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24.07.2009 09:38

E.ON Bayern Umweltpreis für Ohm-Forscher

Elke Zapf M.A. Presse und Hochschulkommunikation
Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg

    "Sollektor"-Erfinder wurden ausgezeichnet: Neues Verfahren spart Energie durch Tageslichtnutzung

    Gestern Abend wurde eine Forschergruppe der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg mit dem E.ON Bayern Umweltpreis 2009 in Höhe von 20.000 Euro ausgezeichnet. Der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Dr. Markus Söder, überreichte den Preis an den Leiter des Anwendungszentrums für Polymere Optische Fasern (POF-AC), Prof. Dr. Hans Poisel. Das Hochschulinstitut erhielt den Preis für die Entwicklung des "Sollektors", mit dem direktes, natürliches Sonnenlicht konzentriert und über Lichtleiter in die Tiefe von Gebäuden geleitet werden kann. Der E.ON Bayern Umweltpreis wurde zum fünften Mal vergeben und zählt zu den höchst dotierten Umwelt-Auszeichnungen Deutschlands.

    Der "Sollektor" wurde von Prof. Dr. Hans Poisel und Prof. Dr. Klaus Hofbeck sowie den drei Master-Studenten Alexander Kist, Sebastian Schütz und Michael Killermann entwickelt. Im Rahmen eines vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekts entstand aus der Idee ein erster Prototyp.

    Energiesparen mit dem "Sollektor"

    Der "Sollektor" ist ein neues Gerät, das auf die Nutzung von Tageslicht setzt und enorm zum Energiesparen beiträgt. "Wenn bisher von der Nutzung von Sonnenenergie gesprochen wird, meint man damit meist die Erzeugung von Wärme - also "Solarthermie", oder die Erzeugung von elektrischer Energie - also "Photovoltaik". Unser "Sollektor" nutzt den Teil der Sonnenstrahlung, der eigentlich am meisten auffällt: das Licht zur Beleuchtung. Dies ist ein enormer Beitrag, werden doch zum Beispiel in den USA tagsüber 25 % der Energie für Beleuchtung benötigt", erläutert Prof. Dr. Hans Poisel den innovativen Ansatz des ausgezeichneten Projekts.

    Der größte Vorteil des "Sollektors" liegt in der Einsparung von Energie. Denn während beim "Sollektor" das Tageslicht direkt übertragen wird, muss es bei herkömmlichen Verfahren erst in elektrische Energie umgewandelt werden, und kann dann erst wieder zur Erzeugung von Licht genutzt werden. Ein weiterer Vorteil des "Sollektors" ist die Darstellung natürlicher Farben. Das übertragene Licht enthält den sichtbaren Anteil des Sonnenlichts - also keine schädliche UV-Strahlung oder wärmebringendes Infrarot - und belässt Farben im Originalzustand. "Bei diesem Licht muss man also im Kaufhaus nicht mehr auf die Straße gehen, um zu prüfen, ob die Farbe des Pullovers, den man kaufen will auch tatsächlich zur Hose passt", bringt Prof. Dr. Hans Poisel den praktischen Nutzen des "Sollektors" auf den Punkt. "Hinzu kommt, dass die Abstrahlung des Lichts so gestaltet werden kann, dass keine Blendung auftritt und eine positive Arbeitsumgebung geschaffen werden kann. Und es ist ja bekannt, dass sich Menschen bei natürlichem Licht wohler fühlen und leistungsfähiger sind."

    Vom Prototyp zur Serienreife

    Der Prototyp des "Sollektors" besteht aus fast 1000 Linsen, die auf einer Gesamtfläche von einem viertel Quadratmeter das Sonnenlicht in zwei Polymerfaserbündel mit je ca. 4 cm Durchmesser bündeln. Diese können bis 20 m lang sein und bringen das Licht in alle Räume ohne eigene Fester. Eine intelligente Mechanik folgt dabei dem täglichen Lauf der Sonne. Mit dem eingefangenen Licht eines Moduls können über 1000 W herkömmliche Halogenlampen ersetzt werden. "Eine prima Geschäftsidee, die sicher den Markt erobern wird", zeigt sich Prof. Dr. Klaus Hofbeck zuversichtlich. "Nun muss der Sollektor schnellstmöglich zu einen echten Produkt weiterentwickelt werden."
    Natürlich unterstützen die beiden Professoren das Studententeam bei der geplanten Gründung einer eigenen Firma zur Herstellung des "Sollektor". Erst vor einer Woche belegten die Studenten mit ihrer Geschäftsidee den ersten Platz beim Ideenwettbewerb "Innovation Check". Dieser Ideenwettbewerb wird gemeinsam von der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität Erlangen-Nürnberg (wtt) und der Zentralstelle für Wissens- und Technologietransfer ZWTT der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg getragen. Hier hatten insgesamt zehn nominierte Teilnehmerteams ihre erfolgversprechenden Gründungs- und Geschäftsideen präsentiert. Und der "Sollektor" setzte sich auch hier durch.

    Hinweis für Redaktionen:
    Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Hans Poisel , E-Mail: hans.poisel@ohm-hochschule.de +++ Gerne hilft auch die Presse- und Hochschulkommunikation, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@ohm-hochschule.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ohm-hochschule.de


    Bilder

    Die Preisträger mit Staatsminister Söder.
    Die Preisträger mit Staatsminister Söder.
    Elke Zapf
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Die Preisträger mit Staatsminister Söder.


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