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17.04.2001 15:27

Earth Day: TA-Akademie fordert neue Impulse für Klimaschutz

Dr. Birgit Spaeth Pressestelle
Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg

    Bund und Länder müssen mit gutem Beispiel vorangehen

    Einen neuen Anlauf zum Schutz des Weltklimas fordert die Akademie für Technikfolgenabschätzung (TA-Akademie) aus Anlass des diesjährigen "Earth-Day" am 22. April. "Die jüngste Ankündigung der amerikanischen Regierung, das zum Klimaschutz vereinbarte Protokoll von Kyoto nicht zu ratifizieren, darf nicht zum Anlass genommen werden, in der Bemühung von Bund und Land um eine Reduktion der Treibhausgase nachzulassen", so Prof. Ortwin Renn, Sprecher des Vorstandes der TA-Akademie. "Die Amerikaner, brauchen jetzt ein klares Signal aus Europa, dass wir hier weiterhin am Klimaschutz festhalten und unsere Hausaufgaben machen."
    Während es der Umweltpolitik in den vergangenen Jahren gelungen sei, lokale und regionale Umweltbelastungen wie Gewässerverschmutzung oder giftige Schadstoffemissionen in der Luft zu reduzieren, ist der Ausstoß an klimaschädigenden Gasen weiter angestiegen. Wie der jüngste Statusbericht der TA-Akademie zur Nachhaltigen Entwicklung zeigt, betrugen die Emissionen des klimawirksamen Gases CO2 in Baden-Württemberg 1998 rund 80 Millionen Tonnen, das sind rund acht Prozent mehr als im Bezugsjahr 1990. Baden-Württemberg droht damit sein im Umweltplan gestecktes Ziel zu verfehlen, bis zum Jahr 2005 die CO2-Emissionen auf unter 70 und bis 2010 unter 65 Millionen Tonnen pro Jahr zu reduzieren. Mit einem Pro-Kopf-Anteil von 8,5 Tonnen CO2 im Jahr waren die Bewohner im Land allerdings immer noch sparsamer, als der deutsche Durchschnitt, der derzeit 10,9 Tonnen CO2-Ausstoß pro Kopf und Jahr beträgt. Weltweit werden derzeit 3,9 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr emittiert, der größte Anteil davon in Europa und Nordamerika. "Neu gewählte amerikanische Präsidenten stehen immer unter dem Druck, die noch unvollendeten Werke des Vorgängers in Bausch und Bogen zu verdammen und Neuverhandlungen zu fordern. Dies gilt auch für das Kyoto Protokoll", so Renn. Bei einem Treffen mit führenden Umweltpolitikern in den USA überzeugte sich Renn als Vorsitzender der deutschen Risikokommission von der Ernsthaftigkeit der amerikanischen Umweltbehörde EPA, den Klimawandel nicht einfach als unvermeidbar hinzunehmen. "Die Amerikaner wollen umweltpolitisch eher an der Vermeidung von Schäden ansetzen", erläutert Renn. Außerdem bestünden sie auf dem Einsatz neuer Instrumente, etwa der Finanzierung von Reduktionsprogrammen in denjenigen Ländern, wo mit relativ wenig Mitteln noch viel an Klimaschutz erreicht werden kann (Joint Implementation).
    Wenn die Emission von Treibhausgasen, vor allem Kohlendioxid nicht eingeschränkt wird, dann ist laut dem neuesten Bericht des Internationalen Komitees für Klimawandel (IPCC) mit einer dramatischen Zunahme von Extremereignissen zu rechnen. "Der Sturm Lothar wäre dann nur ein milder Vorgeschmack für das, was wir erwarten können", so Renn. Er fordert den Bund deshalb auf, am selbst auferlegten Ziel von 25% Reduktion bis zum Jahr 2005 festzuhalten. Auch das Land müsse die im Umweltplan vorgegebene Reduktion baldmöglichst in die Tat umzusetzen. "Nur wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen, können wir anderen die Botschaft glaubwürdig vermitteln, dass Klimaschutz kein unnötiger Luxus einer umweltsensiblen Wohlstandsgesellschaft ist, sondern unverzichtbare Bedingung für eine nachhaltige, d.h. auf Dauer angelegte humane Entwicklung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft."

    Ansprechpartner: Prof. Ortwin Renn; Tel: 0711/9063-160
    E-Mail: ortwin.renn@ta-akademie.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ta-akademie.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Organisatorisches
    Deutsch


     

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