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17.04.2001 16:39

10 Jahre Forschungszentrum TERRAMARE in Wilhelmshaven, Öffentliche Veranstaltung

Dr. Sibet Riexinger Koordination und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungszentrum Terramare, Zentrum für Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung e.V.

    Am Mittwoch, dem 25. April, begeht das Forschungszentrum TERRAMARE in Wilhelmshaven offiziell sein 10-jähriges Bestehen mit einer öffentlichen Feier. In der Zeit von 10.00 h bis 13.00 h werden neben Vertretern der Mitgliedsinstitutionen mit Kurzvorträgen aus Themenbereichen, die im FTM ein gemeinsames Dach finden, Staatssekretär Dr. Reinhard, MWK, sowie Oberbürgermeister Eberhard Menzel mit Grußworten zu hören sein. Von 12.00 bis 13.00 h sind darüber hinaus in der Anlieferzone des Forschungszentrums Entwicklungen der TERRAMARE-eigenen Werkstatt ausgestellt. Gelegenheit besteht auch, die zwei Tage zuvor eröffnete Ausstellung der Petersgrodener Künstlerin Margareta Hihn im Foyer des FTM zu besuchen. Thema der Ausstellung sind "Finistère, Bretagne und Me(e/h)r".

    Der 10. Dezember 1990 ist der offizielle Gründungstag des Forschungszentrums TERRAMARE in Wilhelmshaven. Am Sonntag, dem 10. Dezember 2000, jährte sich der Geburtstag des Forschungszentrum zum 10. Mal. Erstes Personal wurde im September 1991 eingestellt, ein Termin für eine offizielle Feierstunde zwischen Gründungstermin und Arbeitsaufnahme bot sich daher an. Nach terminlicher Abstimmung mit den erwünschten Referenten fiel die Wahl daher auf den kommenden Mittwoch.

    Eine 1962 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vorgelegte Denkschrift markiert den Beginn der Entwicklung hin zu einem Forschungszentrum, wie es in Wilhelmshaven für die niedersächsischen Meereswissenschaften entstanden ist. Sie zeigt auf, welche Maßnahmen nötig wären, "um eine den Aufgaben (der Meeresforschung) angemessene Kapazität in Forschung und Lehre zu erreichen". 1969 folgt ein Konzept der Deutschen Ozeanographischen Kommission beim damaligen Bundesministerium für Forschung- und Technologie (BMFT) für die Disziplinen der Meeresforschung und Meerestechnik. Ein zweites Gesamtprogramm sieht für den Planungszeitraum 1972 bis '75 unter anderem eine Schwerpunktbildung der Meeresforschungs-aktivitäten vor. Ein Gesamtprogramm Meeresforschung und Meerestechnik schließt sich von 1976 bis '79 an. Bis Mitte der 80er Jahre gibt es kein weiteres Anschlußprogramm des Bundes. 1984 veröffentlicht die DFG eine Projektstudie für ein Zentrum Marine Geowissenschaften. Diese führt zu zahlreichen Verbesserungsvorschlägen und ist Auslöser einer lebhaften Diskussion über die marin-geowissenschaftliche Forschung in Deutschland. Als Folge beauftragt das BMFT im Januar 1986 die Schweizer prognos AG, "den Bedarf, die Notwendigkeit, die Möglichkeiten und den Nutzen einer zentralen Forschungs- und Serviceeinrichtung im Bereich der meeresgeowissenschaftlichen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland zu analysieren". Die prognos-Studie, im November '86 veröffentlicht, schlägt vor, an fünf Standorten sich bausteinartig ergänzende Forschungsschwerpunkte zu bilden. Die Region Wilhelmshaven/Oldenburg wird in diesem Konzept als Schwerpunkt für die Flachmeer- und Küstenforschung hervorgehoben.

    Regionale Initiative und finanzielle Unterstützung durch das Land Niedersachsen führen am 10. Dezember 1990 schließlich zur Gründung des "Zentrums für Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung e.V. - Forschungszentrum TERRAMARE".

    Das Forschungszentrum verfügt als selbständiger Verein - 10 Jahre nach seiner Gründung - über zehn Dauerpersonalstellen, im Jahresdurchschnitt ergänzt durch etwa 15 Mitarbeiter mit zeitlich befristeten Verträgen sowie zwei Zivildienstleistende. Ständig steigende Anforderungen machen die Übernahme bewährter, zeitlich befristet angestellter Personen erstrebenswert; der seit 1996 mit jährlich knapp 1,4 Mio DM für das Zentrum festgeschriebene Landesmittel-Etat läßt dies bei jährlich steigenden Personalkosten derzeit nicht zu.

    In den vergangenen 10 Jahren sind über das Forschungszentrum knapp 70 Mio Mark vorwiegend in die Region Wilhelmshaven/Oldenburg geflossen. Wesentlichen Anteil an dieser Summe hatten die Bauvorhaben für das eigene Gebäude in Wilhelmshaven und das des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres in Oldenburg, dessen Errichtung ebenfalls über das Forschungszentrum verwaltet wurde. Mit fast 38 Mio DM schlugen Bau und Erstausstattung beider Gebäude zu Buche, durch die die Meeresforschung seit Fertigstellung Mitte 1994 in Wilhelmshaven und Oldenburg über zusätzliche 1600 m² bzw. 1300 m² Nutzfläche verfügt. Zirka 19 Mio Mark verteilten sich auf diverse Drittmittelprojekte. ELAWAT war darunter mit einem Finanzvolumen von 8,6 Mio DM und einer Laufzeit von fünf Jahren das bislang umfangreichste. Untersucht wurden im wesentlichen Prozesse und Mechanismen, die den langfristigen Erhalt des Wattenmeeres gewährleisten. Ein Untersuchungsgegenstand waren dabei die spektakulären "Schwarzen Flecken". - Andere Projekte befaßten und befassen sich mit der Muschelfischerei, Strukturaufklärung, Wirkung und Nachweis von Giftstoffen aus dem Meer, die auch in die
    menschliche Nahrung gelangen können, der Entwicklung alternativer Schiffsbeschichtungen, der Meeresbiotechnologie und anderem mehr. Geldgeber für die Projekte waren bislang die EU, das bmb+f, das Umweltbundesamt UBA, die DFG, die Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück und die Wattenmeerstiftung. Unterstützung kam auch aus der Region: So zum Beispiel durch die Oldenburgische Landesbank beim Bau von Bioreaktoren, durch die Nord-West Oelleitung GmbH (NWO), sowohl finanziell als auch durch die Erlaubnis, die Anlagen für Versuche mit zu nutzen, durch diverse weitere Industrie-Partner und schließlich durch die in der Region ansässigen Bäckereien Eden, Kempe, Rohlfs, Siemens, die das Projekt eines Algenbrötchens möglich machten.

    Dienstleistungszentrum für die niedersächsische Meeresforschung, das ist die Hauptaufgabe des Forschungszentrums TERRAMARE. Repräsentiert wird dieser Forschungszweig durch die neun wissenschaftlichen Gründungsmitglieder Universität Oldenburg, die ehemaligen Fachhochschulen Ostfriesland und Wilhelmshaven, die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung, das Landesamt für Bodenforschung, das Institut für Vogelforschung, die Forschungsstelle Küste, Norderney und die Nationalparkverwaltung. - Neben Laborraum und diversem Gerät, bereitgehalten vom Zentrum für seine Mitglieder, nach Maßgabe der Auslastung aber auch externe Benutzer, werden vor allem diese Aufgaben erfüllt:

    Allgemeine Projektbegleitung, etwa die finanzielle Abwicklung, fallweise auch die personelle Betreuung, wissenschaftliche Beratung und die allgemeine Koordination von Projekten. Bibliotheksdienste stellen die Literaturversorgung der FTM-Nutzer durch zwei halbtags beschäftigte Bibliothekarinnen sicher. Gute Verbindungen zu nationalen und internationalen Vereinigungen meereskundlicher Bibliotheken und Informationszentren sind dabei hilfreich. Bei der Informationsvermittlung werden sie darüber hinaus durch den Koordinationsbereich unterstützt. - EDV-Dienste, hier wird die fortschreitende Vernetzung, vor allem der Wilhelms-havener Mitglieder intern und auch untereinander von der EDV-Abteilung des Forschungs-zentrums im Verbund mit der Fachhochschule ganz wesentlich vorangetrieben. Generell bietet der EDV-Bereich den Mitgliedern Unterstützung in Hard- und Softwarefragen und beim Betrieb der EDV-Anlagen. Die Werkstattdienste schließlich sind ganz wesentlich mit Entwurf, Bau und Wartung von Mess- und Probenahmegeräten befaßt.

    Eine detaillierte Darstellung der Geschehnisse der vergangenen zehn Jahre ist an dieser Stelle nicht möglich. Nur exemplarisch daher seien neben den Projekten einige internationale Tagungen genannt, die von TERRAMARE oder unter seiner Beteiligung organisiert wurden: Im September 1997 fand Muddy Coasts statt, eine Senckenberg-Konferenz zu Hydrologie, Sedimentologie, Geochemie und Ökologie von Wattenküsten. Im September 1998 schloß sich EMBS 33, das Symposium der europäischen Meeresbiologen an, und im November des gleichen Jahres ging es bei MARSKAT um die Sedimentologie und Geochemie von Skagerak und Kattegat.

    Spannende zehn Jahre sind vergangen, für die kommenden wünschen sich die Mitarbeiter des Forschungszentrums TERRAMARE ebenso interessante neue Projekte, die sie im Verbund mit ihren Mitgliedern durchführen möchten. Je nach Kapazitätsauslastung und Absprache finanzieller Gegebenheiten sind selbstverständlich auch Nichtmitglieder als Projektpartner herzlich willkommen. Ebenso kann das Kurslabor für meereskundliche Kurse genutzt werden.

    Besucher sind am 25. April in der Zeit zwischen 10.00 und 13.00 h herzlich zu den Vorträgen, zur Präsentation der FTM-Entwicklungen sowie der im Foyer stattfindenden Ausstellung eingeladen.


    Weitere Informationen:

    http://www.terramare.de/pmregio4.htm
    http://www.terramare.de/programm.htm


    Bilder

    Forschungszentrum TERRAMARE, Wilhelmshaven - Eingangsbereich
    Forschungszentrum TERRAMARE, Wilhelmshaven - Eingangsbereich

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    Das FTM aus der Luft
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Forschungszentrum TERRAMARE, Wilhelmshaven - Eingangsbereich


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