Juli 2009 an der TU Berlin wird an zwei herausragende Wissenschaftler erinnert: Kiyosi Itô und Wolfgang Döblin

    Die beiden Mathematiker verbindet nicht nur das gemeinsame Geburtsjahr 1915, sondern auch ihre mathematischen Forschungen. Doch während dem Japaner Kiyosi Itô eine lange und erfolgreiche Forscherkarriere beschieden war, nahm sich Wolfgang Döblin im Alter von nur 25 Jahren 1940 in Frankreich das Leben, um der Gefangennahme durch die Wehrmacht zu entgehen.

    Anlässlich der Verleihung des Itô-Preises findet an der TU Berlin ein Itô-Döblin-Abend statt, der an die beiden herausragenden Mathematiker erinnert. Wir möchten Sie dazu herzlich einladen.

    Zeit: am Dienstag, dem 28. Juli 2009, 17 Uhr
    Ort: TU Berlin, Institut für Mathematik, Straße des 17. Juni 136,
    Raum HE 101

    Die Veranstaltung ist Teil des 33. Kongresses "Stochastische Prozesse und ihre Anwendungen", der von Wissenschaftlern der TU Berlin, HU Berlin und der Universität Potsdam an der TU Berlin vom 27. bis 31. Juli 2009 veranstaltet wird. Der Kongress und der Itô-Döblin-Abend sind nicht öffentlich, sondern nur für Medienvertreter und die angemeldeten Kongress-Teilnehmer zugänglich.

    Wolfgang Döblin, Sohn des berühmten deutsch-jüdischen Schriftstellers Alfred Döblin, war 1933 vor den Nazis mit seiner Familie nach Paris geflohen. Nach seiner Promotion an der Pariser Sorbonne wurde er 1938 zum französischen Militärdienst eingezogen. Kurz vor seinem Tod hatte er einen versiegelten Umschlag an die Pariser Akademie der Wissenschaften gesandt. Darin befanden sich mathematische Ergebnisse, die er während seines Dienstes als Funker aufgeschrieben hatte. Es handelt sich um spektakuläre Resultate, die in enger Verbindung zu Itôs stochastischem Kalkül stehen. Das bildet eine wesentliche Grundlage für die moderne Theorie stochastischer Prozesse und ihrer Anwendungen.

    Erst 60 Jahre später, im Jahr 2000, wurde dieser Umschlag Wolfgang Döblins im Archiv der Akademie der Wissenschaften in Paris geöffnet. Die Geschichte dieser mathematischen Wiederentdeckung schildert auch der Dokumentarfilm, der an diesem Abend um 19.30 Uhr im Beisein der beiden Filmemacher gezeigt wird.

    Der Kongress ist die größte jährlich stattfindende internationale Fachtagung von Mathematikerinnen und Mathematikern, die auf dem immer wichtiger werdenden Gebiet der stochastischen Prozesse arbeiten. Er findet zum ersten Mal in der Bundesrepublik statt und wird in diesem Jahr mit mehr als 600 Teilnehmern aus allen Erdteilen und mehr als 300 Fachvorträgen trotz Finanzkrise neue Rekorde aufstellen.

    Vertreten sind herausragende internationale Wissenschaftler aus allen Disziplinen der stochastischen Prozesse. Stochastische Prozesse beschreiben zufällige Abläufe in Natur, Wirtschaft und Gesellschaft. Zum Beispiel werden sich auf dem Kongress Wissenschaftler mit Klimatologie, Finanzmärkten und mathematischer Biologie beschäftigen. Unter den Plenarvorträgen finden sich die Lévy-Lecture von Prof. Amir Dembo (Stanford) und die Doob-Lecture von Prof. Edwin Perkins (Vancouver).

    Prof. Dr. Kurt Kutzler, Präsident der TU Berlin, wird am 27. Juli 2009 zur Eröffnung des Kongresses Grußworte sprechen.

    Das gesamte Programm des Kongresses mit den übrigen Plenar- und sonstigen Fachvorträgen sowie des Itô-Döblin-Abends finden Sie unter http://www.math.tu-berlin.de/SPA2009 beziehungsweise http://www.math.tu-berlin.de/SPA2009/pages/events.php

    3082 Zeichen

    Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
    Zu Fragen, die den Kongress im Allgemeinen betreffen: Prof. Dr. Jo-chen Blath, Leiter des Kongresses und des Fachgebietes Stochastische Prozesse am Institut für Mathematik der TU Berlin, Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin, Tel.: 030/314-22817, Fax: -21695, E-Mail: blath@math.tu-berlin.de oder Jean Downes, Tel.: 030/314-24882, E-Mail: downes@math.tu-berlin.de

    Zu Fragen, die speziell den Itô-Döblin-Abend betreffen: Prof. Dr. Peter Imkeller, stellvertretender Leiter des Kongresses und Leiter des Fachge-biets Angewandte Wahrscheinlichkeitstheorie am Institut für Mathematik der HU Berlin, Rudower Chaussee 25, 12489 Berlin, Tel.: 030/2093 58 50, E-Mail: imkeller@math.hu-berlin.de

    Die Medieninformation zum Download:
    http://www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/

    "EIN-Blick für Journalisten" - Serviceangebot der TU Berlin für Medienvertreter:
    Forschungsgeschichten, Expertendienst, Ideenpool, Fotogalerien unter:
    http://www.pressestelle.tu-berlin.de/?id=4608


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).