Nuklearmediziner des Universitätsklinikums Jena haben heute (12.8.) PET/CT-Gerät in Betrieb genommen
Jena. An der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Jena wurde ein Siemens-PET/CT-Gerät der neuesten Generation in Betrieb genommen. Die Anlage, eine der drei modernsten ihrer Art in Europa, ermöglicht insbesondere in der Onkologie wesentlich schnellere Diagnosen mit höchster Genauigkeit.
"Gerade in der Tumor-Diagnostik ist bei vielen Erkrankungen der Einsatz einer Kombination aus Positronen-Emissions-Tomograph und Computertomograph (PET-CT) die optimale Lösung", erklärte Dr. Martin Freesmeyer, Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin. Die PET-CT-Geräte verbinden die anatomischen Informationen der Computertomografie, die ein hochaufgelöstes dreidimensionales Röntgenbild erstellt, mit den hochempfindlichen Stoffwechselinformationen der Positronenemissionstomografie. "Durch diese Hybridbildgebung erhalten wir sehr viel schneller wesentlich bessere Bilder als mit einer der Methoden allein", so der Nuklearmediziner und Radiologe Freesmeyer.
Auch der Thüringer Kultusminister Bernward Müller zeigte sich bei der Einweihung von der Technik begeistert: "Das neue Diagnosegerät in Jena ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgung der Patienten auf höchstem Niveau. Es unterstreicht die Bedeutung von Thüringens Universitätsklinikum für die Entwicklung der Medizin im Freistaat." Bei diesem Anlass sicherte der Minister den Universitätsmedizinern auch für das künftige Baugroßprojekt, den 2. Bauabschnitt des Klinikums in Lobeda, volle Unterstützung zu. "Die Thüringer Landesregierung steht dazu, dass das Vorhaben ohne Abstriche im geplanten Umfang und in der vorgesehenen Zeit realisiert wird", so Minister Müller.
Die Anschaffung der etwa zwei Millionen Euro teuren PET/CT-Anlage unterstützte der Freistaat mit 1,5 Millionen Euro. Den Restbetrag und notwendige Umbauten in Höhe von nochmals etwa einer Million Euro finanzierte das Universitätsklinikum selbst, "eine Investition in die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Klinikums", betonte der Sprecher des Klinikumsvorstandes, Rudolf Kruse.
Das neue Gerät war im Juli angeliefert, aufgebaut und eingerichtet worden. Es vereint ein PET mit vier Ringen und ein 40-Zeilen-CT in einer Anlage. Erste Probeuntersuchungen in den vergangenen Wochen liefen erfolgreich. Eingesetzt wird die Technik künftig vor allem zur Diagnose und Behandlungsplanung bestimmter Krebserkrankungen, wie Haut-, Darm-, Lungen- oder Lymphdrüsentumoren. Aber auch Herz und Hirn lassen sich im PET/CT abbilden. "Für unsere Patienten verkürzt sich durch die Kombination der diagnostischen Verfahren die Untersuchungszeit auf ein Drittel, der oft notwendige zweite Termin entfällt ganz", beschreibt Dr. Freesmeyer die Vorteile.
Gemeinsam mit Jenaer Strahlenmedizinern und Radioonkologen planen die Nuklearmediziner auch Forschungsprojekte am PET/CT. Die Hybridbildgebung soll zum Beispiel eingesetzt werden zur Bestrahlungsplanung bei Bronchialkarzinomen und Kopf-Hals-Tumoren. Dabei sollen die Atmungsbewegungen während der Bestrahlung berücksichtigt werden.
Kontakt:
Dr. Martin Freesmeyer
Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Jena
Bachstr. 18
Tel. 03641/9 33220
E-Mail: Martin.Freesmeyer[at]med.uni-jena.de
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