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18.08.2009 14:55

Das Herz- und Diabeteszentrum NRW erweitert seine Gewebebank

Anna Reiss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen

    Neben Herzklappen werden im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ), Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum, auch Blutgefäße aufbereitet und hergestellt. Die Einrichtung in Bad Oeynhausen ist als Gründungsmitglied in die Stiftung Europäische Gewebebanken eingebunden.

    Die Gewebebank im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ) versteht sich als Teil des über die Stiftung Europäische Gewebebanken verbundenen Netzwerkes von Entnahmeeinrichtungen, Laboren, Gewebebanken und Gewebe transplantierenden Einrichtungen. Mitglieder sind - neben dem Gründungsmitglied HDZ - das Deutsche Herzzentrum München, die Herzchirurgische Klinik Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München, und das Deutsche Herzzentrum Berlin. Ziel des Netzwerkes ist es, eine bedarfsgerechte, qualitätsgesicherte, transparente und kostengünstige Versorgung von Patienten mit Gewebetransplantaten zu gewährleisten.

    Nach der deutschlandweit erstmaligen Genehmigung zur Herstellung von menschlichen Herzklappen, im Juli 2003, hat die Bezirksregierung Detmold dem Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, eine weitere Erlaubnis zur Herstellung bzw. Aufbereitung von Venen und Arterien erteilt. "Das Herz- und Diabeteszentrum NRW verfügt nach dem Inkrafttreten des Gewebegesetzes über eine der modernsten Gewebebanken in Deutschland und kann über den Eigenbedarf hinaus andere Kliniken mit Gewebeprodukten versorgen," stellt Geschäftsführer Prof. Dr. Otto Foit fest.

    In Zukunft wird Hermann-Josef Knobl, Leiter der Gewebebank im HDZ NRW, neben menschlichen Herzklappen auch Blutgefäße aufbereiten. In einem aufwendigen Verfahren werden die Herzklappen und Blutgefäße aufbereitet und nach der Qualitätskontrolle mit einem speziell entwickelten Einfrierprozess, zur Langzeitlagerung bei -180° C, eingefroren. In diesem Milieu sind sie fast unbegrenzt haltbar.

    Die EU-Richtlinien für die Gewebespende (Herzklappen und Blutgefäße) wurden im deutschem Arzneimittelgesetz (AMG) und Transplantationsgesetz (TPG) umgesetzt. Hier sind die formal juristische Vorgehensweise (Spenderverfügung, Zustimmung einer dem Spender nahe stehenden Person) und die medizinische Spendereignung, festgelegt.

    Hintergrundinformation:
    Der Bedarf an Blutgefäßtransplantaten wird in Deutschland auf zirka 500 Präparate und mehr pro Jahr geschätzt. Menschliche Gefäßtransplantate weisen gegenüber künstlichen Präparaten wesentliche Vorteile im Heilungsprozess auf. Sie können im Bereich der Beine, des Bauches und des Brustkorbes sowie im Kopf-Hals-Bereich verwendet werden. Notwendig wird eine Transplantation bei nicht anders behandelbaren Gefäßverschlüssen, hochgradigen Verengungen von Gefäßen (Stenosen) oder Thrombosen. Die Stenose ist eine Vorstufe des Gefäßverschlusses. Unter einer Thrombose versteht man gemeinhin die Verstopfung einer Vene durch ein Blutgerinnsel, das sich in den Venen bildet und an den Venenwänden festsetzt. Die Hauptindikation einer Verpflanzung von Blutgefäßen ist - wie bei den Herzklappen - der Ersatz infizierter Kunststoffprothesen im Bereich der Aorta und der großen Körperarterien. Die Transplantation wird häufig als Notfall-Operation durchgeführt.


    Weitere Informationen:

    http://www.hdz-nrw.de


    Bilder

    1-	Hermann-Josef Knobl (lks.) demonstriert Prof. Dr. Otto Foit den Einfrierprozess von Gewebe.
    1- Hermann-Josef Knobl (lks.) demonstriert Prof. Dr. Otto Foit den Einfrierprozess von Gewebe.
    (Foto: Armin Kühn)
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    2-	Auf den Spenderausweisen des Herz- und Diabeteszentrums NRW kann die Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende angezeigt werden.
    2- Auf den Spenderausweisen des Herz- und Diabeteszentrums NRW kann die Bereitschaft zur Organ- und ...
    (Foto: Armin Kühn)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    1- Hermann-Josef Knobl (lks.) demonstriert Prof. Dr. Otto Foit den Einfrierprozess von Gewebe.


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    2- Auf den Spenderausweisen des Herz- und Diabeteszentrums NRW kann die Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende angezeigt werden.


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