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15.08.2009 17:29

Deutsch-Japanischer Strafrechtsdialog über "Straftheorie und Strafgerechtigkeit"

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Grundlegende Fragen des Strafrechts und Strafprozessrechts sind Gegenstand des Deutsch-Japanischen Strafrechtsdialogs, der vom 2. bis zum 4. September 2009 unter dem Titel "Straftheorie und Strafgerechtigkeit" an der Universität Augsburg stattfindet. "Wir werden uns insbesondere mit den Herausforderungen befassen, die neuartige Risiken postmoderner Gesellschaften für das überkommene Strafrechtsverständnis darstellen", erläutert Prof. Dr. Henning Rosenau, der als Inhaber des Augsburger Lehrstuhls für Deutsches, Europäisches und Internationales Straf- und Strafprozessrecht, Medizin- und Biorecht das Symposium ausrichtet. Interessierte sind nach Voranmeldung herzlich zur Teilnahme eingeladen.

    Der Deutsch-Japanische Strafrechtsdialog beruht auf einer Initiative von Wissenschaftlern beider Länder. Er setzt jenen seit über hundert Jahren währenden Dialog in der deutschen und japanischen Strafrechtswissenschaft fort, der Grund dafür ist, dass das Strafrecht eine Vorreiterrolle einnimmt, wenn es in Fernost um "law made in Germany" geht. Es verwundert daher auch nicht, dass die japanischen Strafrechtler die deutsche Sprache beherrschen und sich Deutschland verbunden fühlen.

    Gegenstand des Symposiums sind grundlegende Fragen des Strafrechts, die sich vor den Herausforderungen neuartiger Risiken für moderne Gesellschaften ergeben haben und das überkommene Verständnis des Strafrechts wie des Strafprozessrechts mit dessen rechtsstaatlichen Grenzen auf die Bewährungsprobe stellen: Kann es z. B. neben dem "normalen" Bürgerstrafrecht ein Strafrecht für Feinde des Staates geben? Wie darf eine global orientierte Gesellschaft auf den Terrorismus reagieren? Erlaubt Terrorismus alles, was möglich ist? Was gestattet der Effizienzgedanke der Strafrechtspflege? Was darf überhaupt strafbar sein? Wie sieht der Strafprozess aus, ist eine Absprache wirklich der Untergang der Strafprozessrechtskultur?

    Mit diesen Fragen wird sich das dreitägige Symposium in 13 Vorträgen mit jeweils anschließender Diskussion auseindersetzen:
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    Mittwoch, 2. September 2009

    9.30 Uhr: Begrüßung durch Prof. Dr. Sangyun Kim und Prof. Dr. Henning Rosenau und Grußwort des Präsidenten der Universität Augsburg, Prof. Dr. Wilfried Bottke

    10.00 Uhr: "Wirksamkeit der Strafzwecke durch Partizipation der Allgemeinheit am Strafprozess - Prozessualrechtliche Änderungen im Strafrechtssystem Japans" - Prof. Toshikuni Murai

    11.30 Uhr: "Laienbeteiligung im deutschen Strafverfahren" - PD Dr. Arnd Koch

    14.00 Uhr: "Konsensuales Strafverfahren (insbesondere Opportunitätseinstellungen und Absprachen)" - Prof. Dr. Katsuyoshi Kato / "Die Absprachen im deutschen Strafverfahren" - Prof. Dr. Henning Rosenau

    16.15 Uhr: "Einfluss des Opferschutzes auf die Strafgesetzgebung zum Strafrecht und Strafprozessrecht" - Prof. Dr. Makoto Tadaki / "Entwicklung des Opferschutzes im Strafrecht und Strafprozessrecht" - Prof. Dr. Joachim Herrmann

    Donnerstag, 3. September 2009

    9.00 Uhr: "Funktion von Strafen und Maßregeln - Alternativen vor dem Hintergrund eines wachsenden gesellschaftlichen Unsicherheitsgefühls in Deutschland und Japan" - Prof. Dr. Kazushige Asada und Prof. Dr. Arndt Sinn

    11.15 Uhr: "Die Resozialisierungsfunktion der Strafe" - Prof. Dr. Shinichi Ishizuka und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Ludwig Schreiber

    14.30 Uhr: "Sicherheitsstrafrecht und Feindstrafrecht als strafrechtstheoretisches Modell in Deutschland und Japan" - Prof. Sudo Hyon und Prof. Toshikuni Murai / "Zur Theorie des Feindstrafrechts" - Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Günther Jakobs

    Freitag, 4. September 2009

    9.00 Uhr: "Kriminalisierung und Strafrecht als ultima ratio - Neuere Strafgesetzgebung der letzten Jahre in Japan und Deutschland" - Prof. Yu Kamon und Prof. Dr. Frank Saliger

    11.15 Uhr: "Strafe als Reaktion auf grob anstößiges Verhalten am Beispiel des Cannabisbesitzes" - Prof. Dr. Sangyun Kim und Frau Kumi Tanaka / "Strafe als Reaktion auf grob anstößiges Verhalten am Beispiel von Bekenntnisbeschimpfungen und 'Auschwitz-Leugnen' (§§ 166, 130 Abs. 3 StGB)" - Prof. Dr. Tatjana Hörnle

    13.00 Uhr Schlusswort durch die Veranstalter
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    Veranstaltungsort ist der Hörsaal 2001 der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg, Universitätsstraße 24, 86159 Augsburg (Gebäude H auf dem Campus-Plan http://www.uni-augsburg.de/allgemeines/neueuni/).
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    Ausführlicher Programmfolder mit Anmeldeformular:
    http://www.jura.uni-augsburg.de/de/aktuelles/downloads/090902_DtJapSymposium_web...
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    Ausrichter und Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Henning Rosenau
    Lehrstuhl für Deutsches, Europäisches und Internationales Straf- und Strafprozessrecht, Medizin- und Biorecht
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon +49(0)821-598-4561
    Telefax +49(0)821-598-4562
    henning.rosenau@jura.uni-augsburg.de
    www.jura.uni-augsburg.de/rosenau


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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