idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.07.2009 11:32

Erster Praxisleitfaden für familienfreundliche und geschlechtergerechte Krankenhäuser veröffentlicht

Dr. Corinne Benzing Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE

    Zum Modellprojekt "Exemplarische Einführung von Gender Mainstreaming in zwei sächsischen Krankenhäusern" hat das Sächsische Staatsministerium für Soziales (SMS) eine Handreichung veröffentlicht: "Der Arbeitsort Krankenhaus: familienfreundlich und geschlechtergerecht" gibt Anregungen für familienfreundliche und geschlechtergerechte Organisationsstrukturen und Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern. Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) hat das Projekt koordiniert und begleitet.

    Die Handreichung zeigt anhand praktischer Beispiele, welche Schritte und Maßnahmen zu familienfreundlichen und geschlechtergerechten Strukturen in Krankenhäusern führen. Sie soll vor allem der Abwanderung junger gut ausgebildeter Ärztinnen und Ärzte und dem drohenden Ärztemangel entgegen wirken. Neben dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt am Main (Dr. Doris Hayn, Dr. Irmgard Schultz) waren Dipl.-Ing. Brigitte Wagner Unternehmensberatung in Frankfurt am Main, und das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS, Dr. Ingeborg Jahn) beteiligt. Das Projekt (11/2007-11/2008) wurde vom Europäischen Sozialfonds und dem SMS gefördert.

    Für die Handreichung wurden Erfahrungen und Ergebnisse ausgewertet, die während eines Gender Mainstreaming- und Organisationsentwicklungsprozesses in zwei sächsischen Krankenhäusern gewonnen wurden. Den Ansatz, auf Basis von exemplarischen Beispielen eine allgemeine Handreichung zu entwickeln, die von Krankenhäusern genutzt werden kann, unterstützt auch die sächsische Gesundheitsministerin Christine Clauß: "Ziel des ein Jahr dauernden Modellprojekts war die Schaffung geschlechtergerechter und familienfreundlicher Rahmenbedingungen in den beteiligten Modellkrankenhäusern und die Erarbeitung einer Handreichung mit konkreten Hinweisen und Empfehlungen für die Konzipierung und Durchführung von Einführungsprozessen in Krankenhäusern, die sich verstärkt den Bedürfnissen ihrer Mitarbeitenden öffnen wollen."

    Neben den Bedürfnissen und Wünschen des ärztlichen und des Pflegepersonals wurden auch Anforderungen der Verwaltung, die wirtschaftlichen Interessen der Krankenhäuser und die Gewährleistung des medizinischen Versorgungsauftrages mit in das Projekt einbezogen. Daher unterstützt der Leitfaden Krankenhäuser besonders angesichts des demografischen Wandels, des drohenden Fachkräftemangels und der wirtschaftlich schwierigen Situation. Die Einrichtungen können auf dieser Basis Strategien zur nachhaltig familien- und geschlechtergerechten Personalpolitik entwickeln und einen Ausgleich zwischen Unternehmens- und Beschäftigteninteressen herstellen.

    Die praktische Umsetzung erfolgte in den beiden beteiligten Krankenhäusern in fünf Phasen und auf fünf Handlungsfeldern: Gezielte Unterstützung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Chancengleichheit in der beruflichen Entwicklung, familienfreundliche und geschlechtergerechte Arbeitszeiten, familienfreundliche und geschlechtergerechte Optimierung der Ablauforganisation, Geschlechtergerechtigkeit und Familienfreundlichkeit in der Unternehmenskultur.

    Die Leitungen der beiden am Projekt beteiligten Krankenhäuser, das St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig und die Oberlausitz-Kliniken in Bautzen und Bischofswerda haben signalisiert, den begonnenen Prozess nach Projektabschluss fortzuführen: "Wir erhoffen uns hiervon einen positiveren Effekt bei der Suche von ärztlichem wie pflegendem Personal", so die beiden Geschäftsführer Rogowski und Blaßkiewitz einstimmig. "Auch eine verbesserte gesamtwirtschaftliche Situation für beide Krankenhäuser ist prognostiziert."

    Die Handreichung steht auf dem Sächsischen Publikationsserver zum Download bereit unter: http://www.publikationen.sachsen.de/bdb/showDetails.do?detailForward=showSearchR...


    Weitere Informationen:

    http://www.publikationen.sachsen.de/bdb/showDetails.do?detailForward=showSearchR... - Handreichung
    http://www.isoe.de/projekte/gmkrankenhaus.htm - Mehr zum Projekt
    http://www.isoe.de - Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).