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11.04.2001 08:54

Wie Hormone die Insulinproduktion regulieren

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Wie wird die Produktion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse reguliert? Dafür interessiert sich der Diabetes-Forscher Jochen Seufert von der Medizinischen Poliklinik der Uni Würzburg, der für seine Arbeit wieder eine Auszeichnung bekommen hat: Er fand heraus, warum verschiedene Hormone in der Bauchspeicheldrüse zwar auf denselben Schalter drücken, aber jeweils eine andere Reaktion hervorrufen.

    Dafür erhielt Dr. Seufert von der US-amerikanischen Fachgesellschaft der Hormonforscher (Endocrine Society) den "Merck Senior Fellows Award". Dieser Preis geht jährlich an fünf von etwa 3.000 Hormonforschern, die ihre Arbeiten zur Jahrestagung der Fachgesellschaft einreichen. Der Preis ist mit 2.000 US-Dollar dotiert und wird im Juni 2001 im Rahmen der Jahrestagung der Endocrine Society in Denver (Colorado) verliehen.

    In der Bauchspeicheldrüse wird das Insulin produziert, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Die Herstellung und Abgabe des Insulins wird unter anderem von Hormonen beeinflusst, vor allem vom Wachstumshormon, dem Fettgewebshormon Leptin und von Prolaktin. Wie diese Hormone ihre Wirkung an der Bauchspeicheldrüse auf molekularer Ebene entfalten, ist bislang unzureichend bekannt.

    Jochen Seufert hat gezeigt, dass die drei Hormone in den insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zwar einen gemeinsamen Signalübertragungsweg (JAK-STAT-Signalweg) benutzen, dass sie dabei aber unterschiedliche Effekte erzeugen: Wachstumshormon und Prolaktin stimulieren die Insulinproduktion, Leptin hemmt sie.

    Der Würzburger Wissenschaftler fand auch einen molekularen Mechanismus, durch den diese gegenläufige Wirkung zu Stande kommen könnte: Innerhalb des Signalübertragungsweges aktivieren die drei Hormone unterschiedliche Moleküle und regulieren so die Insulinproduktion auf jeweils andere Weise. Mit Hilfe dieser Ergebnisse könne man, so Dr. Seufert, Erkrankungen wie Akromegalie (Überproduktion von Wachstumshormon), Schwangerschaftsdiabetes, Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 jetzt besser verstehen.

    Jochen Seufert wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Seine Arbeiten werden unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Juvenile Diabetes Foundation (USA), der Deutschen Diabetes-Gesellschaft und dem Universitätsbund Würzburg gefördert.

    Kontakt: Dr. Jochen Seufert, T (0931) 201-7085, Fax (0931) 201-7009, E-Mail:
    j.seufert@mail.uni-wuerzburg.de


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    Jochen Seufert
    Jochen Seufert

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Jochen Seufert


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